Transportroboter mit Forschungsauftrag

Halle 5 Stand C29

Im Proto_Lab erprobt die TH Rosenheim den Einsatz moderner Technologien für Montage- und Fertigungsprozesse in Handwerk und Mittelstand. Im Forschungsprojekt Fleet untersuchen die Wissenschaftler, wie sich Arbeitsschritte wie das Heben, Be- und Entladen sowie der Transport von Werkstücken mit den mobilen Transportrobotern von Safelog kostengünstig automatisieren lassen.

Im Proto_Lab erprobt die TH Rosenheim den Einsatz moderner Technologien für Montage- und Fertigungsprozesse in Handwerk und Mittelstand.
Bild: Safelog GmbH

Das Proto_Lab der Technischen Hochschule Rosenheim verbindet die Flexibilität des Handwerks mit der Effizienz der Industrie. Das Ziel: Um individuelle Kundenwünsche wirtschaftlich umsetzen zu können, kommunizieren und kooperieren Menschen, Maschinen, Logistik und Produkte mithilfe intelligenter Technik direkt und dezentral miteinander. Dazu wurde eine hochflexible IoT-Produktionsumgebung geschaffen, in der am konkreten Beispiel der Möbelproduktion ein durchgängiger Industrie-4.0-Prozess entstanden ist. Dieser bildet die komplette intelligente Abwicklung eines Kundenauftrags vom Auftragseingang mit Kapazitäts- und Terminplanung bis hin zur Produktion ab. Der Einsatz moderner Transportroboter ist ein zentraler Bestandteil des Projekts.

Transportroboter für KMU

Im Dezember 2021 startete die TH Rosenheim in Zusammenarbeit mit Safelog und dem Partner ScaliRo das Forschungsprojekt Fleet zur Entwicklung eines individuell konfigurierbaren Flottenmanagementsystems für mobile Transportroboter. „Anders als in der Großindustrie haben sich FTS in kleinen und mittleren Unternehmen aufgrund hoher Investitionskosten und fehlender IT-Expertise noch nicht durchgesetzt. Im Rahmen des Verbundprojektes wollen wir ein Flottenmanagementsystem entwickelt, das es KMU erstmals ermöglicht, ihre speziellen Anforderungen eigenständig zu integrieren“, erklärt Prof. Erwin Friedl, Fakultät für Holztechnik der TH Rosenheim. Ausgehend von den Anforderungen der KMU soll ein serienreifes Flottenmanagementsystem entwickelt werden, das die individuelle Konfiguration, Simulation und Optimierung in einer virtualisierten Produktionsanlage (Digitaler Zwilling) sowie den operativen Betrieb von Transportrobotern in einer intelligenten Fabrik vereint.

Einführung der Safelog AGVs in 2 Stufen

Für die Versorgung der Arbeitsstationen mit Kleinteilen hat die TH Rosenheim im Mai 2022 das erste Safelog AGV S2 in Betrieb genommen. „Wir haben hierfür den Anwendungsfall der Kommissionierung von Beschlägen erarbeitet“, sagt Prof. Friedl. Der mobile Transportroboter fungiert durch einen speziellen Topload-Aufbau als Versorgungsfahrzeug für mehrere Arbeitsplätze. Durch die Definition fester Haltestationen wie z.B. ‚Wareneingang‘, ‚Beschlägelager‘ und ‚Montageplatz‘ wird das AGV über ein Terminal zum Transport von Beschlägen über vordefinierte Routen angefordert.

„Neben der Teileversorgung ist natürlich auch die Automatisierung flexibler Produktionsprozesse für KMU äußerst relevant. Deshalb haben wir uns entschlossen auch diese Anwendungen zu erforschen und zu testen“ erklärt der Wissenschaftler. Dafür hat das Proto_Lab-Team ein zweites Safelog AGV S2 vom Robotikunternehmen aus Markt Schwaben erhalten. Dieses kann mit Hilfe eines speziell entwickelten Trolleys größere Bauteile zwischen den einzelnen Bearbeitungsstationen transportieren. In den Versuchsaufbau sind mehrere Produktionsstationen und Warteplätze für den Trolley integriert, so dass ein kontinuierlicher Materialfluss und eine flexible Verkettung der Produktionsprozesse abgebildet werden können.

Die Steuerung der beiden Fahrzeuge erfolgt dezentral – direkt über ein Touchdisplay am Fahrzeug oder an den Produktionsstationen. Die Auftragsvergabe ist auch über mobile Endgeräte möglich. Durch die Schwarmintelligenz der AGVs sind Kollisionen ausgeschlossen, da die Routen von den mobilen Transportrobotern vorreserviert werden und ein Streckenabschnitt nie von beiden Robotern gleichzeitig befahren werden kann.

Als Ergebnis des Forschungsprojektes Fleet können die AGV nun auch über die herstellerunabhängige Kommunikationsschnittstelle VDA 5050 V2.0 mit der von ScaliRo entwickelten, individuell konfigurierbaren FleetEngine gesteuert werden. Diese Software ermöglicht es KMUs erstmals, ihre speziellen Anforderungen ohne Programmierkenntnisse eigenständig zu integrieren.

Vier weitere Roboter in den Startlöchern

Der nächste Schritt wird die Ergänzung um vier Transportroboter von Safelog sein. „Die Erweiterung erfolgt im Zuge des Forschungsprojektes A-IQ ready unter der Leitung von Prof. Dr. Klarmann. Dabei werden wir anhand von Anwendungsfällen untersuchen, welche Synergien modernste Quantensensorik, Edge-Kontinuum-Orchestrierung von KI und verteilte kollaborative Intelligenztechnologien entstehen“, stellt Prof. Friedl in Aussicht.

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