Intelligente, autonome Transportroboter

EK Automation entwickelt fahrerlose Transportsysteme (FTS) für einen automatisierten Material- und Warenfluss. Aktuelle Forschungs- und Entwicklungsprojekte des Unternehmens markieren den Weg vom fahrerlosen Transportfahrzeugen (FTF) über Cobots zum interagierenden Assistenzroboter.

Leichtbaurobotik im Flugzeugbau

Ein weiterer Schritt in Richtung autonomer Transportrobotik ist das Projekt Commands 2, gefördert vom Land Niedersachsen. Das Projektteam, bestehend aus Airbus, Axios 3D Services, Broetje Automation, EK Automation, Fraunhofer IFAM, Premium Aerotec und SWMS Digital Innovations, arbeitet an der Entwicklung einer Leichtbaurobotik-Toolbox für die Flugzeugmontage. Dieser sogenannte Cobot, also ein kollaborierender Roboter, der ohne trennende Schutzvorrichtung direkt mit menschlichen Kollegen arbeiten darf, soll Beschäftigte bei Arbeitsschritten wie Nieten, Bohren, Schleifen etc. in der Flugzeugmontage unterstützen. EK Automation hat in diesem Projekt die Entwicklung der mobilen Plattform für den Leichtbauroboter übernommen. Diese soll zur Navigation in dynamischer Umgebung befähigt werden und über eine 360°-Hinderniskollisionsüberwachung verfügen. Dazu stellt EK Automation die entsprechenden Schnittstellen zu Augmented Reality (AR) und Robotik bereit. Karsten Bohlmann, Head of Research & Development, erläutert: „Diese Cobots muss man in einem Gesamtsystem sehen: Mit einer ganzen Flotte dieser Roboter ließe sich eine optimale Route für die Fertigung der Zukunft planen – und damit der Durchsatz deutlich optimieren.“

Intuitiv – der interagierende Transportroboter

„Intuitiv-nonverbale und informativ-verbale Roboter-Mensch-Kommunikation“ – so lautet die Zielsetzung des Mitte 2018 gestarteten Projekts Intuitiv, gefördert vom Bundesministerium für Bildung und Forschung, an dem sich EK Automation beteiligt und als Verbundkoordinator fungiert. Gemeinsam mit den Partnern des Projekts, das Deutsche Forschungszentrum für Künstliche Intelligenz (DFKI), GESTALT Robotics sowie HFC Human-Factors-Consult, entwickelt EK einen Assistenzroboter zur Unterstützung des Pflegepersonals im Reha-Bereich. Dieser soll beispielsweise Gepäck- und Warentransport, das Geleiten der Patienten von der Rezeption zu ihren Zimmern sowie ein interaktives Lotsen der Patienten durch die Klinik übernehmen. Im Fokus des Projekts stehen Untersuchungen zur Annäherungsdynamik, zu Ausweichstrategien und zum Fahrweg eines autonomen Roboters im Krankenhaus. Der Roboter soll sich durch flüssiges, natürliches Bewegungsverhalten sowie durch Fahrbewegungen in alle Richtungen auszeichnen und mit Personen über einen beweglichen Touchscreen interagieren. EK Automation übernimmt hierbei die Entwicklung der Transportplattform. „Deren Technik basiert auf der Weiterentwicklung des Fast Move, unserem ultraflachen und kompakten Transportroboter. Er ist klein, flexibel und äußerst wendig, benötigt keinen Rangierplatz und führt dank seines stufenlosen und wartungsarmen Antriebskonzepts jede beliebige Bewegung in der Fläche aus. Für das Projekt wird er unter anderem um eine 360°-3D-Erkennung erweitert. Damit wollen wir seine sichere Fortbewegung in dynamischen Umgebungen ermöglichen, z.B. durch automatisches Ausweichen vor Personen und Hindernissen“, beschreibt der Head of Research & Development von EK Automation.

Viele Etappen führen zum Ziel

Als Verbundkoordinator des Projekts Intuitiv treibt EK Automation die nächste Stufe der Transportrobotik an. Die Beteiligten erwarten, dass für derartige Assistenzroboter in Zukunft ein großer Bedarf besteht. Und so sieht sich der Transportrobotik-Spezialist aus Rosengarten mit diesem Projekt am Puls der Zeit. Aber auch für die Inhalte der weiteren Forschungsprojekte, die Etappenziele auf dem Weg zum autonom agierenden Transportroboter markieren, sieht Karsten Bohlmann großes Nachfragepotenzial: „Mit der von uns realisierten 3D-Kameratechnik lassen sich jetzt Prozesse automatisieren, die zuvor nicht automatisiert werden konnten. Das bietet Anwendern von fahrerlosen Transportsystemen neue Möglichkeiten, um Kosten zu sparen und ihre Wettbewerbsfähigkeit zu erhöhen.“

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