IoT-(Internet of Things)-verbundene Geräte und Datenplattformen ermöglichen künstliche Intelligenz (KI), maschinelles Lernen (ML) und intelligente Automatisierung – auch robust, unter den äußeren Bedingungen im Lager. Dies schafft signifikante Möglichkeiten für Lagermanager, mit KI und ML ihren Betrieb in Bezug auf ihre aktuellen Key Performance Indicators (KPIs) und ihre Zukunftsvision zu verbessern. Um in einem hart umkämpften Markt geschäftlich erfolgreich zu sein, wird außerdem die präskriptive Datenanalyse zunehmend an Bedeutung gewinnen.
Können Sie uns ein Beispiel für Echtzeit-Nachverfolgung nennen?
Dombach: Mit RFID- und RTLS-Lösungen in Kombination mit Temperatursensoren kann man beispielsweise die Temperatur von Impfstoffen, Arzneimitteln, Lebensmitteln und anderen verderblichen Artikeln in Echtzeit verfolgen. Die Mitarbeiter werden gewarnt, wenn Temperaturschwellenwerte erreicht werden. So kommen empfindliche Güter unbeschadet am Zielort an. Bei hochwertigen Gütern, die ein hohes Maß an Genauigkeit zur Verfolgung erfordern, wird Ultrabreitband (UWB) eingesetzt, ein drahtloses Kommunikationsprotokoll mit kurzer Reichweite.
Wie kann man sich den Einsatz von Augmented Reality in der Lagerhalle vorstellen?
Dombach: Mobile Geräte spielen bereits heute eine Schlüsselrolle im modernen Warenlager. Mobile Computer, Tablets und Scanner beschleunigen Arbeitsabläufe, ermöglichen die Ortung durch BLE, vernetzen die Mitarbeiter und sammeln Transaktionsdaten für die Berichterstellung und verwertbare Daten für Optimierungen. Die jüngsten Innovationen kombinieren Mobilität mit Augmented Reality (AR), um die Effizienz in der Lagerwirtschaft zu erhöhen. AR kombiniert künstliche Intelligenz (KI) mit der physischen Realität, so dass die Mitarbeiter von beidem profitieren können. Stellen Sie sich vor, Sie gehen einen Lagerkorridor mit einem Heads-up-Display mit einer AR-Anwendung entlang. Wenn man sich dem Standort des Artikels nähert, leuchtet der Bereich mit dem Bild des Produkts, der zu kommissionierenden Menge und dem Ort, an dem es auf den Wagen gelegt werden soll, auf. Im weiteren Verlauf des Korridors werden die Mitarbeiter durch die Anwendung zu den Standorten der verbleibenden Artikel geführt, die auch eine Liste der Waren, ihren Standort und den schnellsten Weg durch ein Lager zu ihrem Bestimmungsort anzeigen können. All das kann auch auf Windschutzscheiben von Fahrzeugen, wie Gabelstaplern, eingeblendet werden.
Wie kann mir Automatisierung und künstliche Intelligenz dabei helfen, Arbeitsabläufe zu optimieren?
Dombach: Autonome mobile Roboter (AMRs) werden Menschen nicht ersetzen, aber Seite an Seite mit ihnen zusammenarbeiten. Das hilft, die Leer- und Wegezeiten, die mit der Beförderung von Gütern verbunden sind, erheblich zu reduzieren. Das führt zu höherer Produktivität und die Mitarbeiter haben mehr Zeit für wichtigere Aufgaben, die eine flexible Problemlösung erfordern. Dies kann entscheidend dazu beitragen, die Kundenzufriedenheit zu erhöhen.
Mit Hilfe von künstlicher Intelligenz oder Anwendungs-Programmierschnittstellen (APIs) von Unternehmens-Plattformen wie Zebra Savanna, können Unternehmen ihre Arbeitsabläufe in Echtzeit auf der Grundlage von Daten vorhersagen und anpassen. Lagermitarbeiter können Einsicht in Daten erhalten oder klare, zielgerichtete Korrekturmaßnahmen erarbeiten, die eine höhere Produktivität und insgesamt eine bessere Lieferkette ermöglichen. Lagerbetriebe, die diese Technologien nutzen, haben die Möglichkeit, sie in bestehende Hardware-, Software- und Daten-Ökosysteme zu integrieren, um eine umfassende Sicht auf ihr Unternehmen zu erhalten. So wie die Möglichkeiten gestiegen sind, Daten zu erfassen und auszuwerten, so wird auch die Bedeutung der Datenanalyse für Lagerhäuser massiv steigen.
Bietet Zebra auch eine Lösung an, um die Abstandregeln während der Corona-Pandemie zu gewährleisten?
Dombach: MotionWorks Proximity von Zebra Technologies ist eine Softwarelösung zur Näherungsanalyse und Kontaktprotokollierung für Mobilcomputer. Sie erstellt Nachweise zur Kontaktverfolgung, Dashboards oder Mitarbeiterprotokolle. Die Daten sind an eine Mitarbeiter-ID oder eine anonymisierte Benutzer-ID gebunden, um seitens der Arbeitgeber Maßnahmen zu ermöglichen, während die Privatsphäre der Mitarbeiter geschützt bleibt. Diese genaue automatisierte Kontaktverfolgung hilft den Unternehmen, schnell betroffene Mitarbeiter zu identifizieren, damit diese sich testen lassen können. So kann man einer umfassenderen Betriebsschließung entgegenwirken.
Herr Dombach, ich bedanke mich für das interessante Interview und wünsche Ihnen weiterhin viel Erfolg.