Was vor einigen Jahren noch wie Zukunftsmusik klang, wird Realität: Flurförderzeuge, die ohne Medienbrüche in den betrieblichen Datenfluss eingebunden sind, Daten gleichermaßen senden wie empfangen und in Echtzeit mit ihrer Umgebung kommunizieren. Die ersten digitalen Modelle von Linde schaffen einen durchgängigen Datenfluss, bieten eine bessere Zustandsüberwachung der Stapler, höhere Verfügbarkeit und Effizienz sowie die Möglichkeit, neue Funktionen schnell und bequem über Softwareupdates ’nachzurüsten‘, anstatt aufwendig Hardware auszutauschen. Jedes Fahrzeug besitzt dafür einen digitalen Zwilling. Er ist die Basis für weitere digitale Services, wie z.B. E-Commerce, Flottenmanagement und vorausschauende Wartung.
Transparenz in Echtzeit: Einsparungen durch Flottenmanagement
Zentrales Element und Schnittstelle zum Anwender ist das Flottenmanagementsystem Linde Connect. Mit Connect:cloud wurde die bisherige Serverlösung aktualisiert und standardisiert. Über das Bordnetzsystem werden die Fahrzeugdaten unter Anwendung höchster Sicherheitsstandards an einen zentralen westeuropäischen Cloudserver übertragen, auf den Kunden und Vertriebspartner Zugriff haben – und zwar jederzeit und von überall. Standortübergreifend können sie den Einsatz der Flurförderzeuge analysieren und steuern. Die webbasierte Lösung bündelt alle relevanten Informationen zur Flotte in einer Anwendung. Datenhosting, -sicherung und -transfer sowie Updates für das Flottenmanagement werden als Service von Linde Material Handling bzw. seinen Netzwerkpartnern angeboten. Größter Zusatznutzen ist das Plus an Transparenz: Auf Knopfdruck lässt sich der aktuelle Status jedes Gerätes abrufen, seine Position auf dem Gelände anzeigen oder die optimale Route planen. Das eröffnet Potenzial für zusätzliche Produktivität, erhöht die Verfügbarkeit der Fahrzeuge und spart am Ende Zeit und Kosten.
Ab in den Warenkorb: Funktionen hinzukaufen im Feature Shop
So unterschiedlich wie die Branchen, in denen Flurförderzeuge zum Einsatz kommen, so unterschiedlich sind auch die an sie gestellten Aufgaben und Anforderungen. Diesen spezifischen Ansprüchen kann der digitale Stapler jetzt noch besser Rechnung tragen, indem weitere Funktionen über den Feature-Shop hinzugebucht und freigeschaltet werden können. Die Hardware ist darauf vorbereitet. Um zusätzliche Funktionen zu erwerben, hat Linde Material Handling einen Online-Feature-Shop entwickelt. Ähnlich wie es auch der Elektro-Automobilhersteller Tesla anbietet, wählt der Käufer aus den dort angebotenen Produkten das gewünschte aus, legt es in seinen Warenkorb und geht zur Kasse. Nach dem Einkauf der jeweiligen Funktion wird sie freigeschaltet und in die Bordelektronik implementiert – entweder per Datentransfer ‚over the air‘ oder – in Bereichen ohne Internetempfang – per Kabel über den Laptop des Servicetechnikers. Auf diese Weise bleibt ein und dasselbe Fahrzeug über seine gesamte Lebensdauer up-to-date und ‚wächst‘ mit den Anforderungen des Betriebsalltags. Zu den bereits verfügbaren Funktionen des Feature Shops von Linde Material Handling zählen die ‚Lastgewichtanzeige‘, die ‚Neigewinkelvorwahl‘, die ‚Geschwindigkeitsreduzierung per Taster‘ für wechselnde Outdoor- und Indoor-Einsätze sowie die Option ‚Schaufeleinsatz‘ zur Anpassung der Motorkennlinie. Bereits zum Jahresende kommen weitere Funktionen dazu: Die ‚Lastabhängige Geschwindigkeitsreduzierung‘ beugt Unfällen vor, die ‚Automatische Motorabschaltung‘ hilft, Energiekosten zu reduzieren.
Mehr als nur ein Stapler: Der Hydrostat wird zum ‚Digital Truck‘
Nach wie vor spielt die Hardware des Staplers – sprich seine konstruktiven Merkmale – eine überragende Rolle. Für deutliche Verbesserungen sorgen bei den neuen Linde-Staplern z.B. größere Sichtfelder durch das Hubgerüst, eine Wetterschutzkabine mit vollverglasten Türen, unterschiedliche Lichtlösungen, Warn- und Assistenzsysteme, die breite, niedrige Trittstufe, zwölf unterschiedliche Sitzvarianten, zusätzliche Kopffreiheit sowie die weiterentwickelte Armlehne. Doch das Thema Software gewinnt zunehmend an Bedeutung. Dazu gehört neben der Digitalisierung die serienmäßige Vernetzung. In jedem neuen Gerät ist standardmäßig eine Kommunikationseinheit verbaut, die einen wechselseitigen Datenaustausch erlaubt. Ganz wichtig dabei: Jeder Kunde behält die volle Kontrolle darüber, welche Daten er teilen möchte und gibt dafür sein Einverständnis.