Zukunftsfähige Investition für den Erfolgsfaktor Logistik

Für effiziente Lagerverwaltung und die Steuerung koordinierter Auftragsfertigungsprozesse nach dem Pull-Prinzip setzt Möbelbeschlaghersteller Hettich bei seinem zentralen Logistikzentrum auf das Warehouse Management System PSIwms. Spezielle Tools und Funktionalitäten wie Planungsleitstand, Case Calculation, Staplerleitsystem und YardManagement reduzieren den Flächenbedarf und ermöglichen Lkw-Bearbeitung ohne Wartezeiten.

Kommissionierung nach dem Pull-Prinzip

Zur Auftragsbearbeitung werden Auslagerung, Kommissionierung und Warenausgang vom Warehouse Management-System termingerecht zum Liefer(wunsch)termin der Kunden abgestimmt. Anhand des vorgegebenen Verladetermins und hinterlegter Prozesszeiten berechnet die Software rückwärtig, nach dem „Pull-Prinzip“, die Kommissionier- und Bereitstellungsprozesse. Zum richtigen Zeitpunkt startet das IT-System dann automatisch die sequenzierte Auslagerung der Quellpaletten aus dem HRL und steuert diese im Zusammenspiel mit einem Materialflussrechner entweder zu den 12 Kommissionierplätzen oder direkt an die Verpackungsplätze für den Warenausgang. An den Kommissionierplätze erhalten die Mitarbitenden auf übersichtlich gestalteten Anzeigen exakte Informationen über Kommissionier- und Verpackungsvorgaben sowie die Verwendung von Ladehilfsmitteln.

Mit der Case Calculation im PSIwms ermitteln die Disponenten auf Basis hinterlegter Stammdaten wie Gewicht und Volumen sowie der Kundenvorgaben und allgemeiner Parametern die Art, Anzahl und den Inhalt der Packstücke. In diese Kalkulation der benötigten Kapazitäten fließen auch „weiche“ Faktoren wie Stapelbarkeit oder Angaben über zusätzliche, extern zu ladende Packstücke ein. Diese ganzheitliche Betrachtung ermöglicht eine frühzeitige Planung mit realistischen Ergebnissen hinsichtlich der benötigten Ladungsträger und Transportkapazitäten. Auf dieser Basis vermittelt die Case Calculation die entsprechenden Packvorgaben an die Kommissionierplätze.

Mit Abschluss der Kommissionierung werden die Mischpaletten über stationäre Fördertechnik in den Verpackungsbereich für den Warenausgang transportiert. Dabei sorgt das WMS für eine auftrags- und belastungsorientierte Zuordnung sowie eine gleichmäßige Verteilung der Paletten auf die Verpackungsbahnen. Am Ende der Verpackungsbahnen zeigt eine großflächige Indoor-Displayanzeige den Staplerfahrern an, an welches Ausgangstor sie die jeweilige Palette verbringen sollen. Dazu vergibt das in PSIwms integrierte SLS „Transport Control“ wegeoptimierte Fahraufträge. Die Transportaufträge werden durch Scannung eines Ladezonen-Barcodes bestätigt und abgeschlossen.

Zeit- und Kostenvorteile durch Case Calculation

Durch die Case Calculation kann Hettich im Lager- und Kommissionierbereich auf besondere Pufferflächen verzichten. „Ohne das PSIwms konnten die benötigten Puffer- und Transportkapazitäten erst nach der Kommissionierung und Sichtung des tatsächlichen Versandaufkommens durch die Disponenten ermittelt werden“, erläutert Sasse. „Wir verloren Fläche und durchschnittlich einen Tag bis zur Auslieferung.“ Mit der Case Calculation im PSIwms sind die anstehenden Bearbeitungsprozesse wie Festlegung des Verladetermins, den Abgleich der Kommissionier- und Verpackungskapazität und die Zuordnung der Aufträge auf bestimmte Warenausgangszonen bereits im Voraus planbar. Auf Basis von Auslastungsgrad der Kommissionier- und Verpackungskapazität sowie über die Flächenbelegung des Warenausgangs erfolgen die Disposition der Transportdienstleister sowie eine frühzeitige Erhebung und Buchung der erforderlichen Laderaumkapazitäten. „Das senkt die Transportkosten, steigert die Planungssicherheit und wir sparen Zeit und Fläche“, fasst Anja Sasse zusammen. Überdies erfolgen im Planungsleitstand die Transport-Disposition für den jeweiligen Folgetag und – über das Yard-Management im PSIwms – die Torzuweisung der erwarteten Lkw. „Das Yard-Management sorgt für Effizienz bei der Be- und Entladung der ankommenden Lkw ohne Zeitverlust“, unterstreicht Logistikerin Sasse.

Für die Verladung der gerouteten Warenausgangspaletten leitet das Leitstandspersonal die Lkw per „drag and dop“ mit grafischen Bildschirmanzeigen auf einer speziellen Outdoor-Anzeigetafel aus der Parkzone an die jeweiligen Verladerampen. „Die konsequente Nutzung des Staplerleitsystems und die systemseitige Überwachung aller Transportbewegungen im WMS stellen den optimalen zeitlichen Ablauf der Prozesse sicher und gewährleistet eine fehlerfreie Verladung“, erklärt Sasse. Mit durchschnittlich 2.000 Lieferscheinpositionen werden im zentralen Logistikzentrum von Hettich täglich mehr als 3.000 Warenausgangspaletten kommissioniert und für den Versand bereitgestellt. „Logistik ist für Hettich ein Erfolgsfaktor“, resümiert Sasse. „Dabei unterstützt PSIwms unseren hohen Anspruch an Lieferfähigkeit und Qualität der Auftragsfertigung. Eine zukunftsfähige Investition.“

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