Modernisierung budget- und termingerecht

Westfalia modernisiert das Kerzen-Hochregallager von Richard Wenzel mit 4.000 Stellplätzen. Im Zuge der Modernisierungsarbeiten wurde das Regalbediengerät, ein Quertransportwagen, die Fördertechnik und die Sicherheitstechnik auf den neuesten Stand gebracht - sowie auf ein aktuelles Warehouse Execution System umgestellt.
Hochregallagergasse mit Regalbediengerät im Vordergrund.
Hochregallagergasse mit Regalbediengerät im Vordergrund.Bild: Westfalia Parking-Systems GmbH & Co. KG

Dieses Unternehmen ist Feuer und Flamme für handgemachtes Licht: Kerzen von Richard Wenzel aus Aschaffenburg sind seit 122 Jahren gefragt. Handwerkliches Können und nachhaltige Qualität verschaffen dem 1899 gegründeten Familienunternehmen in vierter Generation einen kontinuierlich steigenden Jahresumsatz von inzwischen mehr als 20Mio.€.

Westfalia Logistics Solutions Europe errichtete bereits 1999 und 2011 zwei automatische Satelliten-Hochregallager für den international agierenden Kerzenproduzenten. Das 2011 gebaute Hochregallager wurde 2016 erweitert. Beide Kompaktlager sind mit ihren je ca. 4.000 Stellplätzen wichtige Bausteine zum anhaltenden Erfolg.

Einlagerung einer Palette auf das Regalbediengerät.
Einlagerung einer Palette auf das Regalbediengerät.Bild: Westfalia Parking-Systems GmbH & Co. KG

Seit 21 Jahren zuverlässige Technik jetzt auf neuestem Stand

Das 1999 realisierte mehrfachtiefe automatische Kanallager hat Westfalia Ende 2020 umfassend modernisiert. Um es auf den neuesten Stand der Technik zu bringen, modernisierte der Intralogistik-Spezialist das Regalbediengerät (RBG), die Fördertechnik inklusive der SPS-Steuerung sowie die Sicherheitstechnik. Das RBG ist mit dem Lastaufnahmemittel Satellit auf maximal 600kg schwere Ladeeinheiten ausgelegt und lagert bis zu 60 Paletten pro Stunde in bis zu 8 Plätze tiefe Reihen ein und aus. Es wurde sowohl elektrisch als auch mechanisch überholt. Zudem stand für die alte Lagerverwaltungssoftware ein Upgrade an. Das Lagersystem wurde von der abgekündigten PMain-Lagerverwaltungssoftware auf Westfalias aktuelles Warehouse Execution System (WES) Savanna.NET umgestellt.

Neue Personenschutzlichtschranke und Pult an Aufgabestation.
Neue Personenschutzlichtschranke und Pult an Aufgabestation.Bild: Westfalia Parking-Systems GmbH & Co. KG

Modernisierung zum Jahreswechsel eng getaktet

„Unmittelbar nach dem Weihnachtsgeschäft sollte das Lagersystem wieder genutzt werden, um die Saisonware einzulagern“, erklärt René Findling, Teamleiter Vertrieb, Modernisierung & Erweiterungen bei Westfalia. Die besondere Herausforderung dieses Retrofit & Maintenance-Projekts waren das enge Zeitfenster und die kurze Vorlaufzeit.

„Wir hatten nach der Vergabe nur fünf Monate Zeit für die akribische Vorbereitung. Die mechanische und elektrische Montage fand vom 11. bis 18. Dezember statt, im neuen Jahr sind wir dann mit der Inbetriebnahme der neuen Steuerung und des neuen Warehouse Execution Systems gestartet. Am 14. Januar dieses Jahres musste das Lager wieder in Betrieb gehen, am 13. Januar konnten wir es schon übergeben.“ Eine Punktlandung, denn Kerzen sind Saisongeschäft.

Dabei leitete ein erfahrener Servicemonteur des ostwestfälischen Intralogistik-Spezialisten die vom Traditions-Kerzenzieher eingesetzten Kräfte zunächst beim mechanischen Umbau an – eine individuelle Anforderung des Kunden, die die Projektmanagerin bei Westfalia sorgfältig vorbereitete und gemeinsam mit dem Projektleiter der Software & IT-Abteilung erfolgreich abschloss. Gesamtpaket für Antriebstechnik, Sensoren, Fördertechnik und SPS Die Modernisierung war erforderlich, weil die bislang eingesetzte Antriebstechnik nicht mehr verfügbar ist. Modernisiert hat das Team neben dem Regalbediengerät auch einen Quertransportwagen und die Fördertechnik inklusive der SPS-Steuerung. Zum Modernisierungs-Komplettpaket gehörte zudem der Austausch des Barcodelesegeräts und dreier Personenschutzlichtschranken gegen Technik auf dem neuesten Stand. „Auch Verschleißteile wie Ketten, Umlenkung und Hubketten sollten je nach Auslastung spätestens alle fünf Jahre ausgetauscht werden, um die Zuverlässigkeit des Systems sicherzustellen“, betont René Findling.

Quertransportwagen mit Drehtisch, im Vordergrund Auslagerbahnen.
Quertransportwagen mit Drehtisch, im Vordergrund Auslagerbahnen.Bild: Westfalia Parking-Systems GmbH & Co. KG

Nach dem elektromechanischen Umbau der Hardware startete Anfang 2021 die Inbetriebnahme. Dabei stellte das Software-Team die Vorgänger-Software PMain auf das aktuelle WES des Intralogistikers, Savanna.NET, um, das als leistungsfähige All-in-One-Lösung die Funktionen einer Lagerverwaltungssoftware (WMS) und einer Materialflusssteuerung (WCS) vereint.

 Einlagerung einer Palette auf das Regalbediengerät.
Einlagerung einer Palette auf das Regalbediengerät.Bild: Westfalia Logistics Solutions

Fit für zentrale Verwaltung beider Lager

„Durch die sehr gute Vorbereitung sowie enge und partnerschaftliche Zusammenarbeit mit dem Kunden konnten wir schnell und termingenau die recht umfangreiche Modernisierung umsetzen – von der Mechanik des RBG und der Fördertechnik über die Elektrik bis zur Softwareumstellung“, so Findling. „Beide Lager – das 2016 erweiterte und nun von uns modernisierte und umgebaute – werden jetzt von Savanna.NET gesteuert. Der nächste Schritt wird das Update des 2016 erweiterten Lagers auf das aktuelle Savanna-Release sein. Mit kleinen Erweiterungen lassen sich dann beide Lager an verschiedenen Standorten zentral über eine Steuerung verwalten.“

„Wir benötigen eine perfekt funktionierende Intralogistik“

„Die Kundenstruktur der Firma Wenzel verändert sich und es sind immer kürzere Lieferfristen zu erfüllen“, schildert Peter Jaksch, Geschäftsführer von Richard Wenzel, warum er auf die kontinuierliche Intralogistik-Automatisierung setzt. „Das angestrebte Wachstum ist nur durch eine Bevorratung der Artikel erreichbar. Hierzu benötigen wir eine perfekt funktionierende Intralogistik.“ Sie bringe strategische Vorteile: „Wir können neue Kunden und Kundengruppen erschließen und deren Anforderungen erfüllen.“

Der geeignete Generalunternehmer für die Automatisierung lag für ihn auf der Hand: „Wir haben gute Erfahrungen mit Westfalia gemacht – eine Fortführung der Beziehung war logisch, auch bedingt durch die Vorgabe, dass beide Lager miteinander verbunden sein sollen. Die Westfalia Logistics Solutions Europe ist ein fairer Partner auf dem neuesten Technologiestandard.“

www.westfaliaeurope.com

• Planung, Beschaffung, Montage und Inbetriebnahme der benötigten mechanischen und elektrischen Komponenten für die Modernisierung

• Termin und Ablaufplanung in enger Abstimmung mit dem Kunden

• Erneuerung der Sicherheitstechnik

• Umstellung auf aktuelles Warehouse Execution System für Lagerverwaltung und Materialflusssteuerung

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