„Bei schlechtem Service hat der Wettbewerb leichtes Spiel“

Erich Schlenkrich ist Industry Manager bei der TGW Logistics Group. Im Gespräch erläutert er, wie sich die Herausforderungen in der Ersatzteillogistik verändern, welche Rolle die Digitalisierung dabei künftig spielen wird und warum TGW langfristig ein zuverlässiger Partner für Unternehmen ist.
 Erich Schlenkrich, Industry Manager bei der TGW Logistics Group.
Erich Schlenkrich, Industry Manager bei der TGW Logistics Group.Bild: TGW Logistics Group GmbH

Herr Schlenkrich, Hersteller von Fahrzeugen oder Investitionsgütern geben oft viel Geld für eine hochmoderne Distributionslogistik aus. Warum sollten Firmen auch an eine ausgeklügelte Ersatzteillogistik denken?

Erich Schlenkrich: Die Ersatzteillogistik als Teil des After Sales-Markts kann ein höchst profitables Geschäft sein. Man muss aber wissen, wie man es richtig angeht. Laut Studien schöpfen Unternehmen derzeit nur ein Viertel des globalen Umsatzpotenzials in diesem Bereich aus. Um dieses Potenzial zu heben, bedarf es entsprechender Vorbereitungen und Investitionen. Was nicht vergessen werden darf: Mit einem guten Ersatzteilservice kann eine Firma eine enge Bindung zu den Kunden aufbauen.

Was sind die Konsequenzen aus einem schlechten Ersatzteilmanagement?

Schlenkrich: Die Digitalisierung ermöglicht es, in kürzester Zeit Plattformen für den Ersatzteilhandel zum Laufen zu bringen. Bei schlechtem Service hat der Wettbewerb leichtes Spiel. So kommen Nachbauten in Umlauf. Ein besonderes Ärgernis sind Produktpiraten, die versuchen, illegal aktiv zu werden.

Wie grenzt man sich vom Wettbewerb ab?

Schlenkrich: Kunden sind aus dem B2C-Bereich gute Qualität und eine schnelle Lieferung gewöhnt. Das erwarten sie auch im B2B-Bereich. Daher sind eine hohe Verfügbarkeit und eine agile Logistik wichtig. Mit anderen Worten: Nur wer einen hohen Service-Level bietet, setzt sich im Markt durch.

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