Symbiose aus Holz und Stahl

Kein alltägliches Projekt, insbesondere was den Standort der Lösungen anbetrifft. Hubert Schmid Bauunternehmen, Kranbaupartner von Stahl Cranesystems, erhielt den Auftrag zur Konstruktion und Montage von insgesamt vier Krananlagen, die in den Stationen der Nebelhornbahn in den Allgäuer Alpen für Wartungseinsätze vorgesehen sind. Neben den zeitlichen, logistischen und konstruktionsbedingten Herausforderungen waren vor allem architektonische Besonderheiten zu berücksichtigen.

Wenn jeder Millimeter zählt

Die Mittelstation erhielt zwei Krane, davon einen Einträgerhängekran mit einer Traglast von 2t und einer max. Fahrgeschwindigkeit von 20m/min. Auch dieser Kran mit einer Kranbahnlänge von 28,92m wurde an Leimbinder befestigt.

Das Hubwerk (max. Hubhöhe 19m) sollte möglichst viel Platz zu den Wartungsbereichen haben. Aus diesem Grunde wurde ein Kettenzug STK50 mit Superkurzer Katze und integriertem Sonderkettenspeicher gewählt.

Die Superkurze Katze erreicht mit einer um 60 Prozent reduzierten Bauhöhe maximale Hakenwege, was vor allem bei beengten Platzverhältnissen wie in der Mittelstation vorteilhaft ist. Die senkrecht montierten Kettenzüge basieren auf den Standardkomponenten des Kettenzugprogramms ST mit patentierter Kettenführung von Stahl Cranesystems.

Die Mittelstation verfügt überdies über einen Wartungstand für die Seilbahngondeln, der mit einem Einträgerlaufkran (Traglast 1,6t, Hubhöhe 8,5m) ausgestattet wurde. „Hier zählte wirklich jeder Millimeter. Daher entschieden wir uns ebenfalls für einen Kettenzug STK50 mit Superkurzer Katze“, so Haase.

Optimale Integration in die Architektur

Die Talstation der Nebelhornbahn besteht aus einer besonders eindrucksvollen Architektur aus Holz und Glas. Insgesamt 39 Holzleimbinder überspannen eine 10m hohe und komplett verglaste Halle. Der Einträgerhängekran mit einer Traglast von 2t sowie einer Hubhöhe von 8,5m und die Kranbahn, die sich über die gesamte Länge der Halle von 36,6m erstreckt, sollten sich möglichst optimal in das Bauwerk einfügen und durften daher keinesfalls die anspruchsvolle Architektur stören.

Anstelle von Flachstählen, wurde für die Aufhängung der Kranbahn eigens eine besonders filigrane Lösung entwickelt, die im Befestigungsbereich an den Leimbindern und an der Kranbahn einen größeren Querschnitt aufweist, während sie sich in der Mitte verjüngt. „Hierdurch fügt sich die Kranbahnaufhängung optisch optimal in die Gesamtarchitektur der Talstation ein. Für Kranträger und Kranbahn wählten wir außerdem einen Farbton, der den feuerverzinkten Kranbahnaufhängungen sehr nahekommt“, erklärt Rainer Haase.

Start in die Saison mit positivem Fazit

Das Kranbauprojekt wurde im März 2021 nach rund 10 Monaten abgeschlossen, sodass die Nebelhornbahn zum geplanten Eröffnungstermin fertiggestellt werden und im Mai 2021 den Betrieb aufnehmen konnte. „Wir sind mit den Leistungen und Ergebnissen von Hubert Schmid überaus zufrieden. Die Kommunikation und die Organisation auf den Baustellen haben während des gesamten Projektes wirklich hervorragend funktioniert“, so das positive Fazit von Jan Sorg.

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