Intelligente Sensorik fährt mit

Bang stellt Prozess- und Werkzeugtransportkrane für Traglasten bis zu 500t für die Automobil-, Stahl- und Energiebranche her. Wenn Kunden von ihren halb oder voll automatisierten Handhabungs- und Intralogistiksystemen höchste Zuverlässigkeit, Positioniergenauigkeit und Störungsfreiheit verlangen, setzt der Kranspezialist auf Sensorsysteme von Balluff.
 Automatisierter Werkzeugtransportkran von Bang im Presswerk bei Volkswagen in Zwickau.
Automatisierter Werkzeugtransportkran von Bang im Presswerk bei Volkswagen in Zwickau.Bild: Bang Kransysteme GmbH & Co. KG

Erfolgreiche Unternehmensgeschichten beginnen üblicherweise in einer Garage: 1989 gründete Werner Bang im vogtländischen Adorf auf 15m2 eine Servicewerkstatt für die Reparatur von Hebezeugen und Krananlagen. Dass daraus in nur 30 Jahren ein international tätiger Spezialist für Planung, Fertigung, Montage und Service von Prozess-, Automatikkranen und Windensystemen entstehen würde, war in der turbulenten Nachwendezeit keinesfalls absehbar. Aus der Garagenwerkstatt ist heute ein Betrieb mit rund 18.000qm Produktionsfläche auf einem modernen Kran-Campus mit integriertem Schulungs- und Verwaltungszentrum geworden. Am neuen Firmenstandort im Oelsnitzer Industriegebiet mit dem verheißungsvollen Namen ‚An der Neuen Welt‘ sind derzeit 160 vorwiegend hochspezialisierte Arbeitskräfte beschäftigt. Bang Kransysteme gelten in der Stahl-, Automobil-, Papier- und Energiewirtschaft als innovativ und flexibel. Das Unternehmen bietet eine überdurchschnittlich hohe Fertigungstiefe, Krane von Bang stehen für Zuverlässigkeit, Wirtschaftlichkeit und Sicherheit. Seit 2009 lenken die beiden Söhne Christoph und Marcus Bang die Geschicke des Unternehmens.

Kransysteme agieren halb- oder vollautomatisch

 Bang Testkran mit hochgenauem Long Distance Positioning System von Balluff. Im Kreis: Positionsgeber.
Bang Testkran mit hochgenauem Long Distance Positioning System von Balluff. Im Kreis: Positionsgeber.Bild: Bang Kransysteme GmbH & Co. KG

Klassisch werden Portalkrane in vielen Bereichen nach wie vor manuell gesteuert, nur wenige Steuerungs-, Service- und Sicherheitseinrichtungen unterstützen den Bediener. Das Ansteuern gewünschter Positionen, die Handhabe unterschiedlicher Objekte mit diversen Lastaufnahmemitteln und das dabei erforderliche Geschick liegen überwiegend in den Händen des Kranbedieners. Doch die zunehmende Prozessautomatisierung, der digitale Wandel und die gestiegenen Ansprüche an Zykluszeiten und Prozesseffizienz zeigen Wirkung: Kransysteme der Zukunft agieren halb- oder vollautomatisch!

Bereits in den vergangenen Jahren hat moderne Steuerungstechnik Krane leistungsfähiger gemacht: In der Automobilindustrie fahren 80t Werkzeugtransportkrane ihre Positionen automatisch und millimetergenau an. Dort ist nicht mehr der Bediener, sondern eine elektronische Steuerung für Beschleunigen, Abbremsen und das behutsame Absetzen von Werkstücken verantwortlich. Elektronische Pendelregelungs- und Dämpfungssysteme sorgen dafür, dass Lasten schwingungsfrei am Haken, Greifer oder Magneten hängen. Vollautomatische Prozesskrane kommunizieren anwendungsorientiert und in Echtzeit mit der übergeordneten Leittechnik und dem Produktionsmanagement. Mit ihrer effizienten Handhabung von Werkzeugen und der optimalen Verkettung mit Produktionsanlagen entfalten automatisierte Kransysteme Einsparpotentiale.

Bang Kransysteme denken die betrieblichen Anforderungen ihrer Kunden voraus: „Wir übersetzen Kundenwünsche in optimale Kranlösungen, die einen schnellen, effizienten und sicheren Materialfluss sowie höchste Zuverlässigkeit gewährleisten. Kunden bezeichnen unsere Prozesskrane gerne als agile Großraumroboter, die im Alltagseinsatz Wettbewerbsvorteile erzielen“, betont Christoph Bang, einer der beiden Geschäftsführer. Zwar gibt es auch im Kranbau zahlreiche unverhandelbare Standards, die Herausforderungen liegen jedoch im Detail. David Böttiger, Leiter Automation, auf die Frage, wie sich Bang Kransysteme am Markt etablieren konnte und selbst in wirtschaftlich schwierigen Zeiten volle Auftragsbücher schreibt: „Unsere Kunden schätzen es, dass wir uns mit Hingabe und Kompetenz auf ihre Wünsche einstellen, gemeinsam effiziente Lösungen entwickeln und termingerecht liefern.“

Innovationen im Testbetrieb

Bild: BANG Kransysteme GmbH & Co. KG

Um neue Ideen oder nicht alltägliche Kundenwünsche zu testen, betreibt Bang einen eigens dafür ausgelegten Testkran. Im Bereich der Sensorik, Steuerung und Sicherheit arbeiten Bang Kransysteme ausschließlich mit kompetenten Partnern zusammen, die den innovativen Ansatz des Unternehmens teilen. Seit über zehn Jahren ist der Automatisierungsspezialist Balluff mit Sensorik- und Wegmesssystemen bei Bang vertreten. In naher Zukunft soll in Kranen von Bang ein innovatives Zustandsüberwachungssystem eingesetzt werden, das frühzeitig auf sich abzeichnende Schäden an bewegten Teilen und Achsen hinweist. Condition Monitoring Sensoren von Balluff (BCM) dienen der flexiblen Zustandsüberwachung auf engstem Raum. „Sie können mehrere physikalische Größen wie Vibration, Temperatur, Luftfeuchtigkeit und Umgebungsdruck erfassen, verarbeiten diese und senden die Daten über die bidirektionale Schnittstelle IO-Link an das übergeordnete Leitsystem“, beschreibt Balluff Sales Engineer Erik Geigenmüller die Funktionsweise der Sensoren. Angebracht werden diese entweder an den Antriebsmotoren oder an den Kranrollen. Das Steuerungssystem erkennt Auffälligkeiten sofort, der Bediener kann eingreifen, bevor massive Schäden eintreten und die Anlage über Stunden stillsteht. In der Schutzklasse IP69K sind die robusten Sensoren unempfindlich gegen Schmutz- und Wassereinwirkungen.

Vom Testbetrieb zur Marktreife

Nach ausgiebigen Tests hat Bang die multifunktionalen Condition Monitoring Sensoren von Balluff erstmals in einem Werkzeugtransportkran verbaut, der in der Niederlassung eines großen deutschen Automobilherstellers in China zum Einsatz kommen wird. „Dieser Anwender hat erkannt, dass er damit ungeplante und teure Stillstände praktisch ausschließen kann. Unter Kosten-Nutzen-Aspekten ist das ein Standard, den wir unseren Kunden künftig als praktisch unverzichtbar empfehlen werden“, sagt Michael Schmidt, Leiter Elektrokonstruktion.

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