„Digitalisierung ist kein Selbstzweck“

Das Thema Digitalisierung steht bei fast allen Unternehmen ganz oben auf der Tagesordnung. Wie geht Interroll mit dieser Herausforderung um? Ein Interview mit Jens Strüwing, Executive Vice President Products & Technology der Interroll Gruppe, über die Frage, wie digitale Technologien sinnvoll in die Produktions- und Produktstrategie eines Unternehmens eingebunden werden.

dhf Intralogistik – Werden auch die Instandhaltung und die Installation von der Digitalisierung profitieren?

Strüwing: Natürlich, und zwar in mehrfacher Hinsicht. Schon heute bieten wir bei unseren Lösungen die Option an, dass statische Produktinformationen, also etwa Identifikationsnummern zum verbauten Produkt, kontaktlos per Smartphone oder Tablet abgerufen werden können. Die dezentrale Instandhaltung in der Intralogistik treiben wir damit weiter voran, denn das vereinfacht Ersatzbestellungen durch das Servicepersonal. Von hieraus ist es dann nur noch ein logischer Schritt bis hin zu einer Online-Bestellung auf Tastendruck. Unsere Technologieplattform wird zunehmend smarter – dies ermöglicht es uns natürlich auch in Zukunft weitere innovative Servicelösungen für den Kunden bereitzustellen.

Auch bei den Installationsservices gehen wir mit dem Einsatz von Augmented-Reality-Anwendungen digitale Wege, die uns gerade in Corona-Zeiten geholfen haben: So haben unsere spanischen Kollegen etwa mithilfe von Google Glasses Unterstützung von Experten aus Deutschland bei der Installation eines Sorters erhalten.

dhf Intralogistik – Prozesse, Produkte, Anwendungen und Services: Digitalisierung ist für Sie also eine echte Querschnittsaufgabe?

Strüwing: So ist es. Gerade deshalb ist es wichtig, dass wir in einer Zeit des schnellen Wandels unseren strategischen Leitbildern konsequent folgen und nicht einfach kurzfristigen Trends hinterherlaufen. Aus diesem Grund nehmen wir etwa die Frage einer umfassenden Systemarchitektur sehr ernst, also das Thema, welche Technologien und Kommunikationsstandards unsere Plattformlösungen zukünftig unterstützen müssen, um in den nächsten Jahren weiter erfolgreich zu sein. Wie bei anderen Projekten kooperieren wir hier gezielt mit externen Partnern, etwa mit führenden Universitäten oder Forschungseinrichtungen.

dhf Intralogistik – Herr Strüwing, ich bedanke mich für das interessante Interview und wünsche Ihnen weiterhin viel Erfolg.

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