Weltrangliste 2022/2023: Flurförderzeugmarkt mit Zukunftspotenzial

Bild: Toyota Deutschland GmbH

Unternehmen entsprechend der Rangfolge:

1 Toyota Industries Corporation, Japan

Wie schon seit Jahren, bleibt die Toyota Material Handling Group (TMHG) – eine Sparte der Toyota Industries Corporation (TICO) – der Spitzenreiter in der dhf Weltrangliste. Im Berichtsjahr 2022/2023 verzeichnet TICO gegenüber dem Vorjahr eine deutliche Steigerung der Nettoumsätze von 2.705,2Mrd.Yen auf 3.379,8Mrd.Yen In Euro erhöhten sich die Nettoerlöse von 20.828Mio.€ auf 24.490Mio.€. Auch der TMHG-Umsatz steigerte sich deutlich von 1.789,4Mrd.Yen auf 2.283,8Mrd.Yen und in Euro gerechnet von 13.778Mio.€ auf 16.549Mio.€. Als Nettogewinn hat die TICO 192,8Mrd.Yen bzw. 1.391,3Mio.€ erwirtschaftet. Die Gesamtbelegschaft vergrößerte sich von 71.784 auf 74.887 Mitarbeiter. Bei TMHG wuchs die Zahl der Mitarbeiter 46.262 auf 49.349 (2022).

2022 verzeichnete der japanische Staplermarkt nur einen leichten Anstieg der Verkäufe im Vergleich zum Vorjahr, was vor allem noch auf die Auswirkungen der Corona-Pandemie zurückzuführen ist. Der Absatz von Gabelstaplern von Toyota Industries stieg im Heimatland des Unternehmens im Vergleich zum Vorjahr um 4 Prozent auf 49.000 Einheiten.

Das Wachstum des nordamerikanischen Staplermarktes verlangsamte sich im Jahr 2022, und auf Gesamtjahresbasis blieb der Markt auf dem Niveau von 2021. Der Auftragsbestand nahm aufgrund starker Nachfrage im E-Commerce- und Einzelhandelssektor und nach bestimmten verbrennungsmotorischen Staplern wieder zu. Vor diesem Hintergrund stieg der kombinierte Absatz der Marken Toyota und Raymond im Geschäftsjahr 2022 gegenüber dem Vorjahr um 29 Prozent auf 98.000 Einheiten.

Im Berichtsjahr verlangsamte sich auch der europäische Staplermarkt aufgrund von Unterbrechungen der Lieferkette und des Konflikts in der Ukraine. Toyota Industries verzeichnete einen Absatz von 99.000 Einheiten, 8 Prozent mehr als im Vorjahr.

Der ALOMA-Markt (Asien, Lateinamerika, Australien/Ozeanien, Mittlerer Osten und Afrika) übertraf im Jahr 2022 das starke Umsatzwachstum von 2021 und verzeichnete mit einem Wachstum von 109 Prozent gegenüber dem Vorjahr einen weiteren Absatzrekord. In China sank der Absatz des Unternehmens hingegen auf 67 Prozent des Vorjahresniveaus, was zum Teil auf die Corona-Beeinträchtigungen zurückgeführt wird, welche sich wieder verstärkten.

Nach den deutlichen Steigerungen im Berichtsjahr fällt der Forecast für 2023/24 verhaltener aus: Der Umsatz der TICO soll sich von 3.379,8Mrd.Yen noch vergleichsweise moderat auf 3.500Mrd.Yen erhöhen, der Umsatz bei TMHG von 2.283,8Mrd.Yen auf 2.330Mrd.Yen. Die Erwartung zum Konzern-Gewinn liegt bei 195Mrd.Yen nach den erwähnten 192,8Mrd.Yen im Berichtsjahr.

toyota-forklifts.de

2 Kion Group, Deutschland

Die Kion Group liegt wie in den Vorjahren auf Rang 2 der Weltrangliste. Das für die Platzierung ausschlaggebende Segment Industrial Trucks & Services teilt sich in die folgenden drei operativen Einheiten auf: Kion EMEA, die sich auf Europa, den Mittleren Osten und Afrika konzentriert, Kion APAC, die für die Regionen Asien-Pazifik neben Nord- und Südamerika zuständig ist und Kion Americas. Abgesehen von den Flurförderzeugen und der Lagertechnik bildet Kion die hiermit verbundenen unterstützenden Finanzdienstleistungen im Segment Industrial Trucks & Services ab. Daneben bildet Supply Chain Services das zweite große Segment. Kion setzt auf eine Mehrmarkenstrategie: Linde und STILL bedienen eher den Premium-Markt für Flurförderzeuge, während Baoli sich auf das Economy-Segment konzentriert. Die regionale Flurförderzeug-Marke Fenwick steht in Frankreich für einen der führenden Material-Handling-Anbieter und OM für einen ebensolchen im indischen Markt.

Insgesamt ist der Nettoumsatz der Kion Group im Geschäftsjahr 2022 gegenüber 2021 von 10.294Mio.€ auf 11.135Mio.€ gestiegen. Bezogen auf das Ergebnis (Nettogewinn) meldet der Konzern einen Rückgang von 568Mio.€ (2021) auf 105,8Mio.€ im Berichtsjahr. Der Auftragseingang verringerte sich von 12.481,6Mio.€ (2021) auf 11.707,6Mio.€. Davon entfiel der größte Teil im Berichtszeitraum auf die Hauptabsatzregion EMEA (Umsatzerlöse 2022 von 6.823,7Mio.€ gegenüber 2021 6.364,4Mio.€). Ebenfalls konnte das Umsatzvolumen in der Region APAC (Asien-Pazifik inkl. China) gesteigert werden (Umsatzerlöse 2022 von 1.297,3Mio.€ gegenüber 1.178,5Mio.€). Zulegen konnten auch die Märkte in Nord-, Süd- und Mittelamerika (Umsatzerlöse 2022 von 3.014,6Mio.€ gegenüber 2.751,4Mio.€ 2021).

Das Segment Industrial Trucks & Services hat im Berichtsjahr einen Außenumsatz von 7.356Mio.€ erzielt, gegenüber 6.514Mio.€ 2021. Der nach Volumen größte Teil des Umsatzanstiegs im Berichtszeitraum entfiel auf die Hauptabsatzregion EMEA. Ebenso konnte das Umsatzvolumen in der Region APAC gesteigert werden, während die Regionen Amerikas überproportional zulegten. Wie schon 2021 liegt das Servicegeschäft vom Umsatz her höher als das Neugeschäft, auch wenn das Neugeschäft sich wertemäßig stärker erhöhte als das Servicegeschäft (16,7 Prozent zu 9,5 Prozent). Im Neugeschäft konnte mit 268.200 bestellten Fahrzeugen das hohe Bestellvolumen des Vorjahres nicht erreicht werden; es gab ein Minus von 10,4 Prozent. In EMEA behauptete Kion von den Stückzahlen her nach eigenen Angaben die Spitzenposition. Die 41.149 Mitarbeiter in 2022 (2021: 39.602) verteilen sich wie folgt: Industrial Trucks & Services 28.737, Supply Chain Solutions 11.186 und 1.226 Corporate Services.

Für das Neugeschäft im Markt mit Flurförderzeugen im Jahr 2023 teilt die Kion Group die Erwartung eines Rückgangs im Auftragseingang nach Stückzahlen im hohen einstelligen Prozentbereich mit. Demnach resultiert die erwartete rückläufige Entwicklung der Auftragseingänge vor allem aus einem Rückgang in den Regionen EMEA und Americas, wohingegen für die Region APAC ein leichter Anstieg bei den Neubestellungen erwartet wird. Langfristig erwartet die Kion Group weiterhin ein Marktwachstum im Neufahrzeuggeschäft von rund vier Prozent.

www.kiongroup.com

3 Jungheinrich, Deutschland

Die Jungheinrich AG meldet seit Jahren steigende Umsätze, auch in diesem als herausfordernd bezeichneten Jahr. Gegenüber dem Vorjahr sind die Erlöse des Konzerns von 4.240Mio.€ (2021) auf 4.763Mio.€ (2022) gestiegen. Im Berichtsjahr ist das Segment ‚Intralogistik‘ von 4.251Mio.€ (2021) auf 4.878Mio.€ (2022) und das Segment ‚Finanzdienstleistungen‘ von 1.121Mio.€ (2021) auf 1.132Mio.€ (2022) gewachsen, abzüglich 1.245Mio.€ Überleitung. Das Ergebnis für 2022 (4.791Mio.€) sank gegenüber dem des Vorjahres (2021: 4.868Mio.€). Beim Ergebnis nach Steuern verzeichnet Jungheinrich einen Anstieg, und zwar von 267Mio.€ (2021) auf 270Mio.€ (2022). Bezogen auf das EBIT meldet der Konzern einen Zuwachs von 360Mio.€ (2021) auf 386Mio.€ (2022). Im Vorjahr erwirtschaftete Jungheinrich rund 87 Prozent seines Konzernumsatzes in seinem Kernmarkt Europa. 2022 waren es rund 84 Prozent. Die Umsatzerlöse in Deutschland sind 2022 auf 1.106Mio.€ (Vorjahr: 1.014Mio.€) gestiegen, im übrigen Europa von 2.670Mio.€ auf 2.911Mio.€. Die Umsatzerlöse der anderen Länder haben sich von 556Mio.€ im Vorjahr (2021) im Berichtsjahr (2022) auf 746Mio.€ erhöht. 44 Prozent der Umsatzerlöse entfielen auf Westeuropa, 23 Prozent auf Deutschland, 17 Prozent auf Osteuropa und 16 Prozent auf die übrigen Länder. Hauptumsatzumsatztreiber im Geschäftsfeld Intralogistik, bestehend aus Neugeschäft, Miete und Gebrauchtgeräte sowie Kundendienst, war mit einem Plus von 436Mio.€ das Neugeschäft. Hierzu zählen auch die von Jungheinrich als sehr gut bezeichneten Zuwächse im Bereich der Automatiksysteme.

Stückzahlbezogen meldet das Unternehmen beim Auftragseingang im Neugeschäft gegenüber dem Vorjahr einen Rückgang von 162.400 Einheiten auf 128.800. Gleichzeitig mit Steigerungen im Hinblick auf den Umsatz und Auftragseingang hat Jungheinrich seine Investitionen in Forschung und Entwicklung erneut intensiviert. Die Aufwendungen für diesen Bereich haben im Berichtsjahr 128Mio.€ betragen, im Vorjahr 102Mio.€ (2021). Seine Personalstärke von 19.103 (2021) hat Jungheinrich auf 19.807 (2022) erhöht. Von der Gesamtbelegschaft arbeiten 8.251 Personen im Inland (2021: 7.995) und 11.556 im Ausland (2021: 11.108).

Jungheinrich rechnet für 2023 mit einem Konzernumsatz in einer Bandbreite von 4,9Mrd.€ bis 5,3Mrd.€ sowie einem Auftragseingang in der Spanne von 4,8Mrd.€ bis 5,2Mrd.€. Das EBIT soll bei einem Wert zwischen 350Mio.€ und 400Mio.€ liegen. Für die EBIT-Rendite 2023 bleibt die Steigerung gegenüber dem Vorjahr demnach auf dem gleichen Niveau (8,1 Prozent) bis leicht darunter (7,3 Prozent).

www.jungheinrich.de

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