Turbo für weiteres Wachstum

Als mittelständischer Zulieferer von Elektroinstallationsmaterial, Licht und Videoüberwachung für Schiffbau, Industrie und Handwerk ist Wiska in den vergangenen Jahren kontinuierlich gewachsen. Mit einem neuen Werk hat das Unternehmen weiteren Raum für die Zukunft geschaffen. Dreh- und Angelpunkt ist das automatische Lager mit Materialfluss-System von Viastore. Das SAP EWM vom Viastore-Partner Prismat managt dieses und steuert alle Arbeitsabläufe. Das hat die Durchlaufzeiten deutlich reduziert und die Effizienz aller Prozesse auch im Hinblick auf die zukünftige Entwicklung gesteigert.

Das neue Logistikzentrum besteht aus einem zweigassigen vollautomatisch versorgten Palettenregal mit 6.500 Stellplätzen sowie einem dreigassigen automatischen Kleinteilelager mit Platz für 21.500 Behälter. Hier werden zum einen Materialien für die Produktion gelagert und zum anderen Fertigwaren für den Versand. Beide Bereiche sind über eine Fördertechnik verbunden, die zwei Kommissionierplätze, zwei KEP-Packplätze sowie zwei Nachschubplätze mit Material versorgt. Zudem sind an das Lager Versorgungsbahnen für die interne Montage angeschlossen, ebenso Ein- und Auslagerstiche, die im Gebäudebereich der Fertigung positioniert sind. „Insgesamt haben wir acht dieser Stiche angelegt“, erläutert Heyna die Idee dahinter. „Für bestimmte Aufträge werden auf jeder Stichstraße die jeweils für die Abarbeitung benötigten Behälter direkt aus dem Lager bereitgestellt.“ Die Behälter werden dann zur jeweiligen Fertigungsstation gebracht. Dort entnimmt der Werker das benötigte Material. Nach Abarbeitung des Auftrags gehen die Behälter mit dem nicht benötigten Material wieder zurück ins Lager. „So sparen wir uns die Kommissionierung einzelner Artikel bzw. das Zählen beim Picken – damit wird der Prozess deutlich schneller“, so Heyna.

Vom ERP-System direkter Zugriff auf Anlagentechnik

Gesteuert und gemanagt wird die gesamte Anlage von SAP EWM. Björn Heyna erklärt, warum er sich dafür entschieden hat: „Wir wollten eine möglichst tiefe Integration unseres ERP-Systems mit der Lagertechnik und mit SAP direkt auf die Anlage zugreifen.“ Dadurch spart er Schnittstellen und das System lässt sich später einfacher skalieren. Heyna: „In Zukunft werden Logistik und Produktion enger zusammenwachsen. Der Materialfluss ist dabei entscheidend. Und je schlanker die Prozesse werden, desto übergreifender muss die Software funktionieren.“ Um seine Intralogistiklösungen mit SAP EWM zu steuern, kooperiert Viastore eng mit Prismat aus Dortmund. Der SAP Special Expertise Partner ist eine Ausgründung aus dem Fraunhofer-Institut für Materialfluss und Logistik und beschäftigt mittlerweile rund 150 Mitarbeiter. „Der große Vorteil der Verbindung war, dass wir uns um den komplexen Teil der Materialflusssteuerung nicht kümmern mussten. Prismat und Viastore haben das unter sich geregelt, da die Spezialisten sich auf beiden Seiten gut kennen“, sagt Heyna.

Auch wenn Wiska grundsätzlich möglichst standardnah arbeitet, musste die Materialflusssteuerung etwas angepasst werden. Zum Beispiel wurde für die Kommissionierplätze eine touchscreenfähige Benutzeroberfläche geschaffen und zugunsten einer besseren Bedienbarkeit erweitert. Das gute Zusammenspiel zwischen Viastore und Prismat zeigte sich besonders deutlich beim Einrichten der Software im neuen Werk von Wiska, wie Heyna weiter erzählt: „Die Mitarbeiter von Prismat kamen, spielten die Software auf und die Anlage lief innerhalb von Minuten.“

Für eine reibungslose Inbetriebnahme

Beim ‚Go-Live‘ des Lagers nahm Wiska zudem den Concierge-Service von Viastore wahr: Ein spezielles Team begleitete Wiska in der Inbetriebnahme-Phase, gab Hinweise, wie Prozesse noch verbessert werden können und löste schnell etwaige Anfangsprobleme. „Uns war es zudem wichtig, dass die Mitarbeiter aus der Instandhaltung von Wiska, die später das laufende Lager betreuen, von Anfang an mit einbezogen wurden“, ergänzt Martin Ziemann, der zuständige Projektleiter von Viastore. Daher begleiteten die Wiska-Instandhalter die Viastore-Techniker bereits bei der Montage der Lagertechnik. „So kennen sie sich heute mit der Technik gut aus, identifizieren sich mit der Anlage und können eigenständig Fehleranalysen durchführen“, erklärt Ziemann weiter.

Optimierter Materialfluss, besserer Service

Pünktlich – und zu den vereinbarten Kosten – ging das Lager in Betrieb. Björn Heyna: „Mit unserem Neubau und der neu vernetzten, digitalen sowie automatisierten Fertigung und Logistik können wir den Wünschen unserer Kunden bezüglich Liefertreue, Lieferbereitschaft und kurzfristiger Verfügbarkeit gerecht werden: Wir verbessern den Materialfluss und erhöhen damit unsere Flexibilität und Serviceorientierung.“ Der Supply Chain Manager von Wiska ergänzt noch, dass das neue Lager darüber hinaus skalierbar sei und bei weiterem Wachstum entsprechend mitwachsen könne – Möglichkeiten zu einer Erweiterung um bis zu 100 Prozent sind bereits eingeplant. So lassen sich zum Beispiel die Zahl der Stellplätze und auch der Kommissionierplätze noch einmal verdoppeln – die Fördertechnik ist dafür bereits vorgerüstet.

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