Volle Auftragsbücher erfordern Kapazitätserweiterung
„Seit 2018 haben wir über die Erweiterung nachgedacht und mit der Planung konkret bereits in 2019 begonnen“, sagt Andreas Gartemann. „Die Nachfrage nach unseren Lagersystemen und Dienstleistungen ist in den vergangenen Jahren kontinuierlich gestiegen.“ 2020 erzielte die Westfalia-Gruppe einen Umsatz von rund 50Mio. Euro. Die Dienstleistungssparte und Neuanlagen-Aufträge für Branchen wie Nahrungsmittel oder Verpackung, die auch in der Corona-Krise einen wichtigen Versorgungsauftrag erfüllen, sorgen für unverändert volle Auftragsbücher. „Wir haben die Firma in den vergangenen Jahren deutlich auf inzwischen etwa 230 Beschäftigte europaweit vergrößert. Uns war klar, dass wir in den Größenordnungen, in denen wir produzieren, mit dem vorhandenen Platz nicht mehr auskommen.“ Der eigentliche Grund für die flächenmäßige deutliche Vergrößerung ist aber, dass die vollautomatischen Regalfahrzeuge als Produktschwerpunkt immer öfter die 40m überschreiten. Hinzu kommt auch noch die zunehmende Nachfrage durch das Schwesterunternehmen Westfalia USA. Zurzeit müssen bereits Aggregate aus der Fertigung in extern angemieteten Hallen ausgelagert werden.
„Wir bieten eine Heimat für viele Fachkräfte in der Region, und wir bündeln viele Disziplinen, um auf Marktanforderungen zu reagieren“, erklärt der Geschäftsführer. So seien weiterhin Fachkräfte aus den Bereichen Softwareentwicklung, Maschinenbau und Projektmanagement gefragt, um die Wünsche der meist mittelständischen Kunden zu erfüllen: „Von der Kleinst-Lagerlösung bis zu komplexen Hochregallager-Systemen, von der Teil- bis zur Komplettautomatisierung, von der Software bis zur Fördertechnik“, so Gartemann. „Die Kunden sollen zu uns passen. Das erfordert gute Beratung und Vorbereitung, eine vertrauensvolle Kooperation und Topp-Personal, das von der Kundenerstberatung über Fertigung und Projektmanagement bis zur Betreuung von Bestandsanlagen unsere Stärken weiter ausbaut.“
Finanzieller und planerischer Spielraum durch Wortmann
Westfalia im kontinuierlichen Wachstumskurs bestärkt hat der Investitionswille von Siegbert Wortmann, der 2010 als Mehrheitseigner den Intralogistik-Spezialisten in die Wortmann-Gruppe und damit aus einer wirtschaftlichen Krise holte. „Ich habe in das Potenzial dieses Unternehmens und insbesondere in den treuen Kundenstamm und die loyalen und engagierten Mitarbeiter vertraut“, sagt Wortmann. Synergiepotenziale hat der erfolgreiche Familienunternehmer auch schon ausgemacht. Westfalia kann seine Lagersysteme nun inklusive kompletter IT-Infrastruktur anbieten, sogar als Cloud-Lösung im Wortmann-eigenen Rechenzentrum in Hüllhorst. Die Wortmann-Gruppe erschließt sich indes durch den Zuwachs auch vermehrt Industriekunden.