Ganzheitliche Betrachtung der funktionalen Sicherheit

Spannende Zeiten für Intralogistiker - der Einsatz von fahrerlosen Transportfahrzeugen (FTF) im Außenbereich nimmt zu und rückt das Ziel, den Material- und Warenfluss witterungsunabhängig und automatisiert rund um die Uhr zu gewährleisten, in greifbare Nähe. Für die Fülle an Fragestellungen zum Einsatz von funktionaler Sicherheit im Außenbereich ist Sick mit einem ganzheitlichen Ansatz, seinem tiefgehenden Prozessverständnis und seinem umfassenden Portfolio für Sensorlösungen gut aufgestellt.
Die exakte Analyse der lokalen Gegebenheiten des Intralogistikbereichs und seiner unterschiedlichsten Anforderungen sind elementar für die Auswahl der richtigen Sicherheitslösung.
Die exakte Analyse der lokalen Gegebenheiten des Intralogistikbereichs und seiner unterschiedlichsten Anforderungen sind elementar für die Auswahl der richtigen Sicherheitslösung.Bild: ©sanjeri/istockphoto.com / Sick AG

„Kunden-Applikationen im Außenbereich sind herausfordernd und individuell – sie erfordern immer eine genaue Analyse relevanter Applikationsparameter. Und dennoch gibt es viele Gemeinsamkeiten, denn die Fragen und Problemstellungen unserer Kunden ähneln sich oft auf verblüffende Weise.“ Michael Badeja, Strategic Product Manager bei Sick und Experte für Applikationen im Außenbereich, weiß aus Erfahrung, dass die genaue Kenntnis der spezifischen Aufgabenstellung vor Ort unerlässlich ist, um die bestmögliche Lösung aus dem ganzheitlichen Angebot von Sick zu kreieren. Denn ob Sensorkomponenten und Sensorsysteme, Software, Steuerungen oder Life-Time-Services und Beratung, alles ist aus einer Hand global verfügbar.

Gesamtpaket schnüren – aber richtig

„Es kommt darauf an, das Gesamtpaket richtig zu schnüren. Dafür müssen wir im ersten Schritt bestimmen, was alles Einfluss auf die sicherheitstechnische Lösung des FTF beim Betrieb im Außenbereich nimmt. Dadurch reduzieren wir im Ergebnis die Aufwände bei der Implementierung der jeweiligen Automatisierungslösung.“ Badeja analysiert deshalb zusammen mit dem Kunden zunächst die elementaren Applikationsvoraussetzungen, wie Fahrzeugtyp, Transportgut, Standort und Route. Dabei macht es einen Unterschied, welche Größe, welche Gewichte und vor allem welches Design das FTF hat, ob es sich um ein Unterfahrfahrzeug, ein Tragfahrzeug oder um einen Zugverband handelt. Die Maße der transportieren Güter und die Abmessungen der Ladung und Ladungsträger, ihre Beschaffenheit und ihre Stabilität sind exakt zu definieren und zu berücksichtigen, besonders deren Verhalten bei widrigen Umweltbedingungen. Für die jeweils standortspezifische Sensorik-Lösung müssen regionale und lokale Klimagegebenheiten genau betrachtet werden. Denn Kunden weltweit sehen sich konfrontiert mit unterschiedlichsten klimatischen Herausforderungen, von kontinentalen Nebel- und Niederschlagszenarien bis hin zu tropischen und subtropischen Starkregenereignissen. Einfluss üben zudem auch lokal entstehende klimatische Phänomene aus, wie z.B. Windschneisen zwischen Fabrikgebäuden.

Gut zuhören und direkt vor Ort sein

„Wir hören dem Kunden genau zu und machen uns idealerweise ein Bild vor Ort, vorzugsweise mit dem Integrator und dem Endkunden an einem Tisch. Gerade wenn es um die Analyse der Route und der benötigten Sicherheitsfunktionen geht, stellen die lokalen Gegebenheiten des Intralogistikbereichs unterschiedlichste Anforderungen an die Auswahl der richtigen Sicherheitslösung und ihrer Konfiguration“, betont Badeja. Verläuft die Route fest über Magnetbänder oder navigationsunterstützt via GPS? Gibt es kritische Kurven, Rampen, Stufen oder andere Unebenheiten wie z.B. Schienen? Wie ist die Bodenbeschaffenheit? Welche Kollisionsgefahren mit Personen, anderen Fahrzeugen oder ortsfesten Hindernissen können sich ergeben? Bei einem geplanten Wechselbetrieb zwischen Innen- und Außenbereichen könnten Temperaturunterschiede zu Kondensation auf optischen Oberflächen führen, der mit technischen Maßnahmen und Betriebsprofilen zu begegnen ist. Ins Gewicht fallen auch anwendungsrelevante lokale Hindernisse: Gibt es Überdachungen, können Wege überflutet werden oder tritt an bestimmten Stellen Dampf durch Gullideckel aus? Erst die genaue Ortskenntnis ermöglicht den Safety-Experten von Sick, aus ihrem ganzheitlichen und umfassenden Portfolio das jeweils passende Angebot für Hardware, Software, Zubehör und Dienstleistungen auszuwählen.

Komplementäre Technologien und smartes Zubehör aus dem One-Stop-Shop

So steht beispielsweise der Sicherheitslaserscanner OutdoorScan3 nicht nur für ein hohes Sicherheits-Integritätslevel gemäß den normativen Vorgaben für Funktionale Sicherheit, sondern gleichzeitig auch für eine hohe Verfügbarkeit bei widrigen Wetterbedingungen und sorgt damit für mehr Produktivität im Außenbereich. Wird der Regen zu stark, also bei 10 bis 30mm/h, kann Spritz- oder Regenwasser, das die Sensoren trifft und sie bei ihrer sicherheitskritischen Aufgabe negativ beeinflusst, zu einer Herausforderung werden. Hierfür hat Sick ganz aktuell ein smartes Zubehör entwickelt: Der AirWiper entfernt mittels Druckluft Wassertropfen auf der Optikhaube und funktioniert wie ein „Scheibenwischer“ aus Luft. Der AirWiper kann dabei neben Neuinstallationen auch als Upgrade für bereits vorhandene OutdoorScan3 erworben werden. Steigt die Niederschlagsmenge auf mehr als 30mm, wie es bei kurzen Unwettern der Fall sein kann, gibt es Limitierungen der Verfügbarkeit: „Dann stellt sich die Frage, ob das Fahrzeug stehen kann, eine automatisierte Weiterfahrt gegeben sein muss oder in Ausnahmefällen das Fahrzeug sogar manuell weiter betrieben werden muss, um die Logistikkette aufrecht zu erhalten“, erklärt Badeja.

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