Aus seinem Zentrallager in Neuss versorgt ein führender Elektrogeräte-Hersteller seine internationalen Verteilzentren und die Endkunden in Deutschland. Den operativen Betrieb des Logistikzentrums hat der Hersteller im Outsourcing an die im westfälischen Greven ansässige Fiege Gruppe vergeben. Für mehrere Tochterunternehmen des Herstellers übernimmt der Kontraktdienstleister im Logistikzentrum am Standort Neuss verschiedene Aufgabenbereiche. Neben der Funktion als Nachschublagers für die internationalen Verteilzentren zählen dazu etwa Value Added Services (VAS) wie die Zusammenstellung und Verpackung spezieller Exportsets, die Retourenbearbeitung und die Auftragsabwicklung im B2C-Geschäft des Herstellers.
Für die umfassende Lagerverwaltung und intralogistische Prozessteuerung setzt Fiege im Logistikzentrum Neuss dabei von Beginn an auf das Warehouse Management System PSIwms aus der PSI Logistics Suite. „Mit dem Zuschlag für das neue Kundenprojekt wollten wir vor allem ein zukunftssicheres WMS implementieren“, erläutert Mario Görlitz, Prozessmanager IT-Projekte Fiege Logistik Wuppertal GmbH, die maßgeblichen Entscheidungsgründe. „PSIwms ist in der Fiege-Welt bereits etabliert, das breite Spektrum an Konfigurationsmöglichkeiten des Systems bietet maximale Flexibilität und Anpassungsfähigkeit – und damit gilt uns die PSI Logistics als neuer strategischer Partner. Zudem überzeugte uns eine vielsagende Referenz mit vergleichbaren Prozessen, die wir live erleben konnten.“
Keine Buchungsfehler mehr
Aktuell bildet PSIwms im Central Warehouse Neuss alle Prozesse ab und steuert die koordinierte Versandfertigung der Aufträge. „Es ist strategisch angedacht, dass auch die weiteren Mandanten und Prozesse im Central Warehouse sukzessive in PSIwms integriert werden“, hebt IT-Prozessmanager Görlitz hervor. Dazu musste das Warehouse Management System auf die Berücksichtigung externer Software-Logiken ausgelegt werden, um in der Gesamtheit eine optimal koordinierte Prozessabwicklung zu steuern. „Das ließ sich mit dem PSIwms unproblematisch umsetzen“, resümiert Ingo Fick, Projektleiter PSI Logistics.
„Mit PSIwms als Warehouse Management System im Central Warehouse wurden sowohl die verwaltungstechnischen als auch die operativen Prozesse des Warehousings weiter automatisiert und optimiert“, erklärt Daniel Schabarum, Abteilungsleiter Warehouse in Neuss. So seien vormals manuelle Buchungs- und Meldeprozesse mit dem PSIwms jetzt durchweg automatisiert. Bestandsmeldungen an die Mandanten erfolgten automatisiert, ohne Mitarbeiter für die Buchungen zu binden, und in einem einzigen System. Gleiches gelte für die jetzt automatisierte Bestandsabschreibung und die Prüfung der Bestandssituation, die PSIwms automatisch übernimmt, bevor es einen Auftrag zur Kommissionierung freigibt. Zudem stoße das System bei Auftragsabruf automatisch eine bedarfsgerechte Nachschubsteuerung an. Durch reglementierte Zugriffe und Schnittstellen für den Hersteller erfolgen mit PSIwms überdies alle Buchungen nur noch in einem System. „Keine Buchungsfehler mehr, keine zeitaufwändige Nachbearbeitung“, erläutert IT-Prozessmanager Görlitz die Vorteile für die Lagerverwaltung.
Auftragsfertigung nach Prioritäten
Weitere Effizienzvorteile erzielt Fiege mit dem PSIwms bei den operativen Prozessen bis hin zu den systemgeführt VAS-Aufgaben der Konfektionierung, Kit-Bildung und Vorverpackung. „Die innerbetrieblichen Transporte und die Auftragsfertigung steuert PSIwms über das integrierte Staplerleitsystem automatisiert nach Prioritäten und wegeoptimiert“, so Schabarum. „Die entsprechenden Kommissionierprozesse erfolgen beleglos mit Scannern statt zuvor teilweise manuell mit Listen. Insgesamt deutlich vereinfachte, schnellere Abwicklungen in der Auftragsfertigung, bei der Warehouse-Verwaltung und in der Kommunikation mit den Mandanten.“
Verteilt über zwei Ebenen übernimmt der Kontraktdienstleister in zwei Logistikhallen des Central Warehouse auf insgesamt 14.000 Quadratmetern Logistikfläche die Lagerung von Halbfertigwaren, Baugruppen und Fertigprodukten zur logistischen Ver- und Entsorgung von Produktionsbereichen, zur Konfektionierung, Auftragsfertigung und zum Versand von Fertigprodukten an Endkunden nebst der kompletten Ersatzteillogistik. Dabei werden im Wareneingang jährlich rund 35.000 Warenpaletten unter PSIwms vereinnahmt. Für die Lagerung sind ein manuell bedientes Palettenhochregallager mit 21.500 Stellplätzen und eine Fachbodenregalanlage mit 2.500 Stellplätzen eingerichtet. Etwaige Überlaufkapazitäten deckt der Kontraktdienstleister im Logistikzentrum Neuss mit vier Blocklagerflächen, die jeweils Platz für 99 Paletten bieten. Die Auftragszusammenführung und Warenausgangsbereitstellung für die Verladung erfolgen auf 24 Konsolidierungsflächen mit Stellplatzkapazitäten von bis zu 66 Paletten für die jeweiligen Lieferungen.
65.000 Versandaufträge pro Monat
Mit dem mandantenfähigen PSIwms verwaltet Fiege in dem Logistikzentrum virtuell zwei separate Mandantenlager mit 1.450 unterschiedlichen Artikelbeständen. Die prognostizierten Wareneingänge werden vom Hersteller über SST auf Basis der Nummer der Transporteinheiten (TE) avisiert. Mit Scannung der Anlieferungen und nach der Wareneingangskontrolle ermittelt PSIwms den optimalen Lagerplatz und vergibt im SLS den entsprechenden, wegeoptimierten Abhol-, Fahr- und Einlagerungsauftrag an einen der Stapler im Logistikzentrum.
Die Auftragskommissionierung für die Filialen und nationalen Verteilzentren erfolgt in zwei unterschiedlichen Materialflüssen mit Ganz- und Mixpaletten. Die Daten werden aus dem überlagerten SAP-ERP System pro Packstück in PSIwms eingespielt. PSIwms löst die Buchung und – termingerecht – die intralogistischen Prozesse aus. Aus den einzelnen Lagerbereichen steuert PSIwms pro Monat die koordinierte Abwicklung für rund 65.000 Versandaufträge mit 82.000 Paketen und rund 325.000 Pickpositionen sowie den Versand von zirka 1.500 Paletten.
Optimal terminierte Kommissionierprozesse
Die Auftragsposten der Mixpaletten und Endkundenbestellungen werden in der dynamischen Kommissionierzone und dem Fachbodenregalbereich gepickt, palettiert, gelabelt und auf der Konsolidierungsfläche mit den Ganzpaletten eines Auftrags zur Verladung zusammengeführt. Parallel dazu erfolgt die Kommissionierung und Versandfertigung von Einzelgeräten an die Endkunden. PSIwms ermittelt die Kommissionierprozesse rückgerechnet zum optimalen Zeitpunkt und stößt die Auslagerungs- und Kommissionierprozesse zeitgerecht an. „Exakt ausgelegt auf die Versandtermine“, unterstreicht Warehouse-Abteilungsleiter Schabarum. „Das bildet die Basis für bestes Ressourcenmanagement und ausgeglichene Auslastung.“
Rund 4.000 Auftrage mit etwa 4.500 Auftragspositionen arbeiten die Fiege-Mitarbeiter im Bereich der Direktbelieferung an Endkunden auf diese Weise täglich ab. Insgesamt verlassen pro Jahr gut zwei Millionen Sendungen, Pakete an Endkunden und Paletten an die nationalen Verteilzentren das Logistikzentrum. Hinzu kommen rund zwei Millionen Kits, Vorverpackungen und Konfektionierungen, die das Zentrallager im Bereich der Value Added Services fertigt. Die versandfertigen Sendungen werden schließlich an jeweils acht Warenausgangstoren für die Produktions- und Filialbelieferung und die Direktzustellung an Endkunden bereitgestellt. „Mit seinem weitreichendem Funktionsumfang und einer überzeugenden Prozesssteuerung bietet PSIwms viele Optionen und Instrumente für optimale Prozesse“, urteilt Warehouse-Leiter Schabarum.
Überdies ist das System auf eine kundeneigene Konfiguration ausgerichtet. „Wir können PSIwms mit eigenen Konfigurationsmitteln an die individuellen Prozessanforderungen anpassen“, erläutert IT-Prozessmanager Görlitz. So lässt sich etwa mit dem PSI-Click-Design die Bedieneroberfläche des PSIwms per Drag-and-Drop eigenständig und vollständig flexibel an die individuellen Anforderungen anpassen. „Damit bietet PSIwms uns ein Höchstmaß an Flexibilität etwa bei der Integration weiterer Mandanten und Prozesse“, resümiert Görlitz. „Das unterstreicht zugleich seine Zukunftsfähigkeit. PSIwms hat unsere Erwartungen vollauf erfüllt.“
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