Einsparungen mit Mehrweg-Transportlösungen

Volumenreduzierbare Mehrwegbehälter ermöglichen eine optimale Frachtraumausnutzung. Dadurch verursachen sie weniger Fahrten als vergleichbare Ladungsträger. Die Folgen: geringerer CO2-Ausstoß, niedrigere (Maut-)Kosten und bessere Chancen, den vorherrschenden Fahrermangel zu kompensieren.
 Im Vergleich zu klassischen Rollcontainern bietet die Mehrweg-Transportlösung von Walther eine deutliche Platz- und damit eine Kostenersparnis, da sich ihr Volumen in leerem Zustand um 80 Prozent reduzieren lässt.
Im Vergleich zu klassischen Rollcontainern bietet die Mehrweg-Transportlösung von Walther eine deutliche Platz- und damit eine Kostenersparnis, da sich ihr Volumen in leerem Zustand um 80 Prozent reduzieren lässt.Bild: Walther Faltsysteme GmbH

Zeitgemäße und kundenindividuelle Mehrweg-Transportlösungen aus Kunststoff haben zahlreiche Vorteile gegenüber Einwegverpackungen wie Kartons oder Holzpaletten: Sie sind äußerst stabil und langlebig, bieten den jeweiligen Packgütern maximalen Schutz und sind mit automatisierter Fördertechnik kompatibel. Ihr Nachteil: Da die Behälter wiederverwendet und somit dem Befüller wieder zugeführt werden, verursachen sie mehr Fahrten als Einweglösungen, die nach einmaliger Nutzung entsorgt werden. Eine der wichtigsten Anforderungen an einen Kunststoff-Mehrwegbehälter ist daher hohe Volumenreduzierbarkeit im Leerzustand, um die Anzahl der Leertransporte zu minimieren. Das gilt umso mehr, je länger die zurückzulegenden Transportwege sind. Beispielsweise nutzt ALDI Süd Klappboxen, um Obst und Gemüse aus ganz Europa in die Filialen in Deutschland zu transportieren. Diese Mehrweg-Transportlösungen des Herstellers Walther Faltsysteme sind in zusammengeklapptem Zustand nur 27,5mm hoch und damit die flachsten Obst- und Gemüseboxen am Markt. Dadurch passen mehr als 11.000 leere Boxen in einen Lkw. Die Volumenreduzierung liegt hier bei 80 Prozent gegenüber dem Volltransport. Das bedeutet, dass für die Rückführung der Boxen

nur einer statt fünf Lkw erforderlich ist. „In der Produktentwicklung liegt das Hauptaugenmerk auf der Volumenreduzierbarkeit. Für Nutzer macht es einen großen Unterschied, dass unsere Lösungen bis zu 80 Prozent an Volumen einsparen. Sie haben oft tausende Behälter im Einsatz, da ist jeder Prozentpunkt an Volumenreduzierbarkeit entscheidend“, sagt Dominik Lemken, Leiter des Projektmanagements bei Walther Faltsysteme.

Volumenreduzierung ist bei vielen Behältern möglich

 Edeka Brüggemeier nutzt die Behälter für sein E-Commerce-Angebot: Nach dem Click-and-Collect-Prinzip können Kunden ihre Einkäufe auch im Onlineshop tätigen und die in Faltboxen fertig verpackten Waren dann in der Filiale abholen.
Edeka Brüggemeier nutzt die Behälter für sein E-Commerce-Angebot: Nach dem Click-and-Collect-Prinzip können Kunden ihre Einkäufe auch im Onlineshop tätigen und die in Faltboxen fertig verpackten Waren dann in der Filiale abholen.Bild: Walther Faltsysteme GmbH

Die Erfolgsgeschichte des platzsparenden Behälters begann hierzulande 1978 mit der Einführung der ersten Faltbox in Europa. Das Besondere an dieser Mehrweglösung: Dabei handelte es sich um den ersten Behälter, der in sich volumenreduzierbar ist. Bei starren Boxen ist eine Volumenreduzierung dagegen erst ab Stückzahl zwei durch Stapeln oder Ineinanderstellen möglich – und selbst das nur bei nestbaren Behältern und Drehstapelbehältern. Inzwischen gibt es neben Faltboxen noch viele weitere volumenreduzierbare Mehrweg-Transportlösungen. Beispielsweise entwickelte Walther Faltsysteme 2019 einen Rollcontainer, der sich mit wenigen Handgriffen auseinanderbauen und wieder zusammensetzen lässt. Der Trick: ein innovatives Schnellkopplungssystem mit patentierter Mechanik, bei dem sich die Seitengitter mittels eines Pedals lösen lassen. Nach Entfernen der Seitengitter lassen sich bis zu 19 Grundplatten dank zweier spezieller Stapelmulden sicher und unkompliziert stapeln. Parallel können bis zu 18 Seitengitter oder 24 Zwischenböden in die „Parkpositionen“ einer Grundplatte gesteckt werden. Das Volumen der Mehrweg-Transportlösungen wird so um bis zu 80 Prozent reduziert, wodurch sie sich im unbeladenen Zustand besonders effizient transportieren lassen. Bei marktüblichen Rollcontainern findet eine Volumenreduzierung maximal durch Ineinanderstellen statt.

Perspektiven für den LEH und E-Commerce

 Die Mehrweg-Transportlösungen von Walther Faltsysteme sind in zusammengeklapptem Zustand nur 27,5mm hoch und damit die flachsten Obst- und Gemüseboxen am Markt.
Die Mehrweg-Transportlösungen von Walther Faltsysteme sind in zusammengeklapptem Zustand nur 27,5mm hoch und damit die flachsten Obst- und Gemüseboxen am Markt.Bild: Walther Faltsysteme GmbH

Platz sparen bietet in der Logistik neben finanziellen auch ökologische Vorteile: Wer nur einen statt fünf Lkw benötigt, um leere Boxen zurückzuführen, der agiert klimaschonend. Auch über den reinen Transport hinaus erweisen sich Mehrwegboxen als nachhaltige Alternative, denn sie erreichen oftmals 100 Umläufe und ihr Material wird nach dem Recycling häufig für die Produktion neuer Behälter wiederverwertet. Der Lebensmitteleinzelhandel (LEH) hat Mehrweg-Transportlösungen schon lange für sich entdeckt und nutzt Faltboxen inzwischen auch dazu, dem zunehmenden Nachhaltigkeitsbewusstsein von Verbrauchern Rechnung zu tragen. Ein erfolgreiches Pilotprojekt dazu führte EDEKA Brüggemeier durch: In den Filialen des Franchisenehmers können Kunden ihre Einkäufe in Faltboxen statt Einwegtüten transportieren. Die Boxen von Walther Faltsysteme werden im Markt gegen Pfand zur Verfügung gestellt. Darüber hinaus nutzt EDEKA Brüggemeier die Behälter für sein E-Commerce-Angebot: Nach dem Click-and-Collect-Prinzip können Kunden ihre Einkäufe auch im Onlineshop tätigen und die in Faltboxen fertig verpackten Waren dann in der Filiale abholen. Außerdem gibt es einen Lieferdienst, der die Behälter mit den Produkten auf Wunsch zu den Kunden nachhause bringt. „Durch Falten lässt sich das Volumen unserer eFold-Box übrigens um 81 Prozent reduzieren. Kein anderer Behälter bietet eine derart hohe relative Volumenreduzierbarkeit. Das ist einer der Hauptgründe dafür, dass mehrere große Handelsunternehmen die Faltbox einsetzen“, sagt Dominik Lemken.

Vorteile von Mehrweg-Transportlösungen für die Automatisierung

Den vorhandenen Raum optimal zu nutzen, ist nicht nur beim Transport, sondern auch im Logistikzentrum von großer Bedeutung. Daher handelt es sich bei den meisten automatisierten Lagern um automatische Kleinteilelager in Form von Hochregallagern, die mit vollautomatischen fahrerlosen Regalbediengeräten betrieben werden. Der Grund für den Bau eines solchen Lagers ist oftmals der Wunsch nach effizienteren Prozessen und höheren Lagerkapazitäten. Letztere werden durch die Erweiterung des Lagers in die Höhe erreicht – Lagerfläche wird eingespart. Der Return on Invest (ROI) wird vor allem über die FMCG (= fast moving consumer goods) erreicht: Es kommt darauf an, die Schnelldreher pünktlich zur Verfügung zu stellen. Dazu braucht es automatisierte, zeiteffiziente Prozesse. Um das volle Potential eines solchen Lagers auszuschöpfen, bedarf es kundenindividueller Ladungsträger, die optimal zur automatisierten Fördertechnik im Lager passen. Diese Behälter müssen entsprechend förderfähig und identifizierbar sein. Moderne Mehrweg-Transportlösungen werden so konzipiert, dass sie im jeweiligen logistischen Gesamtkonzept problemlos eingesetzt werden können. Dadurch sind sie für den Einsatz mit automatisierter Fördertechnik prädestiniert.

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