Intelligente Krane für die Intralogistik

Die nahtlose Integration in Produktion und Logistik ist nur eine der Anforderungen, die an moderne Kransysteme gestellt wird. Für einen reibungslosen Kranbetrieb stehen ebenso die Themen Sicherheit und Zuverlässigkeit im Fokus. Anwender fordern zudem intelligente Technologien für die Steuerung und Überwachung der Krananlagen - zur Steigerung von Effizienz und Produktivität. Mit welchen Ansätzen Hersteller aktuell auf diese Entwicklung reagieren und mit welchen Lösungen sie Arbeitsprozesse noch weiter optimieren, zeigt die jüngste Marktumfrage von dhf Intralogistik.
 Werkzeugtransportkran von Bang Kransysteme bei Audi, Ingolstadt
Werkzeugtransportkran von Bang Kransysteme bei Audi, IngolstadtBild: Bang Kransysteme

Zu Frage 1:

Ein Trend in der Industrie greift und wandelt den Charakter der Prozesse: Die Digitalisierung treibt die Automatisierung voran. Vor allem im Bereich der Intralogistik ist dies deutlich erkennbar. So agieren Krane zunehmend als smarte Großraumroboter. Die Bedienung von Hand weicht dem halbautomatischen oder gar vollautomatischen Betrieb. Unsere Kransteuerungen erfassen während dem Kranbetrieb kontinuierlich Daten zu Lastspielen, Lastkollektiven, zurückgelegten Wegen in allen Achsen (X, Y, Z), Betriebszeiten, Trends und Daten zu umgeschlagenen Lasten und Zykluszeiten. All diese Informationen werden auf einem Condition Monitoring Dashboard anschaulich dargestellt und dem Kunden nach Bedarf über einen Webbrowser zur Verfügung gestellt. Einzige Voraussetzung dafür ist, neben dem Einverständnis des Kunden, die Ausstattung der Kransteuerung mit einer VPN-Verbindung zum Internet über das Netzwerk des Kunden oder mittels einer SIM-Karte. Durch die Auswertung der Daten können im Rahmen von Predictive Maintenance präzise Voraussagen zu anstehenden Wartungen wie z.B. Seilwechsel, Schmierintervallen oder Restlebensdauer der Krananlage getroffen werden. Durch Überwachung der Schwingungen im Betrieb von Getrieben, Laufrädern und Motoren können Lagerschäden bereits erkannt werden bevor diese zum Produktionsausfall führen.

 Bang-Kransysteme: Automatisierter Werkzeugtransport im Presswerk von Volkswagen, Zwickau
Bang-Kransysteme: Automatisierter Werkzeugtransport im Presswerk von Volkswagen, ZwickauBild: Bang Kransysteme

Zu Frage 2:

Ein weiteres smartes Feature ist die Ausstattung von Bang-Kranen mit Netzrückspeisetechnologie von Siemens: Active Line Module aus der Sinamics S120 Reihe speisen die beim Senken und Bremsen zurück gewonnene Energie in bester Qualität ins Netz des Betreibers zurück. Das Bang-Kranmonitor System gibt einfach und schnell Auskunft über die Einsparungen. So leisten Krane einen wertvollen Beitrag zum Klimaschutz durch messbare Einsparung von Energie – und nebenbei auch zur Optimierung von Betriebskosten. Bei Praxistests konnte nachgewiesen werden, dass die Krane bei gleicher oder höherer Leistung im Vergleich zu Bestandskranen bis zu 40 Prozent Energie einsparen. Des Weiteren werden Krane nach DIN EN13001-2 anforderungsgerecht ausgelegt. Der Betreiber bekommt einen exakt auf den Anwendungsfall zugeschnittenen Prozesskran, mit klar definierten Lastzyklen und Einsatzspektrum. So entstehen Prozesskrananlagen, die mit optimalem Ressourceneinsatz entwickelt werden und somit Umwelt und Investitionsbudget des Betreibers schonen.

Zu Frage 3:

Krane werden zu Großraumrobotern: Der Trend zur Automation ist ungebrochen. Bei automatisiert arbeitenden Kranen erübrigt sich die ständige Aufsicht. Manuelle Eingriffe sind auf einen Nothalt vom Leitstand aus oder auf ein Umschalten auf Handsteuerung beschränkt. Im vollautomatischen Betrieb mit hundertprozentiger Prozessverkettung agiert unser Kran als smarter und energiesparender Großraumroboter. Bei vollautomatisch gesteuerten Anlagen nimmt das auf das Transportgut perfekt abgestimmte Lastaufnahmemittel eine Schlüsselfunktion ein. Nur dann sind die automatische Lastaufnahme und die Einhaltung von Positionierungstoleranzen möglich. Pendelregelung und Condition-Monitoring-Systeme gehören bei diesen Anlagen bereits zur Grundausstattung. Lagerverwaltungssysteme zur intelligenten, transportwegoptimierten Verwaltung des Transportgutes sowie die Integration der Krane in Produktionsumgebung als Cobots runden den Mehrwert für unsere Kunden ab. Kamerabasierte Personenerkennung schafft in Zukunft völlig neue Möglichkeiten, um automatisierte Krane auch außerhalb von umzäunten Bereichen sicher zu betreiben.

www.bangkran.de

Winfried Kaiser
Geschäftsführer, 
Best Handling Technology
Winfried Kaiser Geschäftsführer, Best Handling TechnologyBild: Best Handling Technology

Die zunehmende Verwendung von elektronisch gesteuerten Aggregaten für das Bewegen und Greifen von Lasten eröffnet neue Möglichkeiten bezüglich der Beobachtung der Belastung, des Verschleißes und des Servicebedarfes. Über die regelmäßigen Sicherheitsüberprüfungen nach DGUV-Richtlinie hinaus können so ungeplante Betriebsunterbrechungen immer besser verhindert werden. Best Handling Technologys elektronische Steuergeräte für das Handling von Materialien bieten bereits jetzt eine Vielzahl von Informationen über den aktuellen Zustand. Künftige Entwicklungen werden weitergehende Möglichkeiten der Einbindung in die betriebliche Steuerung ermöglichen.

Als Unternehmen, das sich Sicherheit, Produktivität und Ergonomie verschrieben hat, hat Best Handling Technology von jeher Wert auf Prozesse gelegt, die arbeitende Menschen entlasten und von Maschinen erledigen lassen. Naturgemäß erhöhen diese Maschinen den Energiebedarf in der Produktion. Dies gilt vor allem, wenn Druckluft als Energiequelle für die Bewegungen und das Greifen verwendet wird. Best Handling Technology hat frühzeitig begonnen, diesen Energiebedarf zu reduzieren. Zum Beispiel liegt der Energieverbrauch eines Handhabungsgerätes auf Basis eines elektronischen Balancers im Vergleich zu einem Vakuumheber nur noch bei fünf bis zehn Prozent.

 Teleskopkran von Best Handling 
Technology
Teleskopkran von Best Handling TechnologyBild: Best Handling Technology

Vor allem bei manuell geführten Krananlagen ist das Design entscheidend für die Bedienkräfte. Dazu analysiert Best Handling Technology zuerst die Häufigkeit der Bewegungsabläufe und gibt entsprechende Empfehlungen. Aus dem umfangreichen Krananlagen-Baukasten empfehlen wir stets die ergonomisch und ökonomisch optimale Lösung. Von den krangeführten Assistenzsystemen wird immer mehr Flexibilität verlangt. Dies gilt für das Arbeiten mit unterschiedlichsten Materialien an ein und demselben Arbeitsplatz ebenso wie für variable Größe und Gewicht. Ein deutlicher Trend bei der Flexibilisierung ist weg von Werkzeugwechselsystemen und hin zu Greifwerkzeugen mit multiplen und verstellbaren Funktionen.

www.besthandlingtechnology.com

Eine vorausschauende Instandhaltung bildet seit Jahren einen wichtigen und standardisierten Bestandteil unserer Kransteuerung: Mit StatusControl sichern wir für unsere Kunden die Verfügbarkeit ihrer Krananlagen ab. Etwaige Störungen und Verschleiße können überwacht und vorausschauend erkannt werden. Als Bestandteil unseres Servicekonzepts lassen sich Wartungs- und Präventivreparaturen im Vorfeld planen und mit geringsten Stillstandzeiten ausführen. Das steigert die Verfügbarkeit der Krananlagen und sichert die Produktivität unserer Kunden ab. Unsere Kransteuerung SafeControl liefert bereits heute zahlreiche Funktionen in Sicherheitskategorie Cat3LevelD. Die überwachte Lastpendeldämpfung, der Tandembetrieb und das sichere Wenden von Lasten sind einige Beispiele unseres Portfolios. Wir werden weitere Funktionen der Mensch-Maschine Schnittstellen anbieten, die das Arbeiten mit Kranen noch rationeller und noch sicherer gestalten. In unserer Demag Research Factory am Standort Wetter laufen dazu bereits seit längerem Forschungs- und Entwicklungsprojekte. Die 5G-Technologie eröffnet uns dabei weitere innovative Funktionalitäten, die unsere Krane noch intelligenter machen und mit der Intralogistik der einzelnen Betriebe vernetzen.

Alfons Gruttmann
Direktor of Sales Germany, 
Demag Cranes & Components
Alfons Gruttmann Direktor of Sales Germany, Demag Cranes & ComponentsBild: Demag Cranes & Components

Der schonende Umgang mit Ressourcen ist ein verankertes Ziel in unserer Unternehmensstrategie. Wir haben in den vergangenen zwei Jahren Millionenbeträge in die Modernisierung unserer Fertigung in Wetter investiert. Neben zukunftweisenden Produktionsmethoden stand dabei das Thema Nachhaltigkeit im Fokus. Nachhaltigkeit bedeutet für uns die schonende und sparsame Nutzung von Rohstoffen, Energie und Verpackungsmaterialien. Diese Ziele werden auch in der Entwicklung unserer Krane und Komponenten umgesetzt: Wir liefern in unserer Antriebstechnik energieeffiziente Motoren; Krane nehmen mit ihrer intelligenten Steuerung bedarfsgerechte Energiemengen auf; Energierückführungssysteme lassen sich in hubintensiven Anlagen implementieren und Batterieantriebskonzepte wurden erfolgreich umgesetzt.

Unsere Sicherheitssteuerung SafeControl umfasst zahlreiche Funktionen, die den Bedienern von Universalkranen hohen Komfort und große Sicherheit bieten. Ergonomische Lösungen und Assistenzsysteme gewinnen auch im Zuge des demographischen Wandels immer weiter an Bedeutung. Die Ergonomie unserer Bedienelemente nimmt bei Demag einen traditionell hohen Stellenwert ein: ein intuitives, klares Bedienkonzept gepaart mit nutzerfreundlichem Design in robuster Ausführung.

Wir beobachten sowohl bei der Arbeitsplatzbekranung mit unserem KBK-System wie auch im Universalkranbereich eine zunehmende Nachfrage nach bedienerunterstützenden Funktionen: Lastpendeldämpfung, überwachtes und geregeltes Wenden von Lasten, Follow-Me-Funktion, Anti-Kollision sind längst Bestandteile unseres Angebots. Die zunehmende Integration der einzelnen Prozessbeteiligten in die Steuerung via 5G wird der nächste Meilenstein sein. Neue Datenkonzepte der Intralogistik lassen dabei die Krananlagen noch stärker zu integrativen Bestandteilen der Betriebsabläufe werden. Im Handhabungsbereich von Leichtkrananlagen und Kleinhebezeugen bieten wir erfolgreich Balancer-Systeme an, mit denen der Bedienter die Lasten quasi schwebend handhaben, intuitiv führen und exakt positionieren kann. Das bietet Sicherheit, Komfort und Ergonomie in hohem Maße. Weitere Innovationen sind in Vorbereitung, die das Arbeiten leichter, angenehmer und nachhaltig sicher machen wird. Demag Krananlagen und Handhabungsgeräte werden stets innovative Werkzeuge sein, die für sichere und zuverlässige Abläufe sorgen.

www.demagcranes.com

 Besonders gute Ergonomie wird durch die Bedienung der Kettenzüge direkt am Gerät erreicht, wie beim Hebegerät VacuMaster Comfort von J. Schmalz.
Besonders gute Ergonomie wird durch die Bedienung der Kettenzüge direkt am Gerät erreicht, wie beim Hebegerät VacuMaster Comfort von J. Schmalz.Bild: J. Schmalz

Wir bieten bei unseren Handhabungsgeräten eine smarte, digitale Produktakte mit Zugriff auf die Stückliste, die Betriebsanleitung sowie den Termin für die anstehende UVV. Im nächsten Schritt soll dann ein direkter Zugriff zum Online-Shop implementiert werden, so dass Ersatzteile direkt bestellt werden können. Auch Tutorial-Videos zur einfacheren Bedienung können direkt aufs Smartphone oder Tablet geladen werden. Mit einer smarten Erweiterung ermöglichen wir den Nutzern künftig den vollständig digitalen Zugriff auf z.B. seinen Vakuum-Schlauchheber. Auf einem digitalen Dashboard findet er viele Detailansichten zum Betriebszustand und der Historie, einen Zyklenzähler sowie vorausschauende Wartungsinformationen. Auch die Endanschlags-Überwachung kann im digitalen Dashboard eingesehen werden. Generell legen wir großen Wert auf eine Schwenkwinkelbegrenzung mit Prozessüberwachung. Somit wird die Maschine automatisch gestoppt, wenn sich der Kran im Gefahrenbereich befindet.

Dr. Maik Fiedler
Leiter Geschäftsfeld 
Vakuum-Automation und 
Handhabungssysteme, J. Schmalz
Dr. Maik Fiedler Leiter Geschäftsfeld Vakuum-Automation und Handhabungssysteme, J. SchmalzBild: J. Schmalz

Nachhaltigkeit hat bei Schmalz schon eine jahrzehntelange Tradition, die wir weiterhin ganz aktiv leben. Unsere Produkte sind so designt, dass so wenig Material wie möglich verwendet wird und möglichst wenig Verschnitt übrigbleibt. Wir legen größten Wert darauf, eine möglichst vollständige Materialnutzungsquote zu erzielen. Deshalb haben wir auch verschiedene Größen und Längen für Profile im Angebot. Zudem setzen wir extrem auf Beständigkeit und dauerhafte Zuverlässigkeit. Die Langlebigkeit der Krane ist uns besonders wichtig. Wir vermeiden Schweißnähte wo immer möglich, um auch hier einen geringen Energieverbrauch zu haben. Als Unternehmen sind wir insgesamt auf einem sehr guten Weg zur Klimaneutralität.

Wir merken deutlich, dass Ergonomie und Bedienkomfort durch leichte Kranprofile und dadurch leichtlaufende Laufkatzen ein ganz entscheidender Faktor sind. Denn auch die Gesundheit der Bediener soll nachhaltig erhalten bleiben. Eine besonders gute Ergonomie erreichen wir durch Bedienung der Kettenzüge direkt am Gerät, so wie beim Hebegerät VacuMaster Comfort. Die Steuerung des Kettenzuges ist dabei im Hebegerät integriert. Grundsätzlich sind unsere Krananlagen statisch vollständig geprüft und sie tragen die entsprechende CE-Kennzeichnung. Um ihre Lebensdauer im Betrieb weiter zu erhöhen und die hohe Sicherheit dauerhaft zu gewährleisten, bieten wir regelmäßige Wartungen und UUV-Prüfungen an.

www.schmalz.com

Sicherheit und Produktivität spielen bei Konecranes Schlüsselrollen in allen Aktivitäten, wie etwa unseren digitalen Tools. Diese unterstützen uns und unsere Kunden dabei, die Effizienz und Zuverlässigkeit ihrer Anlagen zu optimieren. Ein Beispiel dafür ist ‚Truconnect‘: Das System ermöglicht eine Zustandsüberwachung aller angeschlossenen Anlagen aus der Ferne. So lassen sich besondere Ereignisse wie Not-Stops oder Überhitzungen schnell erkennen, dokumentieren und beheben. Zugleich erfasst Truconnect auch langfristige Trends oder Muster in der Anlagennutzung. Mit diesen Daten können wir unsere Kunden im Hinblick auf vorbeugende Wartung sehr zielgerichtet unterstützen und beraten. In manchen Fällen aus der Praxis wurde beispielsweise deutlich, dass eine fundierte Kranführerschulung die Laufleistung einer Anlage deutlich verlängern könnte. Unsere Service- und Modernisierungsexperten haben dank Truconnect eine solide Grundlage für Gespräche mit dem Anlagenbetreiber. Gleichzeitig bietet das System die größte Transparenz für den Kunden oder Anlagenbetreiber. Er erhält alle Daten zu seinen Kranen und Hebezeugen im Portal yourKoneCranes – jederzeit und von jedem Ort. Für die kommenden Jahre ist eine Erweiterung des Systems geplant, die eine Überwachung des Zustands weiterer Komponenten ermöglicht. Schon heute werden Informationen über Bremsen, Motor, Überlastvorfälle und vieles mehr dokumentiert. Weitere Sensoren für Seile und Anschlagmittel werden folgen.

 Neben Bedienkomfort, Ergonomie und optimaler Sicherheit treibt Konecranes die Weiterentwicklung von Smart Features, wie z.B. der Schrägzugerkennung, voran.
Neben Bedienkomfort, Ergonomie und optimaler Sicherheit treibt Konecranes die Weiterentwicklung von Smart Features, wie z.B. der Schrägzugerkennung, voran.Bild: Konecranes

Wir arbeiten kontinuierlich daran, unsere Nachhaltigkeit und Ressourcennutzung zu verbessern – diese Themen stehen ganz oben auf unserer Prioritätsliste. Deshalb organisierte unser internes Nachhaltigkeitsteam im Jahr 2020 mehrere Workshops zu Klimarisiken und -chancen mit allen Geschäftsbereichen und Managementteams der Beschaffungsfunktionen. Nach dieser Analyse erfolgt 2021 die Weiterarbeit: Unser ambitionierter Plan ist, Klimaziele auf Basis des Pariser Abkommens anzuvisieren. Es geht um die Reduzierung der Emissionen und Energie in den internen Prozessen – aber auch als Angebot an unsere Kunden. Wir wollen unser Portfolio ressourcenschonender Produkte und Dienstleistungen weiter ausbauen. So liefern wir bereits hybride Lifttrucks und den weltweit ersten Reach Stacker mit hybridem Antrieb. Darüber hinaus haben wir kürzlich unsere Generation 6 der Hafenmobilkrane vorgestellt. Wir bieten hier einen vollelektrischen Kran in der Kombination von externen Energiequellen und Batterieantrieb für einen netzunabhängigen Betrieb, einzigartig für ein solches mobiles Umschlaggerät und ein wichtiger Beitrag zur Reduzierung von Schall- und Abgasemissionen in Häfen und Terminals. Auch im Bereich der Regalbediengeräte sind Entwicklungen zur CO2-Einsparung zu erwarten. Unsere Experten können schon heute im Falle einer Modernisierung Komponenten und Systeme verbauen, die bei Senkbewegungen sogar wieder Energie in das System einspeisen.

Sebastian Kijas
Marketing Verantwortlicher
Deutschland,
Konecranes
Sebastian Kijas Marketing Verantwortlicher Deutschland, KonecranesBild: Konecranes

Neben Bedienkomfort und Ergonomie treibt vor allem der Wunsch nach optimaler Sicherheit die Weiterentwicklung unserer Smart Features für Industriekrane voran. Smart kann dabei auch einfach sein – etwa eine Funkfernbedienung, die es dem Kranführer ermöglicht, in sicherer Entfernung zur Last zu stehen. Darüber hinaus leisten digitale Assistenzsysteme einen großen Beitrag zur Sicherheit. Ein Beispiel: Erkennt ein Kran einen Schrägzug und positioniert sich daraufhin automatisch über der Last, verhindert das nicht nur eine falsche Belastung des Hebezeugs, sondern sichert auch den Prozess, weil die Last beim Anheben nicht ins Pendeln gerät. Gemeinsam mit dem Betreiber können wir zudem individuelle Sicherheitszonen einteilen, in die der Kran nie verfahren werden kann, oder bestimmte Positionierungspunkte festlegen. Wer einmal das gefährliche Lastpendeln beim Verfahren miterlebt hat, wird sich über eine Anlage freuen, die dieses automatisch verhindert. Für eine komfortablere und ergonomischere Bedienung der Krane sorgt derweil unsere manuelle Kranhakenführung. Dabei erkennt der Kran, dass der Bediener den Haken manuell zum Anschlagpunkt führt und folgt diesem automatisch. So lässt sich die Katze sicher und präzise über der Last positionieren und diese einfach anschlagen. Die „Hubwerksynchronisierung“ kontrolliert und überwacht den Höhenunterschied der Haken und synchronisiert die Bewegungen der einzelnen Hubwerke. Diese Funktion bietet eine höhere Genauigkeit, wenn zwei Hubwerke gleichzeitig betrieben werden und verhindert die mögliche Schrägstellung der Last und die damit verbundene Unfallgefahr. Mit der Funktion für „Umrichtergeregeltes Halten“ wird die Last nach dem Stoppen der Hubwerksbewegung in der Schwebe gehalten. Die Bremsen werden weniger häufig betätigt, um den Bremsverschleiß zu reduzieren. Das umrichtergeregelte Halten erlaubt einen schnelleren und reibungsloseren Neustart des Hubvorgangs und eine bessere Kontrolle der Last.

www.konecranes.de

Jan Nussbaum
KW Kranwerke, 
Geschäftsführer
Jan Nussbaum KW Kranwerke, GeschäftsführerBild: KW Kranwerke

Die KW Kranwerke sind ein innovativer Kranbauer mit Sitz in Mannheim. Wir entwickeln und fertigen vollautomatische Krananlagen sowie Spezialbagger mit modernster Antriebs- und Steuerungstechnik für verschiedenste Branchen und Anwendungen. Unseren internationalen Kunden bieten wir passgenaue technische Lösungen, vom Neuanlagenbau über die Modernisierung bestehender Anlagen sowie umfassende Services. Im Fokus stehen Müll- und Schlacke-Krane für Müllverbrennungsanlagen (MVA). Unsere vollautomatischen Anlagen sind ein essenzieller Baustein in der Verfahrenskette. Die Greiferbrückenkrane nehmen den angelieferten Abfall an und lagern ihn ein. Das Material wird im Müllbunker automatisch gemischt und homogenisiert. In kontinuierlichen Abständen werden die Müllabzugstrichter für die Verbrennungslinien automatisch beschickt, um so eine optimale Verbrennung sicherzustellen. KW Kiesbagger zum Nass-Abbau von Sand und Kies sind sowohl schnell als auch effizient. Es werden Fördertiefen bis fast 200m realisiert. Der von KW gelieferte größte Schwimmbagger Europas fördert bis zu 890t Material pro Stunde. Hochmoderne Abbaukontrollsysteme werden in den Automatikablauf integriert, um eine optimierte Abbauleistung zu gestalten. Der Zustandsüberwachung unserer Anlagen kommt hohe Bedeutung zu, da sie u.a. sowohl für die optimale Funktion der vollautomatischen Steuerung als auch für unsere hohen Verfügbarkeitsgarantien (bis zu 364 Tage/Jahr) ganz entscheidend ist. Hierfür setzen wir bereits seit vielen Jahren moderne Visualisierungssysteme mit Störmeldeerfassung und Langezeitarchiv ein. Integrierte Trendfunktionen lassen Rückschlüsse auf Antriebe und Fahrkurven der Krananlagen zu. In der Steuerungssoftware integrierte Lastkollektivzähler ermöglichen zusätzlich eine Aussage über den tatsächlichen Einsatz der Anlagen. Sie werden ebenso zur Modellierung der Anlagenlebensdauer genutzt.

 Ergonomischer Steuerstand mit Touch-PC für die Steuerung der Vollautomatik und Visualisierung von KW Kranwerke, Mannheim
Ergonomischer Steuerstand mit Touch-PC für die Steuerung der Vollautomatik und Visualisierung von KW Kranwerke, MannheimBild: KW Kranwerke

Die Betriebskosten einer Prozesskrananlage sind ein ausschlaggebender Faktor für die Vergabeentscheidungen unserer Kunden. Unsere Anlagen werden kundenindividuell in engem Austausch mit unseren Auftraggebern ausgelegt. Durch eine der geplanten Nutzung entsprechende Einstufung der Anlage kann das Gewicht von Kranbrücke, Laufkatze und Greifer minimiert werden – bei gleichzeitiger Erfüllung der Anforderungen an die geplante Einsatzdauer. So können die bewegten Massen niedrig gehalten werden. Der vollautomatischen Steuerung unserer Anlagen kommt dabei eine Schlüsselrolle zu: Der Kran wird „dreidimensional“ gefahren, d.h. der Schwung von Greifer und Last wird in der Programmierung der Software berücksichtigt und sorgt für einen zügigen und fließenden Materialumschlag. Die rechenzeitoptimierte Programmierung und hohe Rechnerleistung in der KW-Kransteuerung sind hierzu eine Voraussetzung. Der im Gegensatz hierzu leicht „zitternde“ Antrieb vieler Altanlagen gehört gänzlich der Vergangenheit an. Die Pendeldämpfung unterstützt sowohl den Fahrer als auch die Automatiksoftware, um Fahrbewegungen optimal auszuführen. So werden Energieverluste durch ruckartige Bewegungen minimiert. Der Einsatz einer Energierückspeisung im generatorischen Betrieb ist bei KW seit Jahren eine Selbstverständlichkeit. Darüber hinaus kann unsere Automatiksteuerung vom Bediener so individuell programmiert werden, dass auch Pausenzeiten oder Wochenend-/Feiertagsprogramme genau geplant und eingestellt werden können, der Kran somit optimal eingesetzt werden kann.

Moderne Anlagen zeichnen sich durch ergonomische und sichere Arbeitsplätze aus. Der klassische Fahrerstand eines Krans dient vielfach nur noch als Notfall-Lösung. KW Prozesskrananlagen moderner MVA sind Teil der Prozessleittechnik der Gesamtanlage: Der Kran wird zunehmend per Remote Desktop gesteuert, der digitalen Anbindung des Krans in den Leitstand der MVA. Kamerasysteme – sowohl im Bereich des sichtbaren Lichts wie im Infrarotbereich – sind gängige Anforderungen. Sie dienen nicht nur der Steuerung des Krans und der Vermeidung toter Winkel, sondern sind auch Teil des Frühwarnsystems zur Vermeidung gefährlicher (und leider häufig vorkommender) Bunkerbrände. Kommen dennoch Steuerstände zum Einsatz, legen unsere Kunden sehr viel Wert auf Ergonomie. Moderne Steuerstände müssen daher hoch flexibel und für die unterschiedlichsten Bediener komfortabel einstellbar sein.

www.kranwerke.de

 Der Zweiträgerbrückenkran von Stahl Cranesystems, mit einer Tragfähigkeit von 6,3t und einer Spannweite von 14m, 
ist für den Greiferbetrieb ausgelegt.
Der Zweiträgerbrückenkran von Stahl Cranesystems, mit einer Tragfähigkeit von 6,3t und einer Spannweite von 14m, ist für den Greiferbetrieb ausgelegt.Bild: Stahl Cranesystems

Die Sicherheit, Verfügbarkeit und Produktivität von Krananlagen kann vor allem durch Automatisierung gesteigert werden. So hat unser Schwesterunternehmen Magnetek das Intelli-Guide-System entwickelt, mit dem sich auch ältere Krananlagen nachrüsten lassen. Das System ermöglicht es dem Bediener, eine Last per Knopfdruck automatisch an verschiedene vorprogrammierte Bereiche in einer Produktionshalle zu transportieren. Während sich die Last entlang der festgelegten Route zum programmierten Ziel bewegt, kann sich der Bediener auf andere Aufgaben konzentrieren. Das System erhöht somit die Produktivität und Effizienz, wodurch u.a. die Betriebskosten reduziert und der Materialfluss erhöht werden. Aufgrund der präzisen Positionierung und der automatischen Geschwindigkeitssteuerung tragen die Intelli-Guide-Systeme daher maßgeblich dazu bei, Abläufe zu rationalisieren und betriebliche Prozesse zu beschleunigen. Mit Blick auf Condition Monitoring sind vor allem eine übergreifende Vernetzung, eine automatisierte Kommunikation und die gezielte Auswertung der gesammelten Daten wichtig. Mit unserem programmierbaren Multicontroller SMC, dem Remote Condition Monitoring RCM und Frequenzumrichtern der jüngsten Generation haben wir hier intelligente Lösungen entwickelt. So ermöglicht das RCM die drahtlose Datenübertragung der vom SMC erfassten Betriebsdaten via GSM-Verbindung an einen globalen Server, sodass weltweite autorisierte Personen hierauf zugreifen und im Sinne von Predictive Maintenance die Daten auswerten können.

Thomas Kraus
Sales Director Germany, 
Stahl Cranesystems
Thomas Kraus Sales Director Germany, Stahl CranesystemsBild: Stahl Cranesystems

Unsere Krane und Hebezeuge basieren auf einem modularen Baukastensystem. Somit sind wir in der Lage, kosteneffizient und vor allem ressourcenschonend beinahe unbegrenzte Kombinationen von Baugruppen, auch für kundenspezifische Lösungen, anzubieten und zu realisieren. Das gilt u.a. auch für die Antriebslösungen unserer Kransysteme, wobei frequenzgeregelte Antriebe nicht nur die Sicherheit, sondern auch die Energieeffizienz maßgeblich erhöhen. Seit Anfang des Jahres sind unsere Kettenzüge STF mit Frequenzumrichtern von Magnetek ausgestattet und ermöglichen somit ein sehr präzises, stufenloses Heben und Fahren. Die typischen Merkmale der Standardkettenzüge ST bleiben bestehen, darunter die zahlreichen Optionen zur individuellen Anpassung. Kunden können überdies neben dem Frequenzumformer für Heben auch einen frequenzgeregelten Antrieb auswählen. Beide Lösungen basieren auf den Frequenzumformern vom Typ Impulse G+ Mini von Magnetek. Generell statten wir optional alle Produkte mit Magnetek-Frequenzumrichtern aus der Impulse-Familie aus, die sowohl über externe Software als auch über direkte Eingabe am Display parametrierbar sind.

Sicherheit hat im Kranbetrieb für uns natürlich oberste Priorität. So haben beispielsweise unsere speziell für Wartungsarbeiten an LNG-Tanks konzipierten LNG-Seilzüge den höchsten Sicherheitslevel 3B und gehören zu den ausgereiftesten und sichersten Hebezeugen weltweit. In puncto Sicherheit, Bedienkomfort und Ergonomie empfehlen wir unseren Kunden Funkfernsteuerungen wie die Flex Wave von Magnetek. Mit dieser robusten Steuerung, die auch in explosionsgeschützter Ausführung erhältlich ist, erhalten die Bediener im Vergleich zu fest verdrahteten Lösungen maximale Bewegungsfreiheit und hohe Sicherheit beim Materialtransport insbesondere mit Brückenkranen. Die Flex Wave ist mit einer Reihe an Sicherheitsfunktionen ausgestattet. So erkennt z.B. die Funktion „Zero G“, ob ein Sender ausfällt. Ist dies der Fall, werden sofort alle Vorgänge und Bewegungen gestoppt. Beim Einschalten wählt die Steuerung automatisch einen freien Kanal. Wird im Betrieb eine Funkstörung erkannt, wechselt die Flex Wave automatisch zu einem verfügbaren Kanal, wodurch stets eine zuverlässige Kommunikation sichergestellt ist. Für längere Betriebszeiten sind die Funkfernsteuerungen mit einem Empfänger und zwei Sendern ausgestattet, die einen schnellen und einfachen Austausch ermöglichen, um potenzielle Stillstandzeiten zu verkürzen. Die Drucktastengeräte in Schutzklasse IP66 sind für mehr als zwei Millionen Schaltzyklen ausgelegt und in zwei Versionen erhältlich, mit Schutzhülle und Trageband oder mit Rückmelde-Display.

www.stahlcranes.com

Christian Heid
Managing Director, 
SWF Krantechnik
Christian Heid Managing Director, SWF KrantechnikBild: SWF Krantechnik

Aktuell arbeiten wir bei SWF Krantechnik an der Modernisierung all unserer elektrischen Komponenten. Damit legen wir den Grundstein für die Entwicklung in Richtung Industrie 4.0. Dazu entwickeln wir eine skalierbare Hardwareplattform für die Steuerung einzelner Hebezeuge und Krane bis hin zu anspruchsvollen Anlagen, die aus mehreren Kranen bestehen.

Ergänzt wird die Plattform um weitere elektrische Komponenten. Das Gesamtpaket besteht aus:

  • einer neuen Hardware für die Steuerung der Hubwerküberwachung. Die bisherige Hubwerküberwachung NovaMaster wird durch den digital vernetzten Nachfolger Omni control ersetzt
  • einer neuen Generation an Frequenzumrichtern, die Baureihe Vario control. Dank CANbus-Technologie ist Vario control schon heute für die Zukunft gerüstet, denn diese Technologie macht zukünftig zusätzliche Hardware oder einzelne Komponenten überflüssig
  • einem neuen Gateway Modem
  • einer neuen Familie an Funkfernsteuerungen
  • einfache Apps für die Programmierung von Omni control und Vario control
 Die neue Generation an Frequenzumrichtern von SWF Krantechnik: Die Vario control Baureihe.
Die neue Generation an Frequenzumrichtern von SWF Krantechnik: Die Vario control Baureihe.Bild: SWF Krantechnik

Mit diesen Komponenten schließen wir die Begriffswelt ‚Condition Monitoring‘ und ‚Predictive Maintenance‘ vollständig ein. Alle Komponenten basieren auf einer Bus-Technologie, die die elektrischen Komponenten verknüpft und über das Bus-System miteinander kommunizieren lässt. Omni control bildet dabei zukünftig das Herzstück bei der Digitalisierung der Krananlage. Wir haben Omni control und Vario control Ende letzten Jahres auf den Markt gebracht. Das neue Gateway Modem, die neuen Funkfernsteuerungen sowie die Apps zur Programmierung von Omni control und Vario control befinden sich in der Entwicklung zur Marktreife.

Nachhaltigkeit im Umgang mit Ressourcen spielt in unserer Gruppe eine zentrale Rolle. Unser Produktdesign basiert auf intelligenten Designprinzipien mit Fokus auf Instandsetzung, Langlebigkeit sowie Material- und Energieeffizienz. Unsere Produkte können Jahrzehnte im Einsatz sein. Sie können repariert und modernisiert werden, um eine Entscheidung zum Austausch auf einen späteren Zeitpunkt zu verlegen. Eine erhebliche Menge an CO2-Emissionen kann vermieden werden, wenn die bestehenden Stahlkonstruktionen verbessert und überprüft werden, anstatt ersetzt zu werden. Modernisierungen und Nachrüstungen dienen ebenfalls dazu, die Energieeffizienz und Leistung von Geräten zu verbessern. Unsere Produkte können während ihrer Lebensdauer mehrmals durch diesen Zyklus laufen und wiederverwendet werden, um ihre Standzeit zu verlängern, und schließlich am Ende der Lebensdauer recycelt werden. Unsere Gruppe hat die Science Based Targets Initiative (SBTi) unterzeichnet und konzentriert sich auf die größten Auswirkungen seiner Präsenz-, Lieferketten-, Fertigungs-, Serviceflotten- und Produktnutzungsphasen. Der Fokus bei unserer Klimaarbeit liegt darauf, die Treibhausgasemissionsintensität des eigenen Betriebs (tCO2 e/sales) im Zeitraum 2017 bis 2025 um 50 Prozent zu reduzieren. Im Jahr 2020 ist es gelungen, die Emissionen im Vergleich zum Basisjahr 2017 um 29 Prozent zu senken. Ferner sollten alle Produktionsstandorte bis Ende 2020 nach ISO14001:2015 EMS zertifiziert sein. Dieses Ziel wurde aufgrund von Covid19 um ein Jahr verschoben. Derzeit verfügen 83 Prozent der Werke über ein Umweltmanagementsystem nach ISO14001. Darüber hinaus wurden globale Gesundheits-, Sicherheits- und Umweltinstrumente für die Handhabung von Chemikalien und das Abfallmanagement eingeführt, die das Umweltmanagement regeln.

Wir bieten mit unseren Crane Intelligence Steuerungsoptionen zahlreiche intelligente und elektronische Überwachungs- und Steuerhilfen, mit denen Kranführer Arbeitsprozesse sicherer und bedienerfreundlicher gestalten. Dazu zählen beispielsweise:

  • Sway Control (Lastpendeldämpfung bei Kran- und Katzfahrten)
  • Shock Load Prevention (sanftes Anheben von Lasten durch reduzierte Hubgeschwindigkeit)
  • Tandem (gleichzeitige Starten und Stoppen von Hubbewegungen und Katzfahrten von bis zu vier Hubwerken im Tandembetrieb)
  • Cranes in Tandem (zeitgleiche Kran- und Katzfahrbewegung sowie Heben und Senken)
  • Slack Rope Prevention (Automatisches Stoppen des Senkvorgangs bei Bodenkontakt)
  • u.v.m.

Diese Optionen werden von unseren Kunden sehr gut angenommen und kommen in unterschiedlichen Anwendungsszenarien über alle Branchen hinweg weltweit zum Einsatz. Ferner bieten wir darüber hinaus eine Reihe von Steuerungsoptionen, die auf einer kontinuierlichen sensorischen Seilwinkelmessung beruhen. Eine Funktion ist z.B. dafür ausgelegt, dass der Bediener den Kran manuell über den lastfreien Haken in die gewünschte Richtung steuert und ihn an der gewünschten Stelle positioniert. Kran und Katze folgen automatisch. Die Vorteile sind schnellere Ladezykluszeiten, eine einfache und sichere Kranbedienung sowie eine leichte Kranpositionierung. Diese Steuerungsoptionen fragen unsere Kunden bereits in einigen Aufträgen an, dabei handelt es sich derzeit vorwiegend um zukunftsweisende Vorbildprojekte.

www.swfkrantechnik.com

Andreas Weigel
Stabsstelle Digitale Transformation,
Vetter Krantechnik
Andreas Weigel Stabsstelle Digitale Transformation, Vetter KrantechnikBild: Vetter Krantechnik

Vetter Krantechnik beschäftigt sich seit rund drei Jahren intensiv mit dem Themenbereich Digitale Transformation. Eine dafür gegründete Stabstelle mit zwei Mitarbeitenden betreut mittlerweile mehrere Projekte im Kontext der Digitalisierung. Ein besonders hervorzuhebendes Projekt nennt sich ‚aSTAR – Kompetenzvermittlung in einer Virtual Reality (VR) Augmented Reality (AR)-basierten Umgebung zur Arbeitsgestaltung‘ und wird als BMBF- und ESF-gefördertes Forschungsprojekt mit den Partnern von Kirchner Konstruktionen, dem Institut für Sozialwissenschaftliche Forschung e.V. und der Universität Siegen gemeinsam entwickelt. Das Forschungsprojekt verfolgt das Ziel, die Montage- und Wartungsbedingungen eines Krans unter Berücksichtigung der Witterungseinflüsse in der Virtuellen Realität zu simulieren. So sollen die nachgelagerten Service-Prozesse an einem Kran für primär nicht prozessbeteiligte Personen, wie zum Beispiel einen Konstrukteur, virtuell erlebbar und nachvollziehbar gemacht werden. Dadurch sollen Produktverbesserungen und Innovationen zunächst im virtuellen Raum ausprobiert und evaluiert werden können, bevor sich diese in der Wirklichkeit behaupten. Vetter Krantechnik verspricht sich dadurch neue Erkenntnisse und im Resultat wartungsfreundlichere Krananlagen sowie weitere Innovationen am Kran, da die Spezifika der Nutzungsumgebung (z.B. Einsatz in großen Höhen oder unter starken Witterungseinflüssen) im Vorhinein in der VR abgebildet werden können.

 Das ergonomische Kransystem 'ErgoLine' von Vetter Krantechnik bietet Lösungen 
für fast jeden Arbeitsplatz.
Das ergonomische Kransystem ‚ErgoLine‘ von Vetter Krantechnik bietet Lösungen für fast jeden Arbeitsplatz. Bild: Vetter Krantechnik

Durch die Erkenntnisse aus dem Forschungsprojekt aSTAR, bzw. aus der VR-Simulation der Krananlage in einer der Wirklichkeit nachempfundenen Umgebung, verspicht sich Vetter Krantechnik, dass sicherheitsrelevante und ergonomische Potenziale aufgedeckt werden. Somit entsteht durch das Projekt u.a. ein virtueller Experimentierraum für die Konstruktion von Krananlagen. Dadurch, dass die Prozesse wie Montage, Wartung und Benutzung noch vor der Produktion der Krananlage bereits virtuell erlebbar werden, entsteht die Chance, die Konstruktion noch an entscheidenden Stellen in Punkto Sicherheit, Bedienkomfort und Ergonomie zu optimieren. Aktuell ist das Projekt in der Evaluationsphase des sogenannten VR-Demonstrators (der Softwarelösung). Das bedeutet, dass zum jetzigen Zeitpunkt zwei Probanden zeitgleich und kollaborativ eine Kranmontage in der virtuellen Realität durchführen können. Diese Erfahrung der virtuellen Kranmontage wird derzeit von wissenschaftlichen Beobachtungen und Interviews begleitet, sodass der Demonstrator kontinuierlich weiterentwickelt werden kann. Sobald diese Evaluationen erfolgreich abgeschlossen werden, schließt sich dann die Evaluation der Wartungsprozesse in der VR an. Im nächsten Schritt wird der eben skizzierte Experimentierraum fertiggestellt und evaluiert. Das Forschungsprojekt aSTAR läuft voraussichtlich noch bis einschließlich Oktober 2022.

www.vettercranes.com

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Sportwagenhersteller setzt 
auf zentrale Leitsteuerung

Sportwagenhersteller setzt auf zentrale Leitsteuerung

Porsche bindet in der Intralogistik Automated Guided Vehicles (AGVs) ein, die ab sofort über den MHP FleetExecuter gesteuert werden. Damit setzt der Autobauer erstmals in der Unternehmensgeschichte auf eine zentrale Flottenleitsteuerung. Die in die bestehende IT-Infrastruktur integrierte Cloud-Lösung ist in den Stammwerken in Zuffenhausen im Einsatz. Dort dient sie als funktionaler Core der Automatisierung des Logistikprozesses. In Kürze sollen weitere Roll-outs folgen, etwa beim Bau des Taycan. Geplant sind zahlreiche Projekte, bei denen insgesamt mehrere hundert Fahrzeuge in unterschiedlichen AGV-Flotten mit über 300 Funktionen im Einsatz sind. Die Tochtergesellschaft von Porsche ist dabei für Beratung, Implementierung, Produktentwicklung sowie Service und Support verantwortlich.