Vor kurzem startete Opitz die Produktion in der neuen Zukunftsfabrik II. 140m misst die Halle, der Transport und das Verladen von schweren Holzbauteilen ist innerhalb dieser Produktionsfläche essenziell. Für diese innerbetrieblichen Transportaufgaben aber nur Flurförderzeuge zu benutzen, stellte sich als ineffektiv heraus. Stattdessen entschied sich Opitz Krananlagen einzusetzen, die eine Spannweite von über 30m und eine Tragfähigkeit von 5t besitzen. „Das Hallendach besteht aus einer Brettschichtholzkonstruktion mit Fertigstützen aus Stahl in Kombination mit Dachbindern aus diesem Brettschichtholz“, erklärt Bodo Mierisch, Geschäftsführer von Opitz Holzbau. „Es ergibt natürlich Sinn, dass bei einem Holz verarbeitenden Betrieb die Produktionshalle selbst auch aus Holz besteht. Die Krananlage selbst ist auf Stahlbetonstützen aufgelagert.“

Tandemfunktion für Krane
In der Halle sind insgesamt drei V-Profilkrane installiert, einer von ihnen dient nur zum Transport schwerer Materialien, wenn der Stapler anderweitig genutzt wird. Die anderen zwei Laufkrane sind als Tandem einsetzbar. Opitz Holzbau nutzt diese Funktion zum Transport von Bauteilen oder zur Lkw-Verladung fertiger Produkte. Hierfür wird eine zehn Meter lange Stahl-Traverse an den Kranhaken befestigt, was zur Folge hat, dass zwei Krane zur selben Zeit genutzt werden müssen, um dieses Gewicht sicher zu befördern. Das wiederum bedeutet, dass zwei Krane synchronisiert fahren müssen. Dabei ist das synchrone Fahren besonders wichtig, um die großvolumigen Bauteile sicher zu transportieren. „Neben der großen Spannweite war uns deshalb die Tandem-Steuerung am wichtigsten. Die zusätzliche Herausforderung war dann die Steuerung über Funk“, beschreibt Mierisch die Herausforderungen der Kranlösung.
Bereits die erste Produktionshalle am Standort Neuruppin stattete Demag mit Krantechnik aus. Bei der Ausstattung des Neubaus kam es zu der erneuten Zusammenarbeit zwischen Opitz Holzbau und Demag Cranes & Components. Dabei hat Opitz die Kranspezialisten bereits zu Beginn der Planungsprozesse der neuen Produktionshalle miteinbezogen – Optimierung der Einbauhöhe, Hubhöhen, Spannweiten, alles wurde im Vorfeld exakt auf die Anforderungen an die Produktionsprozesse und Produkte von Opitz abgestimmt. Mit dem fertigen Projektplan stand der Produktionserweiterung auf 15.300m² nichts mehr im Wege.

Ein leichter Kran für Schwergewichte
Um die schwergewichtigen Bauteile innerhalb der Produktionshalle transportieren zu können, zeichnen sich die eingesetzten V-Profilkrane durch ein geringes Eigengewicht aus. Demag Cranes & Components bietet diese Kranlösung für Gewichte bis 16t (Zweiträger-Ausführung bis 50t) an, für dieses Projekt wurde die Tragfähigkeit der Krane auf 5t gewählt. Die Katzfahrgeschwindigkeit von bis zu 30m und der Hubgeschwindigkeit von bis zu 12,5m/min ermöglichen den zügigen und exakten Transport der Bauteile. Auch die Erkennung der Krankatzen untereinander trägt zur einfachen und überschaubaren Bedienungsfreundlichkeit bei. Die manuelle Steuerung lässt sich sehr leicht erlernen und ist außerordentlich feinfühlig bedienbar.
Das Design des Damag V-Profilkranes wurde nach seiner Einführung unter anderem vom German Design Award mit dem Titel ‚Excellent Product Design‘ ausgezeichnet. In der Begründung lobte die Jury die offene ressourcenschonende V-Bauweise, die das Eigengewicht um durchschnittlich 17 Prozent verringert und eine erhöhte Lichtdurchlässigkeit bietet. Im Gegensatz zu Krananlagen mit geschlossenem Kastenträgerprofil reduzieren verjüngte Membrangelenke das Schwingungsverhalten um 30 Prozent. Damit einher geht die Verdoppelung der Lebensdauer der Krananlage auf bis zu 500.000 Lastwechsel. Die hohe Lichtdurchlässigkeit erforderte im konkreten Einsatzfall weniger lokale Beleuchtung und fördert so die Nachhaltigkeitsstrategie von Opitz Holzbau.
Nach dem Einlernen der Tandem-Steuerung lobt Mierisch Demag Cranes & Components als professionellen Projektpartner: „Demag hat genau das, was wir brauchten. Unsere besonderen Voraussetzungen hat Demag vernünftig gemeistert. Weitere Pläne haben wir im Moment nicht, aber wenn, dann würden wir uns auf jeden Fall nochmal an Demag wenden.“ Die revolvierende Gewährleistung in Form eines 12 Jahresvertrags von seitens Demag bestätigt den entgegenkommenden Service, damit Opitz sich voll und ganz auf seine Kundenprojekte konzentrieren kann.