Fertighausteile spielend leicht transportieren

Nachhaltig und traditionell - Holz erlebt als Baustoff derzeit eine Renaissance. Als nachwachsender Rohstoff aus heimischen Wäldern ist er einerseits CO2 neutral und bietet andererseits ein angenehmes Wohnklima. Opitz Holzbau widmet sich seit über 75 Jahren der Herstellung von Bauteilen für Dächer, Nagelplattenbinder, Wände und Decken bis hin zu Fertighäusern - allesamt aus Holz. Dabei ist jedes Gebäude denkbar: Passivhäuser, Hallendächer, Gewerbebauten, Sportstätten.
 Verladung der Fertighausteile mit zwei Kranlagen.
Verladung der Fertighausteile mit zwei Kranlagen.Bild: Demag Cranes & Components GmbH

Vor kurzem startete Opitz die Produktion in der neuen Zukunftsfabrik II. 140m misst die Halle, der Transport und das Verladen von schweren Holzbauteilen ist innerhalb dieser Produktionsfläche essenziell. Für diese innerbetrieblichen Transportaufgaben aber nur Flurförderzeuge zu benutzen, stellte sich als ineffektiv heraus. Stattdessen entschied sich Opitz Krananlagen einzusetzen, die eine Spannweite von über 30m und eine Tragfähigkeit von 5t besitzen. „Das Hallendach besteht aus einer Brettschichtholzkonstruktion mit Fertigstützen aus Stahl in Kombination mit Dachbindern aus diesem Brettschichtholz“, erklärt Bodo Mierisch, Geschäftsführer von Opitz Holzbau. „Es ergibt natürlich Sinn, dass bei einem Holz verarbeitenden Betrieb die Produktionshalle selbst auch aus Holz besteht. Die Krananlage selbst ist auf Stahlbetonstützen aufgelagert.“

 Mehr Helligkeit auf der Arbeitsebene: Das lichtdurchlässige Trägerprofil des V-Profilkrans fügt sich in die Hallenstruktur ein.
Mehr Helligkeit auf der Arbeitsebene: Das lichtdurchlässige Trägerprofil des V-Profilkrans fügt sich in die Hallenstruktur ein.Bild: Demag Cranes AG

Tandemfunktion für Krane

In der Halle sind insgesamt drei V-Profilkrane installiert, einer von ihnen dient nur zum Transport schwerer Materialien, wenn der Stapler anderweitig genutzt wird. Die anderen zwei Laufkrane sind als Tandem einsetzbar. Opitz Holzbau nutzt diese Funktion zum Transport von Bauteilen oder zur Lkw-Verladung fertiger Produkte. Hierfür wird eine zehn Meter lange Stahl-Traverse an den Kranhaken befestigt, was zur Folge hat, dass zwei Krane zur selben Zeit genutzt werden müssen, um dieses Gewicht sicher zu befördern. Das wiederum bedeutet, dass zwei Krane synchronisiert fahren müssen. Dabei ist das synchrone Fahren besonders wichtig, um die großvolumigen Bauteile sicher zu transportieren. „Neben der großen Spannweite war uns deshalb die Tandem-Steuerung am wichtigsten. Die zusätzliche Herausforderung war dann die Steuerung über Funk“, beschreibt Mierisch die Herausforderungen der Kranlösung.

Bereits die erste Produktionshalle am Standort Neuruppin stattete Demag mit Krantechnik aus. Bei der Ausstattung des Neubaus kam es zu der erneuten Zusammenarbeit zwischen Opitz Holzbau und Demag Cranes & Components. Dabei hat Opitz die Kranspezialisten bereits zu Beginn der Planungsprozesse der neuen Produktionshalle miteinbezogen – Optimierung der Einbauhöhe, Hubhöhen, Spannweiten, alles wurde im Vorfeld exakt auf die Anforderungen an die Produktionsprozesse und Produkte von Opitz abgestimmt. Mit dem fertigen Projektplan stand der Produktionserweiterung auf 15.300m² nichts mehr im Wege.

 Nutzer von Demag Krananlagen profitieren nicht nur von sehr hohen Sicherheitsstandards sondern auch von einfacher Handhabung - wie mit der neuen Bedieneinheit DRC-JT.
Nutzer von Demag Krananlagen profitieren nicht nur von sehr hohen Sicherheitsstandards sondern auch von einfacher Handhabung – wie mit der neuen Bedieneinheit DRC-JT.Bild: Demag Cranes & Components GmbH

Ein leichter Kran für Schwergewichte

Um die schwergewichtigen Bauteile innerhalb der Produktionshalle transportieren zu können, zeichnen sich die eingesetzten V-Profilkrane durch ein geringes Eigengewicht aus. Demag Cranes & Components bietet diese Kranlösung für Gewichte bis 16t (Zweiträger-Ausführung bis 50t) an, für dieses Projekt wurde die Tragfähigkeit der Krane auf 5t gewählt. Die Katzfahrgeschwindigkeit von bis zu 30m und der Hubgeschwindigkeit von bis zu 12,5m/min ermöglichen den zügigen und exakten Transport der Bauteile. Auch die Erkennung der Krankatzen untereinander trägt zur einfachen und überschaubaren Bedienungsfreundlichkeit bei. Die manuelle Steuerung lässt sich sehr leicht erlernen und ist außerordentlich feinfühlig bedienbar.

Das Design des Damag V-Profilkranes wurde nach seiner Einführung unter anderem vom German Design Award mit dem Titel ‚Excellent Product Design‘ ausgezeichnet. In der Begründung lobte die Jury die offene ressourcenschonende V-Bauweise, die das Eigengewicht um durchschnittlich 17 Prozent verringert und eine erhöhte Lichtdurchlässigkeit bietet. Im Gegensatz zu Krananlagen mit geschlossenem Kastenträgerprofil reduzieren verjüngte Membrangelenke das Schwingungsverhalten um 30 Prozent. Damit einher geht die Verdoppelung der Lebensdauer der Krananlage auf bis zu 500.000 Lastwechsel. Die hohe Lichtdurchlässigkeit erforderte im konkreten Einsatzfall weniger lokale Beleuchtung und fördert so die Nachhaltigkeitsstrategie von Opitz Holzbau.

Nach dem Einlernen der Tandem-Steuerung lobt Mierisch Demag Cranes & Components als professionellen Projektpartner: „Demag hat genau das, was wir brauchten. Unsere besonderen Voraussetzungen hat Demag vernünftig gemeistert. Weitere Pläne haben wir im Moment nicht, aber wenn, dann würden wir uns auf jeden Fall nochmal an Demag wenden.“ Die revolvierende Gewährleistung in Form eines 12 Jahresvertrags von seitens Demag bestätigt den entgegenkommenden Service, damit Opitz sich voll und ganz auf seine Kundenprojekte konzentrieren kann.

Das könnte Sie auch Interessieren

Bild: Ferag AG
Bild: Ferag AG
Unified-Control-System 
für das Lager der Zukunft

Unified-Control-System für das Lager der Zukunft

Lagerverwaltungssoftware revolutioniert die Art und Weise, wie Unternehmen ihre Lagerbestände organisieren, verfolgen und optimieren, indem sie effiziente Prozesse, Echtzeit-Daten und automatisierte Funktionen bereitstellt. Letztendlich ermöglicht eine effektive Lagerverwaltungssoftware Unternehmen, flexibler zu sein, sich schneller an sich ändernde Marktbedingungen anzupassen und somit rentabel und wettbewerbsfähig zu bleiben und nachhaltig zu wachsen. Trotz Vorteilen, die auf der Hand liegen, sind die mit der Implementierung verbundenen Kosten und Prozessumstellungen nicht selten eine Hemmschwelle, die Unternehmen überwinden müssen. Ferag.doWarehouse ist eine innovative Software, welche die Standards für die Lagerverwaltung neu definiert. Sie bietet eine ebenso unkomplizierte wie maßgeschneiderte Lösung für Unternehmen jeder Größe und Komplexität.

Bild: GIS AG
Bild: GIS AG
Rigging-System 
für Multifunktionsarena

Rigging-System für Multifunktionsarena

Im Oktober 2022 konnten die ZSC Lions ihr neues Heimstadion einweihen. Die Swiss Life Arena ist nicht nur eines der größten Eishockeystadien der Schweiz, sondern vor allem auch eine Multifunktionsarena mit modernster Infrastruktur für die unterschiedlichsten Events und Anlässe. Zur Ausstattung gehört ein Rigging-System an der Hallendecke, das in Zusammenarbeit mit den Firmen B+T Bild+Ton und GIS realisiert wurde. Es besteht aus sechs Traversen und insgesamt 30 Elektrokettenzügen, die bequem über einen Touch-Controller gesteuert werden können.

Bild: MHP Management- und IT-Beratung GmbH
Bild: MHP Management- und IT-Beratung GmbH
Sportwagenhersteller setzt 
auf zentrale Leitsteuerung

Sportwagenhersteller setzt auf zentrale Leitsteuerung

Porsche bindet in der Intralogistik Automated Guided Vehicles (AGVs) ein, die ab sofort über den MHP FleetExecuter gesteuert werden. Damit setzt der Autobauer erstmals in der Unternehmensgeschichte auf eine zentrale Flottenleitsteuerung. Die in die bestehende IT-Infrastruktur integrierte Cloud-Lösung ist in den Stammwerken in Zuffenhausen im Einsatz. Dort dient sie als funktionaler Core der Automatisierung des Logistikprozesses. In Kürze sollen weitere Roll-outs folgen, etwa beim Bau des Taycan. Geplant sind zahlreiche Projekte, bei denen insgesamt mehrere hundert Fahrzeuge in unterschiedlichen AGV-Flotten mit über 300 Funktionen im Einsatz sind. Die Tochtergesellschaft von Porsche ist dabei für Beratung, Implementierung, Produktentwicklung sowie Service und Support verantwortlich.

Bild: MiR Mobile Industrial Robots ApS
Bild: MiR Mobile Industrial Robots ApS
Kollaborative Sicherheit

Kollaborative Sicherheit

Die fortschreitende industrielle Automatisierung hat ein neues Stadium erreicht: Autonome mobile Roboter (AMR) sind mittlerweile aus Produktionshallen und Logistikzentren weltweit nicht mehr wegzudenken. Diese Technologie ermöglicht es Unternehmen, eine breite Palette von Aufgaben und Prozessen zu automatisieren, was zu einer signifikanten Steigerung der Produktivität und wirtschaftlichen Widerstandsfähigkeit führt. Doch gleichzeitig müssen wir uns den neuen Sicherheitsherausforderungen stellen, die mit der Integration dieser Systeme einhergehen. In diesem Zusammenhang stellt sich die zentrale Frage, wie AMR dazu beitragen können, die physischen Sicherheitsstandards in der Industrie zu erhöhen und gleichzeitig die Resilienz gegenüber Cyberangriffen zu stärken.