Windows ist der Pionier unter den Betriebssystemen. Das Microsoft-Betriebssystem ist schon seit mehreren Jahrzehnten auf dem Markt und hat im industriellen Umfeld einen deutlichen Entwicklungsvorsprung gegenüber Android. Technisch gesehen bieten Windows-Geräte eine höhere Rechenleistung bedingt durch eine leistungsfähigere CPU und mehr Arbeitsspeicher. Ein deutlicher Vorteil, wenn im Lager rechenintensive Applikationen zum Einsatz kommen, wie z.B. Echtzeit-Visualisierungen, für die große Datenmengen erfasst und verarbeitet werden müssen. Allerdings bedeutet hohe Rechenleistung eine höhere Leistungsaufnahme, sodass die Batterien schneller entladen werden. Wenn der Windows-Mobil-PC jedoch fest in einer Halterung montiert ist und über eine permanente Stromversorgung verfügt, steht digitaler Hochleistungsarbeit auch über längere Zeit nichts im Wege.
Ein weiterer Vorteil von Windows-Geräten zeigt sich beim Betrieb von Peripheriegeräten. Für Scanner oder Drucker findet Windows in den meisten Fällen sofort die passenden Treiber und führt die Installation selbstständig durch. Sie verfügen in der Regel über mehrere Anschluss-Ports, so dass die Anbindung kabelbasiert erfolgen kann.
Ein weiteres wichtiges Thema ist die Verwaltung von mobilen Geräten (Mobile Device Management oder MDM) im Unternehmen. Beim Einsatz einer ganzen Flotte von Windows-Devices, wird keine Software von Drittanbietern benötigt, da die relevanten MDM-Funktionen direkt in Windows integriert sind – das wirkt sich positiv auf die Gesamtbetriebskosten aus.
Android, der Newcomer
Das Android Betriebssystem hat in den vergangenen Jahren deutlich an Marktanteilen gewonnen. Anfangs als Spielzeug-OS wahrgenommen, nimmt es heute eine wichtige Rolle im Mobile-Computing ein. Größter Vorteil: Android-Geräte arbeiten applikationsbestimmt – Anwender müssen sich nicht um die Programme kümmern. Zudem kennen viele Mitarbeiter Android z.B. vom privaten Smartphone und können im Arbeitsumfeld sofort damit arbeiten. Der Einsatz eines MDM-Tools ist bei diesen Geräten allerdings unumgänglich, damit Anwender keine relevanten Einstellungen verändern können. Da Android selbst keine Managementfunktionalitäten mitbringt, ist hier die Lösung von Drittanbietern gefragt.
Technisch gesehen verfügen Android-Geräte meist über weniger Arbeitsspeicher und bieten eine geringere Rechenleistung als Windows-Devices. Folglich ist der Stromverbrauch deutlich geringer – Betriebszeiten einer kompletten Acht-Stunden-Schicht und mehr sind die Regel. Die Anbindung von Peripheriegeräten gestaltet sich meist schwierig. Da Android nicht die gesamte Bandbreite an Treibern unterstützt, wird von Fall zu Fall der Support des Herstellers nötig sein, um externe Scanner oder Drucker zu betreiben.
Vor- und Nachteile bestimmen die Wahl
Ein klarer Sieger im Duell der Betriebssysteme im industriellen und lagerlogistischen Umfeld ist nicht auszumachen. Windows und Android haben ihre spezifischen Vor- und Nachteile – ausschlaggebend für den passenden Einsatz ist der jeweilige Anwendungsfall. Windows eignet sich besonders gut für fahrzeugmontierte Computer oder stationäre Terminals mit festem Stromanschluss – z.B. für rechenintensive Anwendungen oder die Verarbeitung großer Datenmengen.
Android eignet sich dagegen bestens für leichte Handheld-Devices, die Mitarbeiter bequem den ganzen Tag mit sich führen, um beispielsweise Qualitätskontrollen oder Bestandsprüfungen durchzuführen.