Sicherheitskultur im Lagerbetrieb

Für sichere Prozesse und die Vermeidung von Unfällen im Lagerbetrieb braucht es eine gelebte Sicherheitskultur. Wie technische Konstruktionen und administrative Maßnahmen den Lagerbetrieb sicherer machen.
Hyster Gabelstapler sind für den optimalen Schutz von Fahrern und Fußgängern bei einer Vielzahl verschiedener Flurförderanwendungen ausgelegt.
Hyster Gabelstapler sind für den optimalen Schutz von Fahrern und Fußgängern bei einer Vielzahl verschiedener Flurförderanwendungen ausgelegt.Bild: Hyster-Yale Deutschland GmbH

Wird eine Aufgabe selbstverständlich, führt dies häufig zu Unaufmerksamkeiten. Viele schalten auf ‚Autopilot‘ und es kann zu Fehlern kommen. Wo Gabelstapler und Flurförderzeuge im Einsatz sind, umfassen sichere Abläufe mehrere Ebenen – vom Betrieb der Stapler bis zum Verhalten im Lager. Sicherheit sollte sich über den gesamten Betrieb inklusive Lieferkette erstrecken. Sicherheitskultur ist die Aufgabe eines jeden Einzelnen. Das ist für viele Unternehmen ein Wandel.

Kraft Erfahrung und Labortest

Um die verschiedenen Stufen der Risikominderung zu bewerten, beinhaltet die Arbeitssicherheit eine ‚Maßnahmenhierarchie‘ aus Technik, administrativen Maßnahmen und persönlicher Schutzausrüstung (PSA). Das Fundament dafür sind Erfahrung und Labortests. Schon bei der Konstruktion von Staplern betrachtet Hyster die Risiken. Neben Effizienz und Tragfähigkeit hat das Unternehmen in den letzten fünfzig Jahren Stapler entwickelt, die nicht nur effizienter, sondern auch komfortabler und deutlich sicherer sind.

Vieles, was heute selbstverständlich ist, erschien früher nicht notwendig. So bewahren robuste Fahrerschutzdächer vor herabfallenden Gegenständen bei ausgezeichneter Sicht auf die Umgebung. Dank Fahrerassistenzsystemen und optimiertem Komfort können Fahrer länger ohne Schmerzen und Verletzungen in einem Stapler sitzen.

Vorschriften sind Minimalstandards

In der Regel sind Auflagen lokaler Gesundheits- und Sicherheitsbehörden sowie staatlicher Stellen Mindeststandards, und die, die diese Standards schaffen, sind nicht tagtäglich im Einsatz. Häufig werden sie erst dann aktiv, wenn es zu einem schweren Unfall vor Ort kommt. Effektive Richtlinien, Verfahren und Schulungsmaterialien spiegeln im Idealfall die jeweilige Arbeitsumgebung wider. Sie berücksichtigen die Abläufe am Standort und welche Staplertypen wofür im Einsatz sind.

Schulungen, entwickelt von Fachleuten für den Materialumschlag z.B. von Herstellern, Händlern und denjenigen, die Stapler täglich betreiben, sollten erste Wahl sein. Statt seltener Angelegenheiten sollte es einen stetigen Zyklus aus Schulung, Bewertung und Nachbereitung geben. Dazu gehört unter anderem auch der Umgang mit Persönlicher Schutzausrüstung (PSA). Bei gefährlichem Verhalten müssen Betriebsleiter zudem schnell handeln und unmittelbare Konsequenzen einleiten. Dazu gehören Mentoring-, Umschulungs- oder Fortbildungsmaßnahmen.

Unabhängig von der Maßnahmenebene ist Sicherheit am Ende eine individuelle Entscheidung. Jede Person sollte jeden Tag die richtige Entscheidung treffen. Alles, was entwickelt wird, muss eingesetzt und regelmäßig überprüft werden. So können die Fußgängerregeln eines Standorts ideal sein, trotzdem kann ein Besucher die Entscheidung treffen, diese Regeln nicht zu befolgen. Jeder Fahrer entscheidet, ob er seine Schutzausrüstung trägt oder nicht. Die Entscheidung hängt davon ab, welchen Wert man auf die eigene Sicherheit und die Sicherheit der Personen in der Umgebung legt.

Auf der sicheren Seite

Hyster Gabelstapler sind für den optimalen Schutz von Fahrern und Fußgängern bei einer Vielzahl verschiedener Flurförderanwendungen ausgelegt. Die Fahrzeuge sind serienmäßig im Hinblick auf Aufmerksamkeit und Sicht des Fahrers konzipiert. Zusätzlich unterstützt Hyster die Aufmerksamkeit von Staplerfahrern im industriellen Einsatz seit Herbst mit einem dynamischen Fußgängerwarnsystem und einem Rückwärtsgeschwindigkeitssystem, erhältlich ab Werk für ausgewählte Hyster-Gabelstapler.

Das dynamische Fußgängerwarnsystem ist für eine Reihe von Hyster Elektro- und verbrennungsmotorischen Staplern mit einer Tragfähigkeit von 1,5 bis 5,5t erhältlich. Kompakte blaue LEDs, montiert an der Vorder- oder Rückseite eines Gegengewichtsstaplers, projizieren ein stufenweise blinkendes blaues Pfeilmuster in einer geraden Linie auf den Boden und zeigen deutlich, aus welcher Richtung sich ein Stapler nähert und in welche Richtung er fährt. Diese Funktion kann die Sicherheit in bestimmten Industrielagern mit unübersichtlichen Ecken, sich kreuzenden Gängen, starkem Personenverkehr oder vielen Entladevorgängen erhöhen, bei denen die Sicht auf die eingesetzten Stapler eingeschränkt ist.

Bei ausgewählten 3- und 4-Rad-Staplern von Hyster mit einer Tragfähigkeit von 1,5 bis 5,5t gibt es das zum Patent angemeldete Rückwärtsgeschwindigkeitssystem. Ein Sensor neben dem Rückfahrhebel erkennt, ob sich eine Hand am Griff befindet. Ist dies der Fall, kann der Stapler mit voller Geschwindigkeit rückwärtsfahren. Ist der Sensor nicht aktiviert, wird die Rückfahrgeschwindigkeit auf 2km/h begrenzt.

Das Rückfahrsystem beschränkt auch die Geschwindigkeit, wenn der Sensor die Hand am Handgriff erkennt, während der Stapler vorwärtsfährt. Auf diese Weise wird der Fahrer dazu angehalten, in die richtige Richtung zu schauen. Außerdem wird dadurch verhindert, dass der Fahrer versucht, das System ‚auszutricksen‘, indem er z.B. etwas auf den Sensor legt.

Schichten heil überstehen

Industrie und Regierung konzentrieren sich in erster Linie auf nachträgliche Leistungsindikatoren. Dies kann es schwierig machen, die proaktive Leistung zu messen oder die richtigen Indikatoren zu identifizieren, um zu zeigen, ob eine Sicherheitspolitik, ein Prozess oder eine Praxis wirksam sind. In der Theorie sind Unfälle vermeidbar, indem man Ursachen erkennt und beseitigt. Zusätzlich braucht es eine Sicherheitskultur, in der Personen, die wiederholt etwas Riskantes tun, weil sie einmal damit ‚davongekommen‘ sind, gestoppt werden.

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