Just-in-time Materialversorgung mit Routenzügen

Gerade im Bereich der Produktionsversorgung liegt für viele Unternehmen erhebliches Potential zur Effizienzsteigerung. Doch wie wird eine optimale Auslastung erreicht und Stillstandzeiten, etwa durch fehlendes Material, entgegengewirkt? In der Just-in-time-Fertigung, aber auch im E-Commerce und in der Kommissionierung können Routenzüge den entscheidenden Beitrag leisten.
 Der wendige Toyota Tracto lässt sich auch durch enge Gänge manövrieren.
Der wendige Toyota Tracto lässt sich auch durch enge Gänge manövrieren.Bild: Toyota Material Handling

Ein Routenzug ist ein Flurförderzeug bestehend aus einem Schlepper und einem oder mehreren Transportanhängern. Er macht sich überall dort bezahlt, wo Ladungen zur Weiterverarbeitung Just-in-time oder Just-in-sequence an den korrekten Ort gebracht werden müssen. Dabei können Routenzüge nicht nur präzise getaktet werden, sondern bieten auch ein Höchstmaß an Flexibilität.

Die Automobilindustrie hat es vorgemacht

Das gabellose Bewegen benötigter Materialien mit Hilfe von rollbaren Ladungsträgern, die von einem Schlepper gezogen werden, ist in der Automobilindustrie längst Standard. Hat ein Kunde seine individuelle Fahrzeugvariante und -ausstattung bestellt, werden die Bauteile und Materialien erfasst, von den Routenzügen eingesammelt und Just-in-time oder Just-in-sequence am Produktionsort entladen. Ein effizientes Verfahren, das sowohl Durchlaufzeiten als auch Lagerbestände und Kosten reduziert. Die Routenzug-Logistik gewinnt daher auch in anderen Industriezweigen und Branchen immer mehr an Bedeutung. Nicht nur Großunternehmen profitieren von einer perfekt abgestimmten Intralogistik. Auch für kleine und mittelständische Betriebe, die überwiegend Gabelstapler zum Transport von Materialien und Waren einsetzen, kann sich eine Umstellung lohnen.

Warum Schlepper statt Stapler?

Routenzüge gelten als wirtschaftlichste und sicherste Lösung für den innerbetrieblichen horizontalen Materialfluss. Verglichen mit anderen Flurförderzeugen können sie bei planbaren, standardisierten Intralogistik-Prozessen hohe Produktivitätssteigerungen erzielen. So müssen Gabelstapler, die nur eine geringe Anzahl an Paletten pro Fahrt transportieren können, die Produktionslinien immer wieder anfahren. Das erfordert einen hohen Personal- und Zeitaufwand. Schlepper mit optimal bestückten Anhängern können dagegen eine Vielzahl an Ladungsträgern gleichzeitig transportieren. Dies erhöht die Umschlagsleistung und das Transportvolumen und macht den Materialtransport wesentlich effizienter.

Durch taktgenau getimte Routenzug-Logistik lassen sich zudem Produktionsverzögerungen und Produktionsstillstände vermeiden, wodurch auch die Mitarbeitenden entlastet werden. Außerdem tragen Routenzüge dazu bei, das innerbetriebliche Verkehrsaufkommen zu reduzieren. Denn für das Handling zwischen Logistikzug und Abladeplatz sind weitere Geräte nicht mehr erforderlich. Da die Materialver- und -entsorgung mit ein und demselben Schleppzug erfolgen können, werden auch die sonst üblichen Leerfahrten reduziert. Besonders effektiv ist ein Routenzugsystem bei der Überbrückung von längeren Strecken im Innen- und Außenbereich, zwischen Produktions- und Lagerflächen sowie beim sicheren Gütertransport von Station zu Station. Die Handhabungszeit pro Ladeeinheit reduziert sich dabei auf ein Minimum, Arbeitsprozesse werden schneller, effizienter und sicherer und unnötige Investitions- und Betriebskosten werden eingespart.

Effizienz entlang der gesamten Wertschöpfungskette

Dank eigener Erfahrungen aus der Produktion nach den Lean-Prinzipien kennt Toyota Material Handling die hohen Anforderungen des Materialtransports sowohl aus Hersteller- als auch aus Kundensicht. Bereits Ende der 1940er Jahre, als die von Henry Ford geprägte klassische Fließbandfertigung für eine zunehmend individualisierte Produktion nicht mehr reichte, entwarfen der japanische Produktionsleiter Taiichi Ohno und sein Kollege Shigeo Shingo das von „Just-in-time“ und „Kanban“ geprägte Toyota-Produktionssystem.

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