„Große Investitionsbereitschaft stellt Hersteller vor neue Herausforderungen“

Die Pandemie hat große Auswirkungen auf alle Bereiche der europäischen Wirtschaft. Auch der Maschinenbau bleibt davon nicht verschont. Pascal Schütz, Vertriebsleiter bei Dimos Maschinenbau, wirft einen Blick auf die Marktlage 2021 im Maschinenbau und weiß, wie sich künftige Herausforderungen bestmöglich bewältigen lassen.
 Bei LSV transportiert jeder Plattformwagen von DIMOS bis zu 40t Blankstahl.
Bei LSV transportiert jeder Plattformwagen von DIMOS bis zu 40t Blankstahl.Bild: DIMOS Maschinenbau GmbH

Seit Beginn des Jahres 2021 herrscht beim Hersteller von Sonderfahrzeugen aus Petersberg bei Fulda vor allem eins: ein rasanter Anstieg an Aufträgen. Der Grund: Kunden, zum Beispiel aus der Bau- und E-Commerce-Branche, befinden sich momentan in der Aufholphase. „Viele unserer Kunden möchten Investitionen, die letztes Jahr nicht möglich waren, jetzt auf- bzw. nachholen. Das beobachten wir schon seit Anfang des Jahres 2021, denn anders als in den Jahren zuvor, in denen es hauptsächlich im zweiten Quartal zu einem Auftragshoch kam, hatten wir bereits zu Beginn des Jahres sehr viele Projekte für uns gewinnen können“, erklärt Pascal Schütz. Doch wie wird der Maschinenbauer diesem Anstieg an Aufträgen gerecht? Dimos setzt vermehrt auf digitale Konzepte und findet zudem Alternativen zu Abhängigkeiten von globalen Lieferanten.

Märkte beobachten, eng kommunizieren

Dimos Intrac: erster vollautomatisierter Pallet-Mover für effizientes ULD-Handling.
Dimos Intrac: erster vollautomatisierter Pallet-Mover für effizientes ULD-Handling. Bild: DIMOS Maschinenbau GmbH

„Durch den Wegfall von Vor-Ort-Terminen mit Kunden fehlen genauere Einblicke in die örtlichen Gegebenheiten. Durch die virtuelle Kontaktpflege und Beratung kompensieren wir das, vollständig ersetzt werden persönliche Termine beim Kunden aber nicht. Nichtsdestotrotz ist der Kontakt zum Kunden sehr eng und dank digitaler Lösungen auch sehr effizient, denn Probleme werden in kurzen digitalen Treffen gemeinsam gelöst“, sagt Schütz. Für den Hersteller von Sonderfahrzeugen ist es unabdingbar, eng mit seinen Kunden in Kontakt zu bleiben – egal ob aus dem Homeoffice oder dem Firmenbüro. Die Umstellung auf digitale Lösungen sieht das Unternehmen auch als Chance, die internen Prozesse zu überdenken und zu optimieren. „Wir sehen viel Potenzial, um unser Unternehmen auf nächste Level zu heben“, so Schütz. Das gelingt auch durch genaue Marktbeobachtungen und eine breite Aufstellung: „Dadurch, dass wir unsere Lösungen an eine Vielzahl von Branchen vertreiben, liegt unsere Aufgabe jetzt vor allem darin, diese unterschiedlichen Märkte zu beobachten und Kunden, deren Sektor gerade einen Boom erlebt, dabei zu unterstützen, diesen Entwicklungen gerecht zu werden.“

Abhängigkeiten prüfen, Sicherheit bieten

 Der Dimos Charger ist sowohl für den Innen- als auch den Außenbereich geeignet und kann bei sehr unterschiedlichen klimatischen Bedingungen zum Einsatz kommen.
Der Dimos Charger ist sowohl für den Innen- als auch den Außenbereich geeignet und kann bei sehr unterschiedlichen klimatischen Bedingungen zum Einsatz kommen.Bild: DIMOS Maschinenbau GmbH

Ein ausschlaggebender Punkt bei der Zusammenarbeit mit Kunden ist die Lieferzeit. „Unsere Kunden drücken bei Lieferfristen aufs Gaspedal, da sich die Maschinen vor allem jetzt, wo bei ihnen vermehrt Aufträge eingehen, bezahlt machen“, sagt Schütz. Branchen wie der E-Commerce, die eine hohe Umschlagleistung verbuchen, setzen vermehrt auf Automatisierung, um Lieferketten sicherer zu gestalten. „Die Automatisierung gibt unseren Kunden eine gewisse Prozesssicherheit. Denn fallen Mitarbeitende aus, läuft der Prozess trotzdem weiter. Automatisierte Systeme lösen das Personal nicht ab – sie treten dem Mitarbeitermangel entgegen und können auch für zusätzliche, mannlose Schichten eingesetzt werden“, so Schütz. Sicherheit bietet das Unternehmen auch bezüglich der Lieferungen und der Verfügbarkeit: „Wir haben unsere Abhängigkeiten auf den Prüfstand gestellt und für die Zukunft gelernt. Während die Lieferzeiten 2020 unter anderem aufgrund des Lockdowns bei mehreren Wochen lagen, haben wir uns dieses Jahr mit regionalen A-Lieferanten zusammengeschlossen, um in Zukunft weiterhin die Mengen für unsere Kunden sicherzustellen. So erfolgen die Lieferungen fristgerecht, nicht zuletzt durch die kurzen Lieferwege, die die Ware zurücklegt.“

 Pascal Schütz, Vertriebsleiter bei Dimos Maschinenbau, wirft einen Blick auf die aktuelle Situation und weiß, wie sich künftige Herausforderungen bestmöglich bewältigen lassen.
Pascal Schütz, Vertriebsleiter bei Dimos Maschinenbau, wirft einen Blick auf die aktuelle Situation und weiß, wie sich künftige Herausforderungen bestmöglich bewältigen lassen.Bild: DIMOS Maschinenbau GmbH

Prognose: keine Lieferengpässe in den nächsten Monaten

Dimos ist optimistisch: „Wir blicken positiv in die Zukunft. Durch die Learnings aus dem vergangenen Jahr haben wir auch für die Zukunft gute Vorbereitungen getroffen, obwohl wir nicht davon ausgehen, dass es in den nächsten vier bis fünf Monaten zu Lieferengpässen kommen wird. Wir sehen es aber als unsere Pflicht, auch auf solche Szenarien gefasst zu sein. Unseren Kunden stehen wir als Berater motiviert und mit einem langen Atem zur Seite“, sagt Schütz.









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