Anerkennung und Ansporn zugleich

Auch in diesem Jahr konnte sich Toyota Material Handling den ersten Platz der 'Weltrangliste der Flurförderzeuge 2022/2023' von dhf Intralogistik sichern. Im Interview spricht Jan Lorenz, Geschäftsführer Toyota Material Handling Deutschland, über Unternehmensstrategien, alternative Antriebstechnologien und Fahrerlose Transportsysteme.
Jan Lorenz, Geschäftsführer Toyota Material Handling Deutschland
Jan Lorenz, Geschäftsführer Toyota Material Handling DeutschlandBild: Toyota Material Handling

– Herr Lorenz, in der ‚Weltrangliste der Flurförderzeuge 2022/2023‘ von dhf Intralogistik hat sich Toyota erneut den ersten Platz gesichert – was bedeutet es, der Marktführer zu sein?

Jan Lorenz: Es bedeutet ein großes Lob an unsere Direktvertriebsmannschaft und die Vertragshändler von Toyota Material Handling. Es bedeutet aber auch, die Bedürfnisse der Kunden weltweit genau verstanden zu haben und dank hochqualitativer und innovativer Lösungen diese Bedürfnisse zu erfüllen und gleichermaßen neue Standards zu setzen.

‚Weltmarktführer‘ ist Anerkennung und Ansporn zugleich. Besonders groß ist die Freude in Europa, da Toyota MH nach unseren Berechnungen in 2022 auch in Europa die stärkste Marke geworden ist. Dazu trägt unser starkes Ergebnis aus Deutschland bei. Ansporn ist es sich stetig weiterzuentwickeln. Dafür sorgen unsere hohen Investitionen in Forschung und Entwicklung, aber auch unsere strategischen Zukäufe, wie Vanderlande als globaler Partner für zukunftssichere Logistikprozessautomation und die Intralogistik-Spezialisten von Viastore aus Stuttgart.

– Welche sind aktuell die größten Herausforderungen für Toyota? Die Entwicklung des Flurförderzeug-Markts, die hohen Energiepreise, Bauteileknappheit oder anderes wie etwa der Fachkräftemangel für fast jeden Bereich?

Zusammengefasst bleibt die geringe Planungssicherheit aufgrund der makroökonomischen und geopolitischen Herausforderungen das Thema, das mich am meisten umtreibt. Die Lieferkettenproblematik haben wir, auch aufgrund des bewährten Toyota Produktionssystems (TPS) so gut wie hinter uns gelassen. Es gelingt uns, auch dank der starken Marke Toyota, das Wachstum im Personalbereich abzubilden. Der Flurförderzeugmarkt in Deutschland ist, nunmehr bereinigt von den Vorzieheffekten der letzten zwei Jahre, wieder auf einem um ca. 27 Prozent geringeren Niveau als in 2022 angekommen. Das bedingt einen wieder härter werdenden Kampf um die Marktanteile.

– Mit welchen strategischen Maßnahmen und Investitionen halten Sie Ihr Unternehmen auf Linie, um die gesteckten Ziele für 2024 zu erreichen?

Wir investieren neben neuen Produkten und Automatisierungslösungen primär in Prozessoptimierungen, Nachhaltigkeitsinitiativen, Personalentwicklung und in die Digitalisierung, um die Kundengewinnung und -bindung weiter auszubauen. Unser Geschäftsmodell, dass wir mit mehr als 1.400 Mitarbeitenden im Direktvertrieb und bei den Händlern in Deutschland und über 14.500 Mitarbeitenden in Europa betreiben, basiert glücklicherweise nicht nur auf dem Vertrieb von Neugeräten. Der Bereich Miete & Gebrauchtgeräte hat nicht nur während der Pandemie gezeigt, wie sehr unsere Kunden diese Flexibilität unserer stetig wachsenden Mietflotte von Deutschlandweit 4.500 Staplern schätzen. Auch in unseren zuverlässigen Kundendienst, mit über 700 Mitarbeitenden investieren wir weiter als wichtige Säule unseres Unternehmenserfolgs und der Kundenbindung. Logistics Solutions, also unser Angebot an automatisierten Geräten, integrierten Lösungen, Regalanlagen und Softwarelösungen – wie beispielsweise das Toyota Flottemanagementsystem I_Site – ist der Bereich, der in Zukunft immer stärker wachsen wird und der bereits in diesem Geschäftsjahr rund 10 Prozent unseres Umsatzes ausmacht.

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