Sanfte Verladung von sensibler Lebendlast

Der Zoo in Duisburg hat eine neue Attraktion: Seit Juni 2022 bereichern zwei Seekühe die Artenvielfalt des Zoos am Duisburger Kaiserberg. Doch der Transport der beiden Seekühe Manfred und Pablo war eine logistische Herausforderung, bei der ein Clark-Gabelstapler eine entscheidende Rolle gespielt hat.
Der Transport der Seekühe Manfred und Pablo war eine logistische Herausforderung, bei der ein Gabelstapler von Clark eine entscheidende Rolle spielte.
Der Transport der Seekühe Manfred und Pablo war eine logistische Herausforderung, bei der ein Gabelstapler von Clark eine entscheidende Rolle spielte.Bild: Zoo Duisburg

Die Seekühe Manfred und Pablo reisten vom dänischen Zoo Odense aus nach Duisburg. Und eines für Tierfreunde vorweg: Die Reise aus dem 669km entfernten Dänemark haben beide gesund und putzmunter überstanden. Das weitläufige Wasserareal der Tropenhalle Rio Negro ist nun ihr neues Zuhause. Das Zoo-Team hatte sich viele Monate im Voraus auf die Neuankömmlinge vorbereitet. Dazu gehörte auch die Beschaffung eines Mietstaplers für die Verladung der beiden schwergewichtigen neuen Zoobewohner.

Spezieller Einsatz erfordert spezielle Hilfsmittel

In zwei beheizbaren Lkw traten die Seekühe ihren Weg ins Ruhrgebiet an. Eine auf Großtiertransporte spezialisierte Firma brachte nicht nur die Fahrzeuge, sondern auch die Reiseunterkünfte der Seekühe mit. Dabei handelte es sich um zwei Spezialboxen mit einem Leergewicht von über 900kg, die während des Transports mit Wasser gefüllt waren. Die Verladung der Tiere in Odense sowie den Transport ins Ruhrgebiet begleitete Zootierärztin Dr. Kerstin Ternes, die in regelmäßigen Abständen nach den Tieren geschaut und dabei unter anderem die Wassertemperatur gemessen hat.

Bereits Wochen vor dem Transporttermin stellten die verantwortlichen Zoo Mitarbeiter eine Mietstapleranfrage an Clark Europe. Benötigt wurde ein Stapler, mit dem der Zoo die Transportboxen inklusive der Neuankömmlinge vorsichtig aus dem Lkw laden und unversehrt in ihr neues Domizil überführen konnte. Im Zoo-eigenen Fuhrpark gab es kein passendes Gerät, das dieser anspruchsvollen Aufgabe gewachsen war. „Wir benötigten einen Stapler, der mindestens vier Tonnen Last heben kann, denn wir wussten im Vorfeld nicht genau, wie schwer die Transportbox inklusive Wasser und Seekuh sein würde,“ erläutert Christian Schreiner, Pressesprecher des Zoo Duisburg. Christopher Grefer, Mitarbeiter der Technischen Abteilung im Zoo Duisburg fügt hinzu: „Da wir die 3,6m langen stahlumrahmten Holzboxen längs von der Rückseite des Lkw ausladen mussten, waren zudem extra lange Gabeln nötig.“

Aber es kam noch eine weitere Herausforderung hinzu: Beim Ladegut handelte es sich um Lebewesen, die unter Umständen während des Transports die Position verändern. Bei einer sich bewegenden Last, besteht die Gefahr, dass der Schwerpunkt des Staplers wandert. Dieser schlimmstenfalls sogar kippt. Der Mietstapler musste also zum einen eine möglichst hohe Resttragfähigkeit und Standsicherheit haben, damit die Boxen, die zusätzlich mit Spanngurten gesichert waren, vorsichtig transportiert werden konnten. Zum anderen war ein sehr sensibles Lasthandling gefordert, um den Transport so schonend wie möglich durchzuführen.

„Clark hat sofort auf unsere Anfrage reagiert und uns ein passendes Fahrzeug angeboten,“ so Christopher Grefer. Dabei handelte es sich um einen Clark Elektrostapler GEX50 mit 80V und einer Tragfähigkeit von 5t. Der GEX50 lässt sich über in der Armlehne integrierte Minihebel sehr präzise bedienen. Auch bei voll eingeschlagener Lenkung fährt das Fahrzeug durch den Parallelfrontantrieb feinfühlig an. Wenn der Fahrer den Fahrtrichtungsschalter betätigt, bremst das Fahrzeug sanft ab und beschleunigt dann wieder progressiv in der gewählten Fahrtrichtung. Ein integriertes Neigesperrventil am Hubgerüst verhindert beim Lasthandling ein zu schnelles oder unbeabsichtigtes Vorneigen des Hubgerüsts. Die Betriebsbremsen sind gekapselt und somit vor Staub, Feuchtigkeit und aggressiven Medien geschützt – also auch vor Regen im Außeneinsatz. Der Clark GEX50 war also prädestiniert für diesen besonders anspruchsvollen Einsatz. „Bei Clark können wir uns immer darauf verlassen, dass wir auf kurzem Dienstweg genau die Fahrzeuge erhalten, die den oftmals sehr speziellen Anforderungen bei uns im Zoo gerecht werden,“ ergänzt Christopher Grefer. Der Zoo arbeitet bereits seit mehreren Jahren mit dem Duisburger Flurförderzeughersteller zusammen und hat neben diversen Transport- und Service- Fahrzeugen auch einen Clark Elektro-Hochhubwagen WSX12 in seinem Fuhrpark.

Staplereinsatz in Zeitlupe

Als dann am Einsatztag gegen 22.00 Uhr die Lkw auf das Zoogelände rollten, standen mehr als 20 Mitarbeitende des Zoos sowie der Clark Elektrostapler bereit, um die Neuankömmlinge in Empfang zu nehmen und den Weg der Tiere in die Tropenhalle Rio Negro zu begleiten. Zu den schon genannten Unwägbarkeiten dieses Einsatzes kam nun auch noch die einsetzende Dunkelheit hinzu. Doch mithilfe des Clark Elektrostaplers konnten die Spezialboxen nacheinander und sicher auf das extra angefertigte Schwerlast-Rollbrett gehoben werden. Dies stand auf einer eigens für die Ankunft der Seekühe gebauten Empore. Dazu mussten die Boxen erst aus dem Lkw entladen, auf den Boden abgesetzt und dann quer auf die Gabeln wieder aufgenommen werden. Nur auf diese Weise ließ sich die Fracht auf das Rollbrett absetzen. Trotz der Dunkelheit ging alles reibungslos vonstatten. Dies lag nicht zuletzt daran, dass der Stapler neben Arbeitsscheinwerfern, Rückkombileuchte mit Bremslicht und Rückfahrlicht auch mit Clark Blue Lights vorne und hinten ausgestattet war. Das hat die Sicherheit deutlich erhöht. „Der Arbeitsbereich war perfekt ausgeleuchtet. Das war extrem wichtig“, so Christopher Grefer. „Dank des Blue Lights hatte ich nicht nur bei Rückwärtsfahrt eine bessere Sicht nach hinten, sondern auch meine umstehenden Kollegen wussten immer, in welche Richtung sich der Stapler bewegt. Das vordere Blue Light war sehr hilfreich beim Einfädeln in die Transportbox.“

Das bei diesem Einsatz die Umschlagleistung nicht im Vordergrund stand, versteht sich von selbst. Im Gegenteil jeder einzelne Arbeitsschritt erfolgte wie in Zeitlupe. „Wir haben darauf geachtet, dass jede Bewegung langsam und fließend erfolgt. Erschütterungen sollten unbedingt vermieden werden“, so Christopher Grefer. „Der Clark Stapler ließ sich sehr feinfühlig über die Minihebel bedienen, so dass ich die Box sehr vorsichtig aufnehmen und auf das Rollbrett auf der Empore absetzen konnte. Hilfreich war auch der integrierte Seitenschieber. Damit ließen sich die Gabeln auch seitlich verfahren und ich musste nicht ständig reversieren.“

Perfekt geplant und in Teamarbeit ausgeführt

Als dann endlich Box für Box nacheinander sicher auf dem Rollbrett stand, waren zehn Tierpfleger nötig, um jeweils eine der wassergefüllten Kisten samt Seekuh zum Rand des Wasserareals der Tropenhalle zu schieben. Die Tierpfleger platzierten dann einen sogenannten „Stretcher“ unterhalb der Seekuh – eine Art Hängematte. Dann wurde das Tier mit Unterstützung eines Schwenkkrans aus der Box und wohlbehalten in das neue Zuhause gehoben.

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