User Experience im Lager erhöhen

Mobile Anwendungen zur Rückmeldung von Lagerbewegungen erlauben platzgenaue Bestandsverwaltung in Echtzeit. Mit modernen Endgeräten inkl. Scanner, Kamera und NFC-Technologie können Prozesse im Lager ohne großen Zeitaufwand dokumentiert werden. Wie lässt sich die State-of-the-Art-Technologie mit SAP Lagerverwaltungslösungen nutzen?
Leogistics unterstützt Unternehmen dabei SAP UI5 mit SAP WM und SAP Stock Room Management 
zu verwenden.
Leogistics unterstützt Unternehmen dabei SAP UI5 mit SAP WM und SAP Stock Room Management zu verwenden.Bild: Leogistics GmbH

Da 2027 der Support für SAP WM ausläuft, bietet die SAP unter dem Namen S/4Hana Stock Room Management die Möglichkeit, die Lagerkernprozesse im LE-WM weiterzuverwenden. Das gilt allerdings nur für Bestandskunden. Neukunden wird aller Voraussicht nach weiterhin SAP EWM nahegelegt. Zur Verfügung steht S/4Hana Stock Room Management offiziell mit S/4Hana 1909.

 RF-Framework als Basis für mobile Anwendungen im SAP
RF-Framework als Basis für mobile Anwendungen im SAPBild: Leogistics GmbH

Neue Möglichkeiten durch SAP UI5 und Fiori SAP UI5 ist ein Web-Framework von SAP. Es wird verwendet, um Web-Anwendungen zu erstellen, die in modernen Browsern nutzbar sind. Der Vorteil liegt darin, dass es viele vorgefertigte Komponenten gibt, welche größtenteils auch responsive sind, sich also an veränderte Bildschirmgrößen anpassen können. Damit ist SAP UI5 die modernste und benutzerfreundlichste Schnittstelle zu einem SAP-System.

Unter dem Begriff Fiori sammelt SAP seine Designrichtlinien für Web-Applikationen. Dies betrifft Designentscheidungen des Entwicklers, wie zum Beispiel die Platzierung oder Einfärbung eines Buttons. Die Fiori Design Guidelines sind eine sehr umfangreiche und hilfreiche Informationsquelle bei der Erstellung individueller Apps. Die SAP Fiori Apps sind SAP UI5-Anwendungen, die nach den Fiori Design Guidelines von der SAP entwickelt wurden. Sie decken inzwischen viele Aufgaben aus unterschiedlichsten SAP-Modulen wie zum Beispiel HR, SD oder FI ab.

Als Einstiegspunkt (Portal) dient das Fiori Launchpad – eine UI5-Anwendung, die von der SAP mit der SAP_UI-Komponente ausgeliefert wird. Es kann mit dem Fiori Launchpad Designer konfiguriert werden. Basierend auf Berechtigungsrollen können User berechtigt werden, UI5 Apps vom Fiori Launchpad zu starten.

Welche Vorteile bietet UI5?

• Responsive: Solange sich ein Entwickler an die Fiori Design Guidelines hält, ist eine UI5 App Out-of-the-Box responsive und kann sowohl an Desktop-Rechnern, Tablets oder Smartphones intuitiv bedient werden. Die einzelnen Komponenten passen sich automatisch an die Bildschirmgröße an und werden unter Umständen ganz ausgeblendet.

• Einheitlich: Durch die Fiori Design Guidelines haben alle Anwendungen ein einheitliches „Look & Feel“.

• Einfach: Durch die Konzentration auf kleine Anwendungen erhöht sich die Usability im Vergleich zu den umfangreichen Transaktionen in der SAPGUI oder WebDynpro enorm.

• Rollenbasiert: Durch das Rollenkonzept im Fiori Launchpad können Berechtigungen auf App-Ebene einfach gesteuert werden. Auch innerhalb der UI5-Anwendung können rollenbasierte Änderungen vorgenommen werden.

Wie kommunizieren SAP ERP und die UI5-App? Über das OData-Protokoll greifen UI5 Apps auf die SAP-Systeme zu. OData ist ein Rest-Protokoll und hat daher unter anderem die folgenden Eigenschaften:

• Client-Server-Architektur: In unserem Fall ist der Browser des Benutzers immer der Client, der den Service auf einem Server (dem SAP Gateway) aufruft.

• Der Server kennt seine Clients nicht und kann daher keinen Push durchführen.

• Zustandslos: Jede Nachricht vom Client an den Server enthält alle Informationen, die für den Server nötig sind, um die Anfrage zu verstehen (die Session auf dem SAP-System bleibt nicht bestehen, Daten können nicht zwischengespeichert werden).

Das SAP-Backend – where the Magic happens Für die Apps im Lagerumfeld finden Verbuchungslogik und Datenbeschaffung in eigenen Methoden statt, unter Verwendung von SAP Standard Funktionsbausteinen – ähnlich wie in den SAP-Standard-RF-Dialogen (RF-Framework). Für die Ansteuerung der Apps und für Funktionen innerhalb der Apps haben wir eigene Steuerungstabellen implementiert, die durch Customizing ausgeprägt werden. Diese steuern z. B. die Quittierung, die Aktivierung der Nullkontrolle bei Entnahme oder den Labeldruck.

Bei besonders komplexen Buchungsprozessen – wie z.B. in der Produktionsversorgung – ist es ratsam, eigene Sperrlogiken vorzusehen.

Benutzer und Berechtigungen

Zur Benutzerverwaltung und für das Queue-Management stehen ebenfalls SAP-Standardfunktionen zur Verfügung, die schon im RF-Umfeld zur Anwendung kommen. Dazu zählen Nutzung für Zugriffe (Berechtigung), Bildsteuerung und Queuezuordnungen.

Dabei bieten insbesondere Benutzerdaten die Möglichkeit, die Apps besonders anwenderfreundlich zu gestalten – zur Pflege von Sprache, Zahlen und Datumsformaten sowie Default-Werten (z.B. Lagernummer, Werk). Neue Berechtigungsobjekte werden in diesem Fall nicht benötigt, da vorhandene Verbuchungslogiken greifen. Eine Zuordnung spezifischer Benutzerrollen je App erleichtert die Berechtigungsverwaltung weiter: Apps stehen dann Ready-to-use im Launchpad zur Verfügung.

Neue Möglichkeiten im Front-End Um den User nicht mit Informationen zu überlasten, sollten die Apps möglichst simpel aufgebaut und auf eine Kernfunktion beschränkt sein. Es handelt sich bei den von Leogistics erstellten Apps in der Regel um einfache Bildfolgen: Nach dem Einstieg gibt es maximal zwei Folge-UIs. Sollte dies aufgrund der Komplexität des durchzuführenden Vorgangs nicht ausreichen, bietet die In-App-Navigation (Absprung in eine weitere App) eine komfortable Möglichkeit. Im Launchpad können Fiori-Kacheln für Infozwecke kurze Zusammenfassungen darstellen, wie z.B. ‚Top-Queues‘.

Da wir uns im HTML-Umfeld befinden, können auch externe Apps und Funktionen leicht eingebunden werden (z.B. eine Schnittstelle zu externen Lagernavigationssystemen aus der App heraus).

www.leogistics.com

Das könnte Sie auch Interessieren

Bild: Viastore Systems GmbH
Bild: Viastore Systems GmbH
Unendliche Möglichkeiten?

Unendliche Möglichkeiten?

Laut Definition ist künstliche Intelligenz (KI) eine Art von Intelligenz, die ausschließlich von Maschinen, Robotern oder cyber-physischen Systemen ausgeht. Ihr Ziel ist es, die menschliche Wahrnehmung und menschliches Handeln zu verstehen, nachzuahmen, zu automatisieren – und gegebenenfalls sogar zu verbessern. Die Intralogistik bietet für diese Technologie zahlreiche Einsatzmöglichkeiten.

Bild: PSI Logistics GmbH
Bild: PSI Logistics GmbH
KI-Plattform definiert die Zukunft

KI-Plattform definiert die Zukunft

Die fortschreitende Automatisierung von Lagern und Distributionszentren markiert einen wesentlichen Trend in der Logistikbranche. Angesichts des wachsenden E-Commerce-Volumens und den durch die jüngsten globalen Ereignisse verstärkten Anforderungen, steigt auch der Bedarf nach leistungsfähigeren Warehouse Management Systemen. Künstliche Intelligenz (KI) spielt dabei eine zentrale Rolle, indem sie nicht nur Produktivitäts- und Effizienzsteigerungen ermöglicht, sondern auch Betriebskosten reduziert und Lagerprozesse insgesamt verbessert.

Bild: ©Kamonchai Mattakulphon/ístockphoto.com
Bild: ©Kamonchai Mattakulphon/ístockphoto.com
Intelligente 
Slotting-Lösung

Intelligente Slotting-Lösung

Slotting ist eines der effektivsten Instrumente zur Optimierung von Lagerleistung und -kapazität. In nahezu jedem Lager offenbart sie Potenzial zur verbesserten Flächennutzung und Durchsatzsteigerung. Für Unternehmen handelt es sich um ein anspruchsvolles Feld, da sich die Verteilung einer wachsenden Zahl von Artikel auf eine begrenzte Zahl von Slots nur durch intelligente Berechnungsmethoden bewältigen lässt. Für den besonders anspruchsvollen Umgang mit heterogenen, schnelldrehenden Warenbeständen bietet Körber weiterentwickelte Entscheidungshilfen auf Basis von Advanced Analytics und Data Science.

Bild: ©Gerd Knehr/Dematic
Bild: ©Gerd Knehr/Dematic
Plattform für 
integrierte Gesamtlösungen

Plattform für integrierte Gesamtlösungen

In der Intralogistik halten immer mehr Automatisierungstechnologien Einzug. Verschiedenste Fördersysteme, Lager-, Transport- oder Pick-Roboter versprechen Effizienzsteigerungen, verbesserte Ergonomie und eine schnellere Auftragsabwicklung. Doch nur wenn alle Prozesse und Gewerke nahtlos integriert und aufeinander abgestimmt sind, ergibt sich ein reibungsloser Ablauf im Gesamtsystem.