Trends in der Logistikbranche

Trends in der Logistikbranche
Bild: ©Richard Rotfuss, 2R Filmproduktion

Führende Wirtschaftsexperten rechnen damit, dass 2024 ein Jahr der Rezessionen für Logistikunternehmen wird. Aber auch einige bahnbrechende Veränderungen stehen an, denn die Branche wandelt sich rapide. Die folgenden Trends werden die Art und Weise, wie wir Waren bewegen, grundlegend verändern.

Über Unternehmensgrenzen hinaus: die Open Logistics Foundation

Einheitliche Standards spielen 2024 in der Logistik eine immer größere Rolle. Die Non-Profit-Organisation Open Logistics Foundation widmet sich dem übergeordneten Ziel, die drängendsten existierenden Probleme der Logistik- und Supply Chain Management (SCM)-Community mit einheitlichen Standards, Tools und Services auf Open Source-Basis zu lösen. So stellt zum Beispiel die Implementierung eines branchenweiten Standards zum digitalen Frachtbrief (eCMR) einen wichtigen Schritt zur Digitalisierung und Effizienz der Logistikbranche bei – ein Unterfangen, das nur unternehmensübergreifend gelingen kann.

In der Stiftung arbeiten Marktbegleiter vom Großkonzern bis zum KMU in nicht-marktdifferenzierenden Bereichen auf Augenhöhe zusammen. Kollaboration statt Silodenken – für alle verfügbar.

Einheitliche Hardware-Standards machen FTS-Flotten skalierbar

Auch unternehmensintern sind feste Standards nicht mehr wegzudenken. Wenn fahrerlose Transportsysteme unterschiedlicher Hersteller in einem Lager eingesetzt werden, können diese nicht miteinander kommunizieren. Daher werden aktuell bei vielen Logistikunternehmen einheitliche Softwareschnittstellen für die Flottensteuerung (VDA 5050) etabliert. „Das reicht nicht“, sagt Julian Seume, ehemals CSO von Wiferion und jetzt Direktor der Puls Wireless Businessunit. „Standardisierte Hardwareschnittstellen sind ebenso wichtig. Wenn gemischte Roboterflotten in Zukunft schnell skalieren sollen, muss Interoperabilität ganzheitlich betrachtet werden.“ Dazu gehört auch, dass die Transportroboter mit einer einheitlichen und standardisierten Infrastruktur betrieben werden können. Eine Lösung des Problems stellt etwa das induktive Ladesystem EtaLink von Wiferion dar.

Smart und individuell: KI revolutioniert die Lagerverwaltung

Warehouse Management Systeme (WMS) werden bereits flächendeckend zur Optimierung der Effizienz und Produktivität von Lagerhäusern verwendet. Während traditionelle Lagerverwaltungssysteme auf bewährten Methoden und Standardalgorithmen basieren, integrieren fortschrittlichere Ansätze KI und maschinelles Lernen. Auf der Logimat 2024 wird die neue KI-Plattform des mehrfach ausgezeichneten PSIwms präsentiert. Mit der Software Warehouse Intelligence stellt PSI eine auf künstlicher Intelligenz basierende Plattform vor, die direkt an das Warehouse Management System angeschlossen ist. Diese kann Änderungen im physischen Lager in Echtzeit übernehmen und bei der Analyse berücksichtigen. „Die Integration in PSIwms macht Warehouse Intelligence einzigartig. Bei anderen Simulations-Softwarelösungen müssen Änderungen im logistischen Prozess manuell hinterlegt werden. Das ist aufwändig und fehleranfällig“, sagt Jerzy Danisz, Product Owner PSIwms.

Cloud-native Warehouse Management Systeme: der Logistikbaukasten

In der Logistik zählen schnelle Prozesse, Effizienz und Pünktlichkeit. Im WMS führen isolierte IT-Umgebungen jedoch häufig zu Informationsverlusten oder einer hohen Fehlerquote. Um zukünftig am Markt bestehen zu können, ist der Einsatz von Cloud-nativen SaaS-Lösungen sinnvoll. Moderne Cloud-Architekturen brechen monolithische Strukturen auf und setzen stattdessen auf offene Schnittstellen, einfache Konfigurationsmöglichkeiten und KI-gestützte Prozesse. Die Systeme basieren z.B. auf Microservices und RESTful APIs (Schnittstellen) – und sind damit maximal flexibel und skalierbar: „Über ein Cloud-natives WMS können Anwender die Module nach dem Baukastenprinzip zusammenstellen und standortübergreifend implementieren“, erklärt Alexander Edelmann, Associate Partner bei Logistics Reply.

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