Angesichts der volatilen Märkte ist die produzierende Industrie aufgefordert, ihre Fertigungs- und Logistikprozesse eng miteinander zu verzahnen. Nur so lassen sich Versorgungsprinzipien wie ‚just-in-time‘ und ‚just-in-sequence‘ effizient getaktet umsetzen. Hinzu kommt die Lagerung und Kommissionierung von Rohwaren, Halbfertigprodukten und Zulieferteilen in immer mehr Varianten. Diese Herausforderungen ausschließlich auf konventionell manuellem Wege beleggeführt zu meistern und gleichzeitig wirtschaftlich abzubilden, ist kaum mehr möglich. Auch der Bedeutung von Daten für kontinuierliche Verbesserungsprozesse lässt sich so nicht Rechnung tragen. Ein weiteres weit verbreitetes Problem ist die Notwendigkeit, Lagerfläche einzusparen, um z.B. eine neue Maschine oder eine zusätzliche Fertigungsstraße installieren zu können. Das Thema Sicherheit ist ebenfalls von großer Bedeutung, denn die Zahl der durch Gabelstapler verursachten Unfälle beeinträchtigt nicht nur die Versorgungskette, sondern stellt auch eine Gefahr für das Personal dar. Darüber hinaus müssen Lösungen gefunden werden, durch die Mitarbeiter von anstrengenden Tätigkeiten entlastet werden. Für Abhilfe sorgen modulare, flexibel skalierbare (teil-) automatisierte Materialflusslösungen in Kombination mit einer intelligenten Logistiksoftware, die die einzelnen Module im Verbund geschickt steuert.
Was ist bei der Systemauswahl zu beachten?
Zentrale Kennzahlen sind die Anzahl der SKUs (Stock Keeping Units), die Art der Artikel, die im Einsatz befindlichen Ladungsträger sowie die erforderliche Kapazität und Leistung. Immens wichtig ist zudem, zwischen Green- und Brownfield-Maßnahmen zu differenzieren, um etwaige Limitierungen frühzeitig identifizieren zu können. Ein Neubau ist mit größtmöglichen Freiheitsgraden verbunden und bietet die Möglichkeit, hinreichend Raum für die passgenaue Installation von Produktionsversorgungs-Komponenten einzuplanen. Historisch gewachsene Strukturen hingegen können Einschränkungen baulicher Natur mit sich bringen. Wenngleich in diesem Fall oft aufwändige technische Anpassungen erforderlich sind, können sich Umbauten bzw. Investitionen in eine Bestandsimmobilie im Vergleich zum Neubau durchaus rechnen. Sofern die zur Verfügung stehende Grundfläche es zulässt, (teil-)automatisierte Systeme zu installieren, über die eine Vielzahl an SKUs effizient abgewickelt werden können, profitieren die Betreiber von weiteren Vorteilen:
- Steigerung der Lagerkapazität
- Erhöhung der Durchsatzleistung
- Energieeinsparung
- Attraktives Arbeitsumfeld
Lagerung
Speziell im Bereich der Lagerung sind modulare Lösungskomponenten essenziell, die individuell auf die Anforderungen der Kunden zugeschnitten werden können und stufenlos erweiterbar sind. Dazu gehören z.B. für die Kleinteilelagerung Lagerlifte wie der SSI Logimat, mit dem Kosten und Fläche in beträchtlichem Umfang eingespart werden können und Shuttles wie das skalierbare SSI Flexi sowie das effiziente SSI Cuby, die für schnelle und flexible Materialtransporte in Verbindung mit kurzen Zugriffszeiten sorgen. Für die Lagerung von Großteilen eignen sich unteranderem Verschieberegalanlagen, die die Lagerkapazitäten in vertikaler Richtung steigern und gleichzeitig neue Freiflächen gewinnen sowie energieeffiziente Regalbediengeräte vom Typ SSI Exyz für das vollautomatische Handling von Paletten.
Kommissionierung
Teilautomatische Kommissionierlösungen folgen dem Prinzip ‚Ware-zur-Person‘ und sind bestens geeignet als Ergänzung zu Durchlauf-, Fachboden- und Palettenregalen. Gleichzeitig verbessern sie die Effizienz in den Prozessen, reduzieren die körperliche Belastung der Mitarbeiter, Pickfehler werden vermieden und die Durchsatzleistung steigt.
Mit der Advanced Pick Station in den Varianten one- oder two-level gelingt die Kommissionierung besonders schnell – mit einer Pickleistung von bis zu 1.000 Picks pro Stunde. Durch klare Bedienerführung, Pick by Light und Einwurfsüberwachung mittels Lichtgitter an den Zielstellen wird höchste Kommissionierqualität gewährleistet. Der besondere Vorteil dieser Systeme ist die gut durchdachte Schnittstelle zwischen Mensch und Maschine auf Basis von ergonomics@work!.
Roboter entwickeln sich zunehmend zu unverzichtbaren, unermüdlichen Helfern in der Kommissionierung. Sie entlasten den Menschen von monotonen Arbeiten und gewährleisten ein Maximum an Prozesssicherheit. Die für die Abwicklung der Pickaufgaben erforderliche Intelligenz steuert eine performante Logistiksoftware bei. Ob Knickarm- oder Portalroboter – durch die Integration von Robotik-Lösungen in Gesamtsysteme wird eine hohe Funktionssicherheit, Dynamik und Wirtschaftlichkeit erreicht.
Fördern
Eine Produktionslogistik ist nur so gut, wie die Fördertechnik und Transportsysteme, die es in Bewegung hält. Material und Waren müssen sicher gelagert, transportiert, sortiert und zur richtigen Zeit am richtigen Ort zur Verfügung stehen.
Die ideale Fördertechnik ist flexibel auf das Arbeitsumfeld ausgerichtet und bietet einen vereinfachten sowie gleichsam effizienten Transport. Die Arbeitsabläufe sind ergonomisch optimiert, ohne Abstriche bei der erforderlichen Durchsatzleistung hinnehmen zu müssen.
Fahrerlose Transportsysteme (FTS) sind im fertigungsnahen Logistikumfeld auf dem Vormarsch. Sie verrichten die ihnen zugewiesenen Aufgaben autonom und agieren bei Bedarf zuverlässig rund um Uhr. Durch die nahtlose Integration ganzheitlicher FTS-Lösungen für Klein- bzw. Großladungsträger in die Unternehmens-, Produktions- und Warenwirtschaftssteuerung lassen sich z.B. viele Produktions- und Lagerprozesse enger und verlässlicher takten.
Als bewährtes und stetig verfeinertes Konzept überzeugen Routenzüge, über die sich benötigte Materialien in der erforderlichen Menge zeitgerecht in der Produktion bereitstellen lassen. Auch der Abtransport von Fertigwaren ist möglich. Diese Transportlösung ist eine Alternative zu Gabelstaplern, die im Gegensatz zu Routenzügen je Tour nur einen Ladungsträger aufnehmen können und oftmals einen nur schwer kontrollierbaren Teiletourismus zwischen Lager und Produktion verursachen.
Smarte Software und flexibler Service & Support
Bei zunehmender Komplexität der Versorgungsabläufe steigt der Stellenwert intelligenter Software-Lösungen, die gleichsam modular und flexibel nutzbar sind sowie durchgängige Transparenz auf Bestands- und Prozessebene schaffen. Über die Logistiksoftware Wamas werden sämtliche Intralogistikmodule zu einem leistungsstarken Gesamtsystem verbunden. Die Software lässt sich über offene Schnittstellen ganz einfach an bestehende ERP-Systeme koppeln.
Proaktiver Service und kurze Reaktionszeiten sind ebenfalls entscheidend, um Intralogistiksysteme konstant auf dem Niveau höchster Verfügbarkeit zu betreiben. Daher sollte großen Wert auf Service- und Supportkonzepte gelegt werden, die sich flexibel an die Kundenanforderungen anpassen lassen.
Fazit
Die Industrie ist mehr denn je auf (teil-)automatisierte Lager- und Kommissionierlösungen angewiesen, die entscheidend dazu beitragen, den Durchsatz und die Lieferqualität im Sinne der internen Produktion zu steigern und einen schnellen Return on Investment (ROI) bieten. Weitere Vorteile erschließen sich durch individuell adäquate Bestände, die die Lieferfähigkeit sichern, harmonisierte Abläufe, Raumoptimierung, ergonomische Arbeitsplatzgestaltung und Skalierbarkeit. Auch ist es möglich, überflüssige Prozesse zu eliminieren und damit verbundene Kosten einzusparen. Hinzu kommt, dass mit Einsatz einer Logistiksoftware, über die intelligente Prozesssteuerung hinaus Daten gesammelt und ausgewertet werden können, die Statusauskünfte über Geschwindigkeiten, einzelne Förderer, Schaltpunkte und vieles mehr liefern. Die gewonnenen Informationen lassen sich dann gezielt für das Life-Cycle-Management nutzen. Ziel sind ganzheitliche, investitionssichere End-to-End-Lösungen für höchste Verfügbarkeit, die sich bei Bedarf sukzessive innerhalb kurzer Zeit implementieren lassen – sowohl für Neubauten als auch in Bestandsimmobilien. www.ssi-schaefer.com