Mehr Dynamik im Lager

Bei PenCarrie, größter britischer B2B-Lieferanten für Berufsbekleidung, sorgen zwei neue Deniway-Loops mit einem Durchsatz von bis zu 800 Behältern pro Stunde für einen verbesserten Workflow. Die seit über einem Jahr reibungslos arbeitende Fördertechnik von Ferag verringert so Kommissionierzeiten und manuellen Aufwand.
 800 Einheiten pro Stunde: Die neue Deniway-Anlage erhöht den Durchsatz und verringert Kommissionierzeiten.
800 Einheiten pro Stunde: Die neue Deniway-Anlage erhöht den Durchsatz und verringert Kommissionierzeiten.Bild: Ferag AG

PenCarrie vertreibt über 95.000 Produkte und über 80 Marken für hochwertige Berufs-, Schul- Sport- und Funktionsbekleidung. So zählen etwa Kochkittel, Kochhosen, Schürzen für die Gastronomie und Bademäntel für Hotelgäste genauso zum Produktspektrum wie Warnwesten, wattierte Outdoor-Jacken, Jogging-Hosen und Rugby-Shirts. Auch textile Werbeartikel wie Taschen, Sportsäcke, Laptop-Hüllen, Schirme, Geldbörsen, College-Hoodies oder Baseball-Caps hat der führende Corporate Fashion-Großhändler des Vereinigten Königreichs im Programm. Die permanente Weiterentwicklung des Leistungsportfolios, der Ausbau des Online-Vertriebs und der Wunsch, die anspruchsvollen Firmenkunden noch schneller zu bedienen, erforderten erhebliche Investitionen in die Modernisierung der Logistikprozesse. Neben der Optimierung der Kommissionierzeit stand die Reduzierung des manuellen Aufwands und eine bessere Kopplung und Synchronisation von Lager und Versand ganz oben auf der Wunschliste von PenCarrie.

Deniway passt perfekt in Bestandsimmobilie

Bei der neuen Technik für das Distributionszentrum am Stammsitz in Willand, Devon, entschied sich die Geschäftsführung des 1991 gegründete Familienunternehmens aus gutem Grund für die von Ferag angebotene Kombination aus jeweils einem Deniway-Loop für den Versand- und den Lagerbereich. Das vielseitig bewährte Plattenketten-Fördersystem aus dem Zürcher Oberland gilt dank seines wartungsfreien Designs als äußerst robust und zuverlässig. Das fand beim PenCarrie-Management von vornherein großen Anklang. Die vergleichsweise niedrigen Betriebskosten und die hohe Energieeffizienz des rollenbasierten Systems fielen ebenfalls ins Gewicht. Als sich herausstellte, dass sich mit der Ferag-Technologie alle für den B2B-Großhändler relevanten Logistikabläufe abbilden lassen, war der Deal fast schon perfekt. Es war nur noch eine Hürde zu nehmen: Die Ferag-Ingenieure mussten zeigen, dass ihr Anlagenkonzept mit allen Einschränkungen der weiter genutzten Bestandsimmobilie harmoniert, ohne in größerem Umfang in deren Bausubstanz einzugreifen. Dabei spielte die Deniway-Technologie eine ihrer größten Stärken aus; denn das vollkommen modular aufgebaute System erlaubt jedes nur erdenkliche Layout und jede nur erdenkliche Streckenführung. Das heißt: Es lässt sich in nahezu jede Gebäudestruktur einfügen. Im Fall von PenCarrie kam noch hinzu, dass sich der Logistikbereich über mehrere Zonen und unterschiedliche Höhenniveaus erstreckt. Diese muss die Fördertechnik sicher überwinden, um die eingesetzten Kunststoffbehälter mit Dimensionen von 60x60x40cm aus dem Lager zu den Packtischen im Versand und wieder zurückzutransportieren.

Eine Fördereinheit für alle Logistikprozesse

Der Clou der nun seit über einem Jahr reibungslos laufenden Anlage: Nicht nur das Order Fulfillment mit Kommissionieren und Verpacken, sondern auch das Einlagern frischer Ware und das Retouren-Handling lässt sich mit Hilfe der beiden Deniway-Rundkurse bewerkstelligen. Der 315m lange Lager-Loop (Warehouse Loop) und der 167m lange Versand-Loop (Pack Loop) fungieren als durchgängige Fördereinheit, die durch zwei jeweils mit vier Pushern bestückte Transferzonen miteinander verbunden sind, die selektiv nach beiden Richtungen arbeiten. Über drei Spiralen, die Höhen zwischen 3,10 und 3,30m aufweisen, werden die unterschiedlichen Etagen und Bereiche im Lager durch den längeren Deniway-Loop erschlossen. Die dritte Dimension ist ideal, um – wie im vorliegenden Fall – größere Strecken zu überbrücken. Der vor dem Umbau vorhandene Flaschenhals, der aus mehreren separat betriebenen Konsolidierungszonen resultierte, ist damit ebenfalls beseitigt. Zudem lassen sich durch die optimale fördertechnische Verknüpfung Hochlastspitzen besser abfedern, indem Schnelldreher flexibel auf mehrere Zonen verteilt werden. Gleichzeitig spart der Ferag-Kunde noch Platz ein, weil die Deniway-Anlage vielfach über Kopf verläuft. Die darunter liegenden Bodenareale lassen sich anderweitig nutzen, etwa als zusätzliche Stapelfläche oder als Verkehrsweg für die im Lager arbeitenden Menschen.

Kommissionierprozess gestrafft

Die Deniway-Anlage hat die manuellen Umfänge deutlich reduziert. Trotzdem sind im Lager von PenCarrie noch Menschen zum Bereitstellen der Produkte unterwegs. Ein Kommissionierer entnimmt die Ware dem Lagerregal, scannt ihren Barcode mit dem Handgerät und legt sie – auftragsbezogen – in einen der maximal 30kg fassenden Behälter. Dieser wird mit Hilfe eines einfachen Kommissionierwagens zum nächsten vorgegebenen Regalgang transportiert, wo weitere Auftragspositionen hinzukommen. Parallel dazu befüllt der Lagermitarbeiter andere Behälter, die ebenfalls auf dem Trolley Platz finden. Der beschriebene Prozess vollzieht sich so lange, bis alle Behälter mit den vorgegebenen Artikeln voll sind. Dann schiebt der Kommissionierer sein Gefährt zu einer der insgesamt neun Aufgabestationen, die im ganzen Lager positioniert sind. Dort übergibt er die Behälter einem Zuführband, über das sie auf den ersten Deniway-Rundkurs, den Lager-Loop, gelangen.

Effizient vom Lager zum Versand

Der Lager-Loop repräsentiert gleichsam die erste Hauptetappe zur Beschickung der im Erdgeschoss befindlichen Packtische. Zugleich dient er als einfacher Puffer- und Sortierspeicher. Entsprechend kann ein Behälter durchaus zwei oder drei Runden drehen, bis er an der Reihe ist, um in der bereits erwähnten Transferzone im Erdgeschoss auf den Versand-Loop geschoben zu werden. Dieser bildet die zweite Hauptetappe auf der Reise der Behälter in Richtung Packtisch. Auch dieser Deniway-Rundkurs ermöglicht ein Zwischenpuffern: Behälter, die zu einem Bestellvorgang gehören, verbleiben so lange auf dem Rundkurs, bis sie kurz hintereinander zu dem vorab definierten Packtisch ausgeschleust werden können. Dort steht schon ein Mitarbeiter parat, um ihren Inhalt für den Versand vorzubereiten.

Anlage arbeitet in beide Richtungen

Der Versandbereich gliedert sich in vier Sektoren mit jeweils sechs Abgabestationen und Packtischen. Eine Gurtförderanlage, die parallel zu den Packtischen verläuft, sorgt für den Transfer der fertigen Pakete zum Lkw-Verladesystem. Umgekehrt können auch Wareneingänge und Retouren darüber die Halle erreichen. Zwei ebenfalls dort installierte Zuführbänder übernehmen dann das Einspeisen der ausgepackten, in einen der geleerten Behälter gelegten Ware in den unmittelbar daneben verlaufenden Deniway-Rundkurs. Mit anderen Worten: Nun fungieren die beiden Loops als Einlagerungssystem. Zu diesem Zweck gibt es in den jeweiligen Lagerzonen insgesamt acht Abgabestationen, über die das Fördergut in der gleichen Manier wie beim Auslagern zu den vorgesehenen Regalabschnitten gebracht wird. Auch die Rückführung leerer Behälter geht so vonstatten.

Fazit: Folgeauftrag steht nach erster Feuerprobe fest

Damit unterstreicht die Deniway-Anlage nicht nur ihre Vielseitigkeit und Flexibilität, sondern auch ihre hohe Wirtschaftlichkeit. Nachdem sie im für PenCarrie besonders wichtigen Weihnachtsgeschäft ihre Feuerprobe erfolgreich bestanden hat, bestellte das Unternehmen ein weiteres Deniway-System für ein benachbartes Gebäude. Das positive Resümee von PenCarrie-Projektmanager Ben Gratwicke, der die hohe Professionalität der Schweizer Partner hervorhebt, versteht sich angesichts des Nachfolgeauftrags fast von selbst: „Die Installation einer neuen Förderanlage unter laufendem Betrieb in ein Lager, in dem 180 Mitarbeiter das geschäftsreichste Quartal vorbereiten, ist sicherlich ein Alptraum für jeden Projektmanager, aber Ferag hat dies mit Bravour geschafft.“

www.ferag.com

Ferag AG

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