„Logistikbude“ gewinnt Rising Digital Award 2023

Mehrwegsysteme funktionieren bei Getränkeflaschen, warum nicht auch in der Logistik? Bislang war das Management von Paletten und Behältern sehr aufwendig. Das ändert sich mit der Software der „Logistikbude“ aus Dortmund, die diese Prozesse automatisiert und wirtschaftlich macht. Die webbasierte Lösung organisiert die Verfolgung eigener Ladungsträger und das Management der Tauschprozesse.

Bild: Conciso GmbH

Effiziente und gewinnbringende Lösung

Belohnt wurde das Startup für diesen innovativen Ansatz mit dem „Rising Digital Award“, den das Dortmunder IT-Unternehmen Conciso jetzt zum zweiten Mal vergeben hat. „Die Lösung der Logistikbude ist effizient und gewinnbringend für die Kunden. Genau solche digitalen Lösungen zeichnen wir aus“, sagt Sebastian Neus, einer der Geschäftsführer bei Conciso. „Den Ausschlag für unsere Jury gab dabei nicht nur das beeindruckende Wissen der Gründer über Logistik und Materialflüsse, sondern auch die Fähigkeit, ihre Idee einer fachfremden Jury schlüssig und nachvollziehbar zu vermitteln.“

Dass sich das Startup mit Ladungsträgermanagement beschäftigt, ist kein Zufall: Das Team um Gründer Dr. Philipp Wrycza hatte zuvor am Fraunhofer-Institut für Materialfluss und Logistik gearbeitet und in einem Projekt die Herausforderungen rund um die Europalette kennengelernt. „Für die Nachverfolgung und gegen den Schwund gab es bislang keine zeitgemäße Lösung, auch nicht für die vielen weiteren Mehrweg-Ladungsträger, die im Umlauf sind, zum Beispiel für Obst und Gemüse“, sagt Dr. Wrycza.

Logistikbude erhält nicht nur ein Preisgeld in Höhe von 30.000 Euro, sondern wird zudem in den kommenden Monaten von Conciso bei der Weiterentwicklung des Unternehmens unterstützt – mit Coachings durch ihre erfahrenen Experten und die Bereitstellung des Conciso-Workgardens für Meetings und Trainings.

Zündfunke für regionales Startup-Ökosystem

In den Wochen vor der Preisverleihung hatte die Expertenjury aus der Dortmunder Wirtschaft und Wissenschaft mehr als 60 Bewerbungen unter die Lupe genommen und davon 15 Startups zu den Pitch Days nach Dortmund eingeladen. Dort konnten die Gründer ihre Ideen präsentieren – alles businesstaugliche Ansätze aus Logistik, Datenanalyse, Kommunikation, oder AI, die aktuelle Technologien nutzerfreundlich umsetzen.

Könnte der Rising Digital Award sogar der Zündfunke für ein regionales Startup-Ökosystem sein? Friedrich-Wilhelm Corzilius, stellvertretender Geschäftsführer der Wirtschaftsförderung Dortmund, sieht hier eine Chance: „Ein Startup-Ökosystem kann nur funktionieren, wenn sich auch privatwirtschaftliche Unternehmen engagieren und die Zusammenarbeit mit Startups ernst nehmen und sie nicht als „nice-to-have“ ansehen. Nur so können etablierte Unternehmen über den Tellerrand blicken, gemeinsam Lösungen erarbeiten, sich auf dem aktuellen Stand der Technik halten und ihre eigenen Netzwerke stetig vergrößern.“

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