2017/18 ging dieser Bereich in Betrieb. Der Auftrag für das Hochregallager umfasste 21.000 Palettenstellplätze, dazu kam ein Shuttlesystem mit sechs Gassen und 110.000 Stellplätzen für Kleinteile. Thomann investierte zudem in automatisierte Kartonaufrichter und -schließer sowie eine effiziente Ware-zur-Person-Kommissionierung. Darüber hinaus modernisierte TGW auch das WMS. Heute nutzt Thomann die TGW Warehouse Software für die Bereiche Warehouse Management System (WMS), Warehouse Control System (WCS) sowie Material Flow Controler (MFC).
Durchlaufzeit auf 20 Minuten gesenkt
Weil die Ausbaustufen mit TGW erfolgreich über die Bühne gingen, gab Thomann 2020 grünes Licht für weitere Projekte. Das Hochregallager sollte erweitert werden, um den Nachschub zu verbessern. Zudem nahm zu Beginn des Jahres 2022 im VCS ein neuer Warenausgangsloop mit automatischer Etikettierung für bis zu 2.000 Pakete pro Stunde den Betrieb auf. Weil die Coronapandemie das E-Commerce-Geschäft beschleunigt, denkt Thomann über weitere Ausbauprojekte nach.
Dank der Erweiterungen hat Thomann die Durchlaufzeit von 28 Minuten auf etwa 20 Minuten gesenkt – und das bei einem Anstieg der Artikel von 65.000 auf 90.000. Statt vier Millionen Kunden werden heute mehr als zwölf Millionen in ganz Europa mit Waren aus Treppendorf versorgt.
Erweiterung im laufenden Betrieb
„Die oberste Regel lautet: Der laufende Betrieb darf bei den Erweiterungen und Modernisierungen nicht gestört werden“, betont Norbert Groth. Zu den Erfolgsfaktoren für die Projektumsetzung gehören laut den Experten aus der Retrofit-Abteilung von TGW eine detaillierte Planung, intensive Tests, ein umfangreiches Pflichtenheft, eine genaue Definition der Prozesse und ein ausgeklügelter Zeitplan. Ein sogenannter Big Bang war in Treppendorf nie möglich. Weil das E-Commerce-Geschäft keine wochenlangen Betriebsferien erlaubt und eine Sechs-Tage-Woche im Lager üblich ist, mussten die Lückenschlüsse zwischen Freitagabend und Montag sechs Uhr stattfinden.