von Dr. Martin Hennemann, Produktmanager 3D & Vision Software bei IDS Imaging Development Systems
Welche Rolle spielt 3D Vision für die Automatisierung industrieller Prozesse?
3D-Bildverarbeitung ist definitiv ein wichtiger Treiber. Sie versetzt Roboter in die Lage, ihre Umgebung zu analysieren und selbständig auf unterschiedliche Gegebenheiten zu reagieren. Dadurch ermöglicht sie einerseits die Automatisierung von Anwendungen, die bisher nur von Menschen erledigt werden konnten, und erschließt zudem komplett neue Anwendungsszenarien. Benutzerfreundliche Software und neue, industrietaugliche 3D-Kameras im unteren Preissegment tragen außerdem dazu bei, dass die Technologie auch in der Breite immer stärker eingesetzt wird.
Welche Anwendungen profitieren besonders von 3D-Kameratechnik?
Die Einsatzmöglichkeiten sind äußerst vielfältig. In der Logistikautomation können 3D-Kameras Paletten erfassen, Pakete analysieren und Warenbewegungen verfolgen. Bei autonomen Fahrzeugen helfen sie zu erkennen wenn etwas den Weg versperrt. 3D-Informationen sorgen außerdem dafür, dass Objekte durch einen Roboterarm richtig gegriffen, kollisionsfrei ans Ziel gebracht und korrekt abgelegt werden.
Macht 3D den Einsatz von 2D-Kameras in der Robotik damit überflüssig?
Jede Technologie hat ihre Vorteile. 3D-Kameras ermöglichen Robotern das räumliche Sehen und statten sie mit „visuellem Gespür“ aus, damit sie adaptiv auf ihre Umgebung reagieren können. Viele Anwendungen profitieren andererseits von präziser Farb- und Kantendetektion, oder erfordern das Lesen von Strichcodes – hier spielen 2D-Kameras ihre Stärken aus. So verwenden Automobilhersteller Prüfverfahren mit kombinierter 3D- und 2D-Technik etwa in der Endkontrolle, um Spaltmaße an einer fertig montierten Karosserie zu finden und genau nach Vorgaben zu messen. Bei IDS bieten wir mit dem Ensenso 3D- und uEye 2D-Portfolio eine breite Auswahl an Kameras für unterschiedlichste Anwendungen.