Automatisierter Behälter-Kurz- und Langstreckenlauf mit LEO locative

LEO Locative von Bito-Lagertechnik Bittmann übernimmt im Neubau des technischen Materialversorgungslagers von BASF in Frankenthal den Warentransport vom Wareneingang über die Qualitätssicherung hin zum Autostore AKL und vom Autostore-Kleinteilelager zum Versandbereich.
Im Wareneingang nimmt LEO Locative von Bito-Lagertechnik die bestückten Behälter auf. Diese werden von dort zunächst zu Qualitätsprüfungszwecken - je nach Inhalt - in verschiedene Bereiche gebracht.
Im Wareneingang nimmt LEO Locative von Bito-Lagertechnik die bestückten Behälter auf. Diese werden von dort zunächst zu Qualitätsprüfungszwecken – je nach Inhalt – in verschiedene Bereiche gebracht.Bild: Bito-Lagertechnik Bittmann GmbH

Das zentrale Materialversorgungslager hat das Ziel, die Lagerbestände in den einzelnen Bereichen des BASF-Konzerns zu reduzieren. 95 Mitarbeiter sind im technischen Versorgungslager beschäftigt. Von dort aus werden 20.000 Kunden, d.h. alle zur BASF zugehörigen Einheiten und Kontraktoren im Großraum Ludwigshafen, mit Ware aus den Bereichen Elektro- und Prozesstechnik, Rohrleitungstechnik, Maschinenelemente, Laborequipment und Werkzeuge sowie persönliche Schutzausrüstung, Hygieneartikel etc. versorgt. BASF ist dabei der verantwortliche Betreiber des Materiallagers, das operative Lagergeschäft wird durch BASF Logistik betrieben und die Zustellung der Waren an die einzelnen Bereiche des Konzerns erfolgt über einen Kontraktor, der die Ware per 24-Stunden-Service und bei Bedarf per Eilzustellung innerhalb zwei Stunden ausliefert.

Mit dem zentral gesteuerten Lager- und Logistikkonzept schafft es BASF, Verwaltungsaufwand und anfallende Tätigkeiten bei Wareneingang, Lagerung und Versand des Bedarfsmaterials effizient zu bündeln. Auch der Werksverkehr wird entlastet, da die Versorgung und der Transport hin zu den einzelnen Bereichen mit dem technischen Material außerhalb des Campus in Ludwigshafen gesteuert werden.

„Im technischen Materialversorgungslager lagern ca. 16.000 verschiedene Materialien zentral ein, die wir bereithalten und dann von hier aus an die einzelnen BASF-Bereiche deutschlandweit versenden. Die Disposition aller Artikel erfolgt zentral, wir kümmern uns um die Sortimentsgestaltung und zudem um die Qualitätssicherung der Waren, indem wir die relevanten Qualitätskontrollen durchführen“, so Michael Wagner, Produktionsmanager Zentrale Versorgung/Operation Manager bei BASF Logistik. „Wir liefern die Artikel in der Regel innerhalb von 24 Stunden aus – oder auch schneller, wenn dringender Bedarf besteht. Dafür müssen wir in Frankenthal die kurzfristige Verfügbarkeit der Waren sicherstellen und entsprechende Lagerkapazitäten schaffen.“

Auch „Cross Dock Ware“, Ersatzteile, die speziell für bestimmte Anlagen benötigt werden, gehen im neuen Zentrallager ein. Diese werden dort verbucht und qualitätsgeprüft. Auch hier erfolgt der Versand an den Empfänger ab Werk innerhalb von 24 Stunden nach Wareneingang.

Bei BASF Logistik durchlaufen alle Artikel die Qualitätskontrolle. 2021/2022 hat bei BASF Logistik die Erweiterung des LEO Locative-Einsatzes vom Wareneingang über die Qualitätssicherung hin zum Autostore AKL stattgefunden.
Bei BASF Logistik durchlaufen alle Artikel die Qualitätskontrolle. 2021/2022 hat bei BASF Logistik die Erweiterung des LEO Locative-Einsatzes vom Wareneingang über die Qualitätssicherung hin zum Autostore AKL stattgefunden.Bild: Bito-Lagertechnik Bittmann GmbH

120.000 Wareneingänge jährlich

Im Wareneingang gehen zentral täglich etwa 40 Lkw-Ladungen ein, die auf Bodenblock-Lagern vor der Qualitätsprüfung zwischengelagert werden. Jährlich sind hier im Schnitt 120.000 Wareneingänge zu verzeichnen. Vom Bodenblock-Lager aus wird die Ware je nach Größe und Art entweder in ein Schmalgang-Hochregallager gebracht oder in einem hochmodernen Autostore-Kleinteilelager gelagert.

Alle Artikel durchlaufen dabei die Qualitätskontrolle – entsprechend der Fehleranfälligkeit bzw. der Risikoklasse eines Produkts erfolgen permanente Komplettprüfungen der Waren, stichprobenartige Prüfungen oder auch Einzelprüfungen.

Zur Lagerung der Kleinteile hat sich BASF Logistik für ein Autostore-Lager entschieden. Das automatische Kleinteilelager umfasst 10.500 Behälter, in denen die Ware nach Artikeln sortiert eingelagert sind. Digital gesteuert werden die Behälter je nach Bestellung robotergesteuert aus dem Autostore-Lager entnommen und zu den Aushebungspunkten in den davor eingerichteten Kommissonierarbeitsplätzen geführt. Entsprechend der Bestellungen entnehmen die Kommissionierer die Waren aus dem Autostore-Behälter und kommissionieren sie in Kunststoffbehälter der Bito KLT-Serie. Hierbei werden zur einfacheren Unterscheidung blaue KLT Behälter für die Bestellware zur Auslieferung im 24-Stunden-Takt und rote KLT Kommissionierbehälter für die Warenauslieferung im schnelleren Zwei-Stunden-Liefermodus verwendet. Etwa 45 Lkw/Sprinter-Auslieferungen gehen am Tag aus dem Materiallager raus.

LEO Locative transportiert die Waren in Behältern aus dem Autostore-Lager zum Versandbereich. Die Strecke zwischen Warenausgang am Autostore-Kleinteilelager bzw. dem Kommissionierbereich zum Versandbereich ist eine relativ kurze Strecke. Dennoch spart BAS
LEO Locative transportiert die Waren in Behältern aus dem Autostore-Lager zum Versandbereich. Die Strecke zwischen Warenausgang am Autostore-Kleinteilelager bzw. dem Kommissionierbereich zum Versandbereich ist eine relativ kurze Strecke. Dennoch spart BASBild: Bito-Lagertechnik Bittmann GmbH

Fahrerloser innerbetrieblicher Warentransport mit LEO Locative

Zum innerbetrieblichen Warentransport setzt BASF Logistik das Fahrerlose Transportsystem LEO Locative von Bito-Lagertechnik ein. Im Zuge des Neubaus im Jahr 2020 wurde LEO zunächst nur zum Transport bzw. der Übergabe der Waren aus dem Autostore-Lager zum Versandbereich genutzt. 2021/2022 hat die Erweiterung des LEO Locative-Einsatzes vom Wareneingang über die Qualitätssicherung hin zum Autostore AKL stattgefunden.

Vom Wareneingang über die Qualitätssicherung auf Langstrecke hin zum Autostore-Kleinteilelager

Im Wareneingang nimmt LEO Locative die bestückten Behälter auf. Diese werden dann zunächst zu Qualitätsprüfungszwecken in verschiedene Bereiche gebracht: Je nach Inhalt erhält der Behätertransporter wahlweise entweder den Befehl, die Qualitätsprüfung für Elektroteile oder die Qualitätsprüfung für Schlossereibauteile anzufahren. Die Steuerung erfolgt dabei über eine einfache Tableteingabe.

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