Von fahrerlosen Transportsystemen richtig profitieren

Durch den anhaltenden Automatisierungstrend integrieren immer mehr Unternehmen, unabhängig von ihrer Größe und Branchenzugehörigkeit, fahrerlose Transportsysteme in ihre Intralogistik. Der Faktencheck von EK Robotics stellt fünf Schlüsselfaktoren und Vorteile von maßgeschneiderten Automatisierungslösungen vor, von denen Anwendende besonders profitieren und ihre Wirtschaftlichkeit optimal maximieren können.
Für den Transport zwischen den Pressen und Tunnelofen bei RHI Magnesita in Radenthein wurden drei maßangefertigte, fahrerlose Transportfahrzeuge der Serie Custom Move entwickelt. Der Schwertransport erreicht ein Gesamtgewicht von 26t und ist 24/7 im Einsatz.
Für den Transport zwischen den Pressen und Tunnelofen bei RHI Magnesita in Radenthein wurden drei maßangefertigte, fahrerlose Transportfahrzeuge der Serie Custom Move entwickelt. Der Schwertransport erreicht ein Gesamtgewicht von 26t und ist 24/7 im Einsatz.Bild: EK Robotics GmbH
Ver- und Entsorgung der Pressen bei RHI Magnesita in Radenthein über zwei Transportroboter von EK Robotics. Für die prozesssicheren Rüstwechsel mit den bis zu 6,5t schweren Formen ist Genauigkeit im Millimeterbereich gefragt.
Ver- und Entsorgung der Pressen bei RHI Magnesita in Radenthein über zwei Transportroboter von EK Robotics. Für die prozesssicheren Rüstwechsel mit den bis zu 6,5t schweren Formen ist Genauigkeit im Millimeterbereich gefragt.Bild: EK Robotics GmbH

Fakt 1: Maßgeschneiderte Automatisierungslösungen bieten klare Vorteile

In der modernen Industrie wird die Integration von Fahrerlosen Transportsystemen (FTS) zunehmend komplexer und anspruchsvoller. Um den steigenden Anforderungen gerecht zu werden, sind individuelle und präzise geplante Transportlösungen von entscheidender Bedeutung. Sie müssen optimal auf die spezifischen Bedürfnisse und Umgebungsanforderungen des Anwenders zugeschnitten sein, um die erforderliche Effizienz und Sicherheit gewährleisten zu können. Die hohe Verfügbarkeit durch einen kontinuierlichen Betrieb, einhergehend mit einer geringeren Personalabhängigkeit sind für Anwender ebenso klare Vorteile wie eine transparente Übersicht über den innerbetrieblichen Materialfluss. Die intelligente Vernetzung der Fahrzeuge mit der gesamten Produktion bietet viel Potenzial für eine signifikante Verbesserung der Effizienz und Wirtschaftlichkeit eines Unternehmens. EK Robotics realisiert maßgeschneiderte Transportlösungen, die von der Konzeption bis zur Implementierung individuell auf die spezifischen Anforderungen und Umgebungsbedingungen zugeschnitten sind. Im Unterschied zu den meisten Mitbewerbern kann das Familienunternehmen auch komplexe Sonderlösungen für ein breites Spektrum an Automatisierungsprojekten realisieren. In diesem Zusammenhang entwickelt und fertigt das Unternehmen mit 60 Jahren Knowhow in der Transportrobotik maßgeschneiderte Fahrzeuge, die exakt den Anforderungen der jeweiligen Transportaufgaben entsprechen. Die Fahrerlose Transportsysteme lassen sich weltweit und in jeder Branche einsetzen. EK Robotics hat bis heute über 1.500 Anlagen installiert und mehr als 12.500 Fahrerlose Transportfahrzeuge (FTF) ausgeliefert, die die Anforderungen der Kunden erfüllen.

Fakt 2: Materialfluss-Simulationen sorgen für Planungssicherheit

Die Implementierung eines AGV-Systems erfordert umfangreiche Vorarbeiten, bei denen Experten die Karten für die Fahrkurse und die spezifischen Transportschritte präzise planen und programmieren müssen. Durch den Einsatz einer 3D-Vermessung vor Ort, gefolgt von einer Simulation der Materialflüsse, entsteht ein digitaler Zwilling der geplanten Anlage, der millimetergenau passt. Vor allem bei komplexen Intralogistik-Projekten ist es von entscheidender Bedeutung, möglichst viele Daten im Vorfeld zu sammeln, um alle relevanten Zusammenhänge präzise abzubilden. Ronald Kretschmer, Chief Sales Officer bei EK Robotics, erklärt: „Auf diese Weise können potenzielle Systemgrenzen, Engpässe, Blockaden und die passenden Lösungsalternativen bereits vor der eigentlichen Umsetzung ermittelt werden.“ Ein aktuelles Beispiel aus der Feuerfestindustrie zeigt die Bedeutung der Simulation während der Planungsphase: Das österreichische Unternehmen RHI Magnesita entschied sich frühzeitig für die Erstellung einer 3D-Punktewolke ihrer Feuerfestproduktion. Durch den 3D-Scan konnten millimetergenaue Unebenheiten erfasst und besonders enge Fahrkursbereiche identifiziert werden, was die Erstellung eines präzisen digitalen Abbilds für die weitere Projektplanung ermöglichte. Basierend auf diesen detaillierten Messungen konnte ein optimales Layout der Fahrkurse in einer dynamischen Simulation des Fahrerlosen Transportsystems erstellt werden. Aufgrund der hohen Anlagenkomplexität und vielfältiger Transportanforderungen dienen die Ergebnisse der Machbarkeits- und Engpassanalyse als entscheidende Grundlage für die Konstruktion der maßgeschneiderten Transportroboter. Durch eine Hüllkurvenanalyse wurde sichergestellt, dass alle Fahrzeuge in der realen Anwendung die engen Fahrkursbereiche problemlos passieren können. Mittels verschiedener Simulationsmodelle wurde die optimale Anzahl von Fahrzeugen bei maximalen Durchsätzen ermittelt, wobei auch Rüstzeiten, die ideale Platzierung der Ladestationen und die besten Transportwege für über 500 mögliche Routen berücksichtigt wurden. Die Dienstleitungen von EK Robotics gehen über das reine Produktangebot hinaus und umfassen maßgeschneiderte Softwarelösungen, Installationen von Lager- und Fördertechnik, professionelles Projektmanagement und einen umfassenden Lifecyle-Service. Damit bietet EK Robotics ihren Kunden eine starke und langfristige Partnerschaft.

Fakt 3: Nachhaltige Effizienz und die Nachfrage nach automatisierten Nischenlösungen

Seit Jahrzehnten realisiert EK Robotics auch Fahrerlose Transportsysteme, die aufgrund ihrer besonderen Eigenschaften zu den Nischen der Automatisierungsbranche gehören. Ein Beispiel ist die Integration von zwei 4-Wege-Staplern für die automatisierte Ein- und Auslagerung in die Verschieberegale bei Warema, einem namhaften Hersteller von Sonnenschutzsystemen. Seit 2022 werden dort alle Transportwege von der Produktion bis zu den Verladetoren im Versandbereich automatisiert durchgeführt. So auch die Einlagerung der Waren in das bewegliche Verschieberegalsystem: Die speziell für diesen Einsatz angefertigten Transportroboter bedienen rund 2.000 Plätze und lagern die bis zu 5m langen Waren in bis zu 8m Übergabehöhe ein und aus. Die unterschiedlichen Transportanforderungen an das Gesamtsystem sind entsprechend komplex und erfordern zudem eine stetige Kommunikation mit vielen Schnittstellen, wie dem Lagerverwaltungssystem, dem ERP, dem Transport Manager, dem Verschieberegalsystem und der Messstation für die Gewichts- und Längenkontrolle der Warema-Produkte. Aufgrund der Komplexität wird dieser Integrationsprozess als besondere Herausforderung in der Automatisierungsbranche angesehen. Der hohe Automatisierungsgrad der Produktionsstätte von Warema trägt nachhaltig zur Verbesserung der Wirtschaftlichkeit und Standortsicherung bei.

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