Perfekt eingerichtet

Es geht nichts über ein gemütliches Zuhause. Alles, was es dazu braucht, finden Kunden in Norwegen bei Bohus. Von Deko- und Gebrauchsartikeln über Sofas, Stühle und Tische bis hin zu Schränken und Sidebords: Die führende Möbel- und Inneneinrichtungskette des skandinavischen Landes bietet in 60 Filialen und einem Online-Shop die perfekte Einrichtung für jeden Raum. Perfekt eingerichtet ist auch das neue Bohus Zentrallager. Mit zahlreichen Automatisierungslösungen hat Jungheinrich die idealen Bedingungen für einen flexiblen, schnellen und sicheren Warenumschlag geschaffen.
Hakon Bredde-Prytz, Geschäftsführer Bohus Logistikk AS.
Hakon Bredde-Prytz, Geschäftsführer Bohus Logistikk AS.Bild: ©Volker_Strey / Jungheinrich Vertrieb Deutschland AG & Co. KG

Was gibt es Schöneres, als durch ein hübsch dekoriertes Einrichtungshaus zu bummeln und die eine oder andere Kleinigkeit für das eigene Zuhause in den Einkaufswagen zu packen? Oder doch gleich das hübsche Sofa am Counter bestellen? Wer es bequemer mag, klickt sich durch den Online-Shop und füllt den Warenkorb mit allerlei Dekoartikeln oder auch einem neuen Schlafzimmerschrank. Ein Gute-Laune-Killer im Laden und auch virtuell ist die Meldung ‚derzeit nicht lieferbar‘. Auch die Lieferung eines falschen oder defekten Artikels schafft Unmut. All das ist den Einrichtungsspezialisten der norwegischen Möbel- und Inneneinrichtungskette Bohus bewusst und sie stellen sich mit innovativen IT- und Netzwerklösungen sowie zukunftsweisender Intralogistik auf die gewachsenen Ansprüche Ihrer Kundschaft ein. „Seit sich der Onlinehandel während der Corona-Pandemie in der breiten Bevölkerung zu einer immer beliebteren Art des Einkaufens entwickelt hat, erwarten Kunden einen 24-Stunden-Versand“, erklärt Hakon Bredde-Prytz, Geschäftsführer von Bohus Logistikk. „Sie nehmen dabei nicht andere Möbelhändler als Maßstab, sondern vergleichen uns mit Onlinehändlern, die das mit anderen Waren hinbekommen.“ Allerdings steht Bohus vor der Herausforderung, dass sowohl zerbrechliche kleine Artikel als auch große und schwere Möbel sicher, schnell und zu vernünftigen Preisen zum Kunden gelangen müssen. „Norwegen ist in Relation zur Einwohnerzahl ein großes Land. Das wirkt sich auf die Transportkosten aus“, sagt Bredde-Prytz und erklärt: „Um die Kosten vertretbar zu halten und über unser gesamtes Warenangebot hinweg einen effizienten Warenfluss zu gewährleisten, haben wir uns dafür entschieden, in ein modernes Zentrallager zu investieren.“

Das automatisierte Paletten- und Kleinteilelager der Bohus Logistikk AS.
Das automatisierte Paletten- und Kleinteilelager der Bohus Logistikk AS.Bild: Jungheinrich Vertrieb Deutschland AG & Co. KG

Bohus geht auf Partnersuche

Auf einer Hausmesse von Jungheinrich in Norwegen schaut sich Hakon Bredde-Prytz verschiedene Lagerlösungen an: „Wir wollten eine speziell für unsere Anforderungen passende Lösung, hatten aber keinerlei Erfahrung. Uns war klar, dass wir für dieses Projekt einen starken Partner an unserer Seite brauchen, der uns unsere Möglichkeiten aufzeigt, während der Umsetzung des Projekts an unserer Seite ist und auch später einen guten Service bietet.“

Bei einem Treffen im ehemaligen Bohus-Lager erklärt Bredde-Prytz dem Leiter der Systemabteilung von Jungheinrich in Norwegen, Jens Gjerlaug, worauf es in einem Lager für Möbel und Einrichtungsgegenstände ankommt. „Im Fokus der Planung stand die Vielzahl und Unterschiedlichkeit unserer Waren“, so Bredde-Prytz. „Zur sicheren und effizienten Handhabung brauchen wir dafür unterschiedliche Ladehilfsmittel.“ Außerdem wünscht sich Bohus eine größere Lagerkapazität und macht es gleichzeitig zur Voraussetzung, dass das schon vorhandene ERP- und Lagerverwaltungssystem in die Gesamtlösung eingebunden ist. Herausforderungen, denen sich Jens Gjerlaug mit seinem Team mit Begeisterung stellt.

Direkt neben dem Hochregallager (vorn) liegt das automatische Kleinteillager mit 22.000 Stellplätzen, in dem ein Jungheinrich Regalbediengerät vom TYP STC zum Einsatz kommt (hinten).
Direkt neben dem Hochregallager (vorn) liegt das automatische Kleinteillager mit 22.000 Stellplätzen, in dem ein Jungheinrich Regalbediengerät vom TYP STC zum Einsatz kommt (hinten).Bild: ©Volker_Strey / Jungheinrich Vertrieb Deutschland AG & Co. KG

Welches Lager darf es sein?

„Wir haben zunächst die verschiedenen Möglichkeiten vorgestellt und deren Vor- und Nachteile aufgezeigt“, erklärt Gjerlaug. „Für uns von Jungheinrich steht immer die beste Lösung für den Kunden im Fokus. Ob diese manuell, teilautomatisiert oder vollautomatisiert ist, macht für uns keinen Unterschied. Es muss einfach passen.“ Nach zahlreichen Gesprächen und eingehender Überlegung entscheiden sich Hakon Bredde-Prytz und sein Team für ein automatisches Warenlager und Gjerlaug und seine Mitarbeiter machen sich 2020 an die Projektierung. „Unser Ziel war eine Lösung mit hoher Flexibilität, die es Bohus ermöglicht, das vielschichtige Produktportfolio perfekt zu handhaben“, erzählt er und gibt zu: „Für Jungheinrich in Norwegen war dieser Auftrag in jeder Hinsicht eine Herausforderung. Wir hatten bis dato keine Erfahrung mit Automatikanlagen und kommunizierten das dem Kunden ganz offen. Es war klar, dass die Kollegen aus der Jungheinrich Zentrale an unserer Seite stehen würden. Sie haben uns und unsere Techniker geschult und während des gesamten Projektverlaufs mit ihrem Know-how unterstützt. Wir haben in sehr kurzer Zeit eine Menge gelernt.“

Ein Zentrallager für Großes und Kleines

2021 hat das rund 30.000m² große Bohus Zentrallager in Lillestrøm nahe der norwegischen Hauptstadt Oslo seinen Betrieb aufgenommen. „Es ist Norwegens erstes automatisiertes Lager für Möbel und Einrichtungsgegenstände“, erklärt Hakon Bredde-Prytz stolz. Neben einem manuellen Lager mit Platz für bis zu 2.000 Paletten umfasst die Lösung ein vollautomatisches Hochregallager mit 10.000 Stellplätzen in drei Gassen für Europaletten. 1.200 weitere Stellplätze in zwei zusätzlichen Gassen sind für Spezialpaletten mit den Abmessungen 2.600×1.260mm vorgesehen. „Diese Spezialpaletten, bei Bohus ‚blaue Paletten‘ genannt, können übergroße Produkte aufnehmen. Sie wurden von Bohus selbst entwickelt und sind seit zwanzig Jahren im Einsatz“, erklärt Gjerlaug und fährt fort: „Hakon Bredde-Prytz bat uns, zu prüfen, ob wir sie in ein vollautomatisches Lager integrieren können. Das ist uns gelungen, und jetzt sind sie Teil der Gesamtlösung.“

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