Stapler virtuell ausprobieren

Bild: Blue Silver GmbH

Wie können neue Logistikfahrzeuge potenziellen Käufern ansprechend und zugleich spektakulär präsentiert werden? Messen finden zurzeit nicht statt und wenn doch, sind sie für einen Messestand in den meisten Fällen einfach zu groß. Auch eine Probefahrt gestaltet sich unmöglich. Dazu kommt noch, dass es vielleicht nur einen Prototyp des Fahrzeugs gibt oder es überhaupt noch nicht physisch existiert. Ein Marktführer für Logistikfahrzeuge in Europa hat daher eine innovative Präsentation für seinen elektrischen Vertikal-Kommissionierer gewählt. Mit einer VR-Brille können Kunden den Stapler und seine Funktionen in einer virtuellen Welt ausprobieren.

Schon vor der Corona-Pandemie waren Launches von technischen Großprodukten auf Messen eine Herausforderung. Der aufwändige Transport vom Hersteller bis zur Messehalle, die Investition für einen größeren Messestand und dann das Risiko beim Rücktransport sind nur einige der Punkte, die Ingenieure aus Produktentwicklung und Vertrieb gemeinsam organisieren mussten. Dazu kam die Frage: Wie können wir das Produkt für ein breites Publikum erlebbar machen? Denn aus Sicherheitsgründen sowie Mangel an Qualifikationen kann nicht jeder Messebesucher einen realen Stapler bedienen.

VR-Anwendungen für Messen und Verkaufsgespräche nutzen

Vor dieser Situation stand auch ein Marktführer für Logistikfahrzeuge in Europa, der auf einer der wichtigsten Fachmessen in Deutschland seinen neuen elektrischen Vertikal-Kommissionierer vorstellen wollte. Zugleich sollte das Konzept auch später von den Abteilungen Sales und Marketing weiter verwendet werden können. „Wir hatten bereits zuvor erfolgreich zahlreiche Virtual Reality Konzepte für Kunden umgesetzt, um die Vorteile eines neuen Produktes, zum Beispiel in einer 360°-Applikation, zu präsentieren, deswegen konnten wir auf einen großen Erfahrungsschatz für dieses neue Projekt zurückgreifen“, so Heidi Ziegler, Geschäftsführerin von Blue Silver, die Kunden aus der Industrie beim Erstellen von 3D-Animationen und VR-Anwendungen unterstützt.

Für die Vorstellung des neuen Staplers hatte sich der Kunde einen Publikumsmagneten gewünscht: Bei dem Launch sollte der Messebesucher mit dem Fahrzeug interagieren, um so alle verfügbaren Funktionen ausprobieren zu können. Neben der virtuellen Bedienung war geplant, dass der Stapler sowohl von innen als auch von außen angesehen werden kann. Die Virtual Reality Technologie ist hier die beste Option, um Produkte erlebbar zu machen und mit den Emotionen der Anwender zu verknüpfen. Mit VR-Brillen können Kunden in einer virtuellen Welt das Produkt in Echtgröße begehen und erleben.

Da Virtual Reality aber für viele Messebesucher oder Kunden in Verkaufsgesprächen eine neue Erfahrung ist, ist die Benutzerfreundlichkeit der Anwendung ein sehr wichtiger Punkt. Der Betrachter soll sich wohl fühlen und ohne Ablenkungen die Funktionalitäten des Staplers ausprobieren können. Sobald er die Brille aufsetzt, soll der Betrachter in die Welt eines Lagerangestellten eintauchen und durch den spielerischen Charakter eine völlig neue emotionale Erfahrung machen.

Hardware muss leicht zu bedienen sein

Für Blue Silver war daher bei diesem Projekt besonders wichtig, dass die Hardware einfach zu bedienen ist und dass der Inhalt auf den ersten Blick beeindruckt. „Die bisher einzige Hardware, die ein wirkliches Herumlaufen in der virtuellen Welt ermöglicht, ist die HTC Vive VR-Brille. Deswegen haben wir uns für diese Hardware entschieden, um die Anwendung für den virtuellen Stapler zu entwickeln“, so Ziegler. Die zusätzlichen Controller dieser Brille sind optimal, um viele verschiedene Interaktionen und ein totales Eintauchen in die virtuelle Welt zu ermöglichen. Gleichzeitig sollte die Testperson durch die verschiedenen Knöpfe nicht überfordert werden. Hier ist es dann die Aufgabe eines gut geschulten Standpersonals, die Anwender so zu begleiten, dass es keine Verwirrungen, sondern nur positive Erlebnisse gibt.

Dass die Sales-Mitarbeiter oder das Messepersonal genau wissen, wie die VR-Anwendung funktioniert, ist die Basis für den Erfolg. Sie müssen anleiten und erklären können, wie die VR-Brille bedient wird und welche Funktionen es gibt. Deswegen ist es wichtig, das HTC System schon einige Zeit vor der Messe bei sich vor Ort zu testen. So können alle Funktionalitäten ausprobiert und der Umgang mit der neuen Technologie erlernt werden.

Eine VR-Anwendung auf einer Messe, die Stapler in einer virtuellen Lagerhalle oder andere sonst nicht erlebbare Einsatzszenarien visualisiert, vermittelt einen höchst realen Eindruck: Spielerisch kann getestet werden, über welche Ausstattungsmerkmale das Produkt verfügt – ein Publikumsmagnet auf Präsenzveranstaltungen und ein Marketingtool für die Akquise von Neukunden. Denn über eine Messe hinaus kann das Material weiter von der Sales- und Marketingabteilung genutzt werden, so zum Beispiel in Form eines 3D-Produktfilms oder als interaktive Anwendung in Form eines virtuellen Messestandes – auch im Rahmen einer Hybridmesse.

Fazit

Wie Produkte innovativ und einprägsam präsentiert werden können ist nicht erst seit der Corona-Pandemie ein wichtiges Thema. VR-Anwendungen sind eine sehr gute Option, die mittlerweile auch mit dem Marketing-Budget eines mittelständischen Unternehmens machbar sind. Damit können potenzielle Kunden Produkte auf eine ganz andere Art erleben und werden so emotional angesprochen. Im Falle des Herstellers von Fahrzeugen für die Logistikbranche hat die Anwendung für die Messe den neuen Stapler so realitätsnah erlebbar gemacht, dass diese Technologie auch für weitere Produkt-Launches benutzt werden soll.

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