Am Weltfrauentag stellte das auf die Forschung und Herstellung von industriellen Technologielösungen spezialisierte Unternehmen Comau mit Sitz in Köln den Werdegang von vier Frauen dar, die sich für ein Studium und eine berufliche Laufbahn im MINT-Bereich entschieden haben, um andere junge Frauen zu inspirieren, ähnliche Wege einzuschlagen.
In Deutschland haben sich laut Statistischem Bundesamt im akademischen Jahr 2021 nur 307.000 Studierende für ein MINT-Fach (Mathematik, Informatik, Naturwissenschaft und Technik) entschieden. Das sind 6,5 Prozent weniger als 2020. Auch die Zahl der Studierenden in MINT-Fächern ist im Wintersemester 2021/22 erstmals seit 2007 auf 1,09Mio. Studenten, d.h. ein Prozent weniger als im vorherigen Wintersemester, gesunken.
Erhebliche Diskrepanz
Das gilt insbesondere für die Anzahl der Frauen. Im vergangenen Sommer stellte das UNESCO-Institut für Statistik (UNESCO Institute for Statistics, UIS) seinen Wissenschaftsbericht Women and Science vor, aus dem hervorgeht, dass Frauen mit einem Anteil von rund 30 Prozent in der Forschung weltweit vertreten sind und weniger als ein Drittel der weiblichen Studierenden sich für ein universitäres Studium der Mathematik und Ingenieurwissenschaften entscheiden. Diese Diskrepanz ist erheblich und wirkt sich auf die Arbeitswelt und die gesamte Gesellschaft aus.
‚Comau-Frauen‘ begeistern für Industrietechnik
Aus diesem Grund haben sich einige der ‚Comau-Frauen‘ bereit erklärt, ihre Geschichte und ihre Arbeit in der Industrietechnik darzustellen, um den Frauen der jüngeren Generationen ein Beispiel zu geben:
Chiara de Ferrari, Technical Project Leader bei Comau
Chiara de Ferrari ist Maschinenbauingenieurin und Technical Project Leader bei Comau Deutschland. Sie ist in ihrer Rolle dafür verantwortlich, den Kunden die technisch und mechanisch am besten geeigneten Lösungen für ihre Bedürfnisse zu präsentieren. Dabei fungiert sie als Schnittstelle des Unternehmens zu den Kunden und ist auch diejenige, die den Brückenschlag zwischen dem Ingenieurteam und dem Kunden bildet. Ihre Rolle erfordert daher nicht nur technisches Fachwissen, sondern auch gute Kommunikationsfähigkeiten.
Chiara ist eine Autoliebhaberin und ihre Leidenschaft gilt der Naturwissenschaft, weshalb sie sich für ein Maschinenbaustudium entscheidet. 2001 zog sie direkt nach ihrem Studium nach Stuttgart, wo ihre berufliche Laufbahn bei verschiedenen Automobilunternehmen begann. Sie hat noch nie in Italien gearbeitet, aber findet sofort eine Stelle in einem Unternehmen, das ursprünglich aus Italien kommt. Von 2002 bis 2007 arbeitete sie als Mechanical Proposal bei Comau Deutschland, wohin sie 2017 nach zehn Jahren freiberuflicher Tätigkeit wieder zurückkehrte. Bei Comau konnte sie Fachkenntnisse in den Bereichen Schweißlinien, Body in White Manufacturing und Powetrain erwerben.
„Mittlerweile arbeite ich hauptsächlich an Powertrain und damit an den Schweißlinienprojekten für die Motorenachsen. Ich betreue vor allem Projekte zu Produktionslinien von Elektroautos, weil sich der Markt immer mehr in diese Richtung bewegt und Comau in diesem Bereich eine Vorreiterrolle einnimmt. Ich schätze an meiner Arbeit ganz besonders, dass sie, auch wenn es so aussehen mag, als handelte es sich um einen Bereich, der nur aus technischen Inhalten und festgelegten Verfahren besteht, auch viel Kreativität erfordert. Das klingt widersprüchlich, wenn man bedenkt, dass ich mit Blechteilen und Schweißanlagen zu tun habe. Aber genau so ist es. Wenn die Teile bei mir eintreffen, muss ich auch ein wenig Fantasie aufwenden, um zu verstehen, wie ich sie formen muss, um die richtige Lösung für dieses Projekt zu finden.“