Phase 0: Für ein richtiges Design der Automatisierung (Art der Technologien, ausreichend vorhandene Geräte, Betriebslogik der Technologie) ist es wichtig, dass das Unternehmen seinem Technologiepartner mit exakten Daten zu seiner internen Logistik und den Prozessen versorgt. Je mehr Daten der Technologiepartner bekommt, desto genauer lässt sich die Lösung designen und desto realitätsgetreuer sind die Simulationen. Diese Phase sollte auf keinen Fall unterschätzt werden. Idealerweise reichen die notwendigen Daten zwei bis drei Jahre vor Beginn des Designs der Automatisierungslösung zurück. Diese Daten können aus vorhandenen digitalen Tools wie einem WMS stammen.
Phase 1: Auswahl der einzusetzenden Key-Technologien und Transportsysteme (wie etwa ASRSs oder VNAs und Vertical Lifts). In dieser Phase gilt es auch alle Prozesse und Workflows zu designen.
Phase 2: Design der Technologien, wie Förderbänder oder Depalettierer. Sie müssen dimensioniert werden, damit sie in das Lager hineinpassen und sich an der richtigen Stelle befinden, um den verfügbaren Platz so effizient wie möglich zu nutzen.
Phase 3: Erfassung, Systemintegration und Programmierung der neuen Technologien und bestehenden Systeme inklusive Aufbau des digitalen Zwillings und Testings aller Funktionen und Workflows. Dazu gehören auch die APIs und Systemschnittstellen.
Phase 4: Implementierung des Dark Warehouses mit anschließender Optimierung im Real-Betrieb und verschiedenen Auslastungen.
Die Kunst der Integration
Wer ein vollautomatisches Warenlager plant, muss das Projekt also grundsätzlich anders angehen, weil ohne Menschen Missstände nicht so schnell sichtbar werden und Fehler das ganze Lager lahmlegen können. Hier ist Know-how notwendig, das selbst in Unternehmen, die schon viele Lager betreiben, selten vorhanden ist. Experten können im Vorfeld alle kritischen Situationen ermitteln und Lösungen dafür entwickeln.
Das gilt auch für die eingesetzte Technik. Für vollautomatische Warenlager gibt es beispielsweise zahlreiche Anbieter von Transportlösungen. Aber welche Systeme gut miteinander harmonieren und sich zu einer großen, automatisierten Lösung zusammenfügen lassen, wissen Automationsexperten, die in vielen Projekten verschiedene Systeme integrieren und die Vor- und Nachteile der einzelnen Anbieter kennen.
Und natürlich braucht es für den vollautomatischen Warehouse-Betrieb ein Steuerungs- und Lager-Management-System, das als zentrale Plattform alle eingesetzten Lösungen koordiniert, steuert, Aufträge erzeugt und über Schnittstellen die Datenströme mit allen verbundenen Systemen managt. Diese Plattform sollte von Haus aus mit Warenwirtschaftssystemen (wie etwa SAP) kommunizieren können und sich flexibel konfigurieren lassen, um beispielsweise alle Ausnahmesituationen ohne manuelle Eingriffe meistern zu können.