Leichter Werkzeugwechsel durch Sonderfahrzeug

Heute sind vier Werkzeugwechselwagen von Genkinger im Einsatz bei EBM-Papst, dem Weltmarktführer für Lüfter, in Mulfingen, in der Nähe von Schwäbisch Hall. Die Spezialgeräte transportieren dort heiße, bis zu 700kg schwere Werkzeuge vom Lager über eine Vorheizinstallation zur Produktionspresse.
Mit Deichsel und Funkfernsteuerung stehen dem Bediener zwei Steuerungsoptionen zur Verfügung.
Mit Deichsel und Funkfernsteuerung stehen dem Bediener zwei Steuerungsoptionen zur Verfügung.Bild: Genkinger GmbH

Durch das Flurförderzeug und andere Maßnahmen veränderte EBM-Papst den Transportprozess von Grund auf und spart dadurch 1,5 Stunden pro Rüstvorgang ein. Hinzu kommt, dass der Werkzeugwechsel von einer statt zwei Personen vollzogen wird – und dies sicherer als je zuvor.

Pure Muskelkraft

Früher erledigten die Transportaufgabe noch zwei Mitarbeiter mühsam unter Einsatz ihrer Muskelkraft mit einem Standardgerät. Ausgestattet mit dicken Handschuhen als Schutz zogen sie die heißen Werkzeuge, gelegentlich sogar unter unvermeidbaren Beschädigungen an der Unterseite der Werkzeuge, aus dem Schwerlastregal; das hohe Gewicht verursachte starke Drücke und Reibungen. An der Presse positionierten die Anwender die Werkzeuge dann mit Hilfe von Druckluft. Wenn im Laufe der Zeit die schweren Werkzeuge durch die dortigen Schiebebewegungen an der Unterseite weitere Riefen und Kratzer abbekamen, erwies sich die Positionierung als immer schwieriger. Regelmäßig mussten dann die Werkzeuge mit recht hohem Aufwand geschliffen und repariert werden.

Optimierter Gesamtprozess

Diesen Prozess effektiver zu gestalten, setzte sich EBM-Papst schon vor mehr als 10 Jahren als Ziel. Prozess-Ingenieur Dietmar Zink blickt zurück: „Wir wollten generell das Werkzeugwechseln vereinfachen und außerdem positive Effekte im Hinblick auf die Arbeitssicherheit erzielen.“ Ein Arbeitsteam arbeitete detailliert an der Optimierung des gesamten Prozesses.

Die Lösung gelang über die Beantwortung der folgenden Fragen:

á Welche Features muss ein neuer, maßgefertigter Werkzeugwechselwagen haben, um für einen glatteren Prozessablauf zu sorgen?

á Wie können wir die Reibflächen im Schwerlastregal minimieren?

á Wie müssen wir das Schrankregal mit der Vorheizstation baulich verändern?

á Wie holen wir die Werkzeuge aus dem Regal, ohne dass die Bediener sie berühren müssen?

Gesamtlösung seit zehn Jahren

Die Antworten zu diesen einzelnen Fragen führte schließlich zu einer Gesamtlösung, die seit mehr als einem Jahrzehnt praktisch unverändert Bestand hat. Selbstverständlich bezogen die Planer die Bediener der Flurförderzeuge vor Ort ein, so dass alle Aspekte für die Optimierung berücksichtigt wurden. Bei EBM-Papst gehört es zur Unternehmenskultur, dass alle Beteiligten zur Lösung beitragen können, „weil damit von vornherein nicht nur das Funktionieren, sondern auch die Akzeptanz der Lösung sichergestellt ist“, erklärt Dietmar Zink. „Unser Anspruch war das Optimum, und das haben wir auf diesem Weg erreicht.“ Im Rückblick kann sich EBM-Papst bestätigt sehen, durch die gründlichen Vorarbeiten eine nachhaltige, zukunftssichere Lösung realisiert zu haben.

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