Internet of Things verändert den Fuhrpark

Die Telematik vereinfacht die Überwachung, Verfolgung und Sicherung von Lkw und Fracht über die gesamte Lieferkette hinweg. GPS ist zwar die am weitesten verbreitete Telematiktechnologie, aber auch Sensoren im Internet of Things (IoT) bieten einen immensen Mehrwert, der über die reine Standortbestimmung hinausgeht. Unternehmen können dadurch die Umweltanforderungen an den Transport sowie den vorgeschriebenen Ladungsstatus einhalten und sorgen auf diese Weise für maximale Transparenz in der Warenlogistik.
Die Integration von Telematik kann Logistik-Abläufe deutlich verbessern - und dazu beitragen, Fehler bei der Zuweisung von Laderäumen zu vermeiden.
Die Integration von Telematik kann Logistik-Abläufe deutlich verbessern – und dazu beitragen, Fehler bei der Zuweisung von Laderäumen zu vermeiden.Bild: ©Tashi-Delek/gettyimages.de

Sichtbarkeit der Ladung

Übersicht, Unversehrtheit, Pünktlichkeit und Ortung gelten für Transport- und Logistikunternehmen als entscheidende Erfolgsfaktoren. Schließlich geht es bei der Lieferung darum, den Zeitplan einzuhalten und einen hochwertigen Kundenservice zu bieten. IoT-Sensortechnologien liefern in Kombination mit Frachtkameras sowie Fracht- und Türsensoren einen vollständigen Einblick in das Innere von Anhängern und Ladeflächen. Dadurch ist es einfacher, die Fracht zu schützen, Leerkilometer zu reduzieren und Routen effizient zu planen.

Frachtsensoren und -kameras bieten wichtige Echtzeitinformationen für Fahrer und Disponenten. So versenden sie Warnmeldungen, wenn etwas nicht mehr im Plan ist – zum Beispiel eine verspätete Zustellung aufgrund von Stau. Doch die Sensoren können nicht nur die Geschwindigkeit, sondern auch die Temperatur oder Luftfeuchtigkeit, die Abtauzyklen und den Energiestatus sowie verschiedene andere Bedingungen auswerten und Abweichungen von der Norm melden. Auch der Einsatz von Frachtkameras ist hilfreich, um ungenutzte Anlagen zu erkennen, oder festzustellen, ob Frachträume leer oder beladen sind. Das reduziert die Leerlaufzeiten in der Spedition.

Im Sinne der Lebensmittel- und Arzneimittelsicherheit müssen Kühltransporteure genaue Temperaturvorgaben entlang der Lieferkette einhalten. Nur dann können sie kostspielige Schadensersatzforderungen aufgrund von verdorbener Ware vermeiden. IoT-Tools für die Frachtbeobachtung bieten den Spediteuren aber noch weitere Vorteile, um sich von der Konkurrenz abzuheben.

Just-in-Time-Kapazität

Mehrere Faktoren haben die Lieferketten in den letzten zwei Jahren aus dem Gleichgewicht gebracht. Zu nennen sind vor allem der massive Anstieg der Nachfrage von Verbrauchern und Industrie, der Brexit, Lieferengpässe bei Teilen und Materialien – Stichwort Chip-Krise – sowie der Ukraine-Krieg. Der normale 3,5-Tage-Zyklus, in dem ein Chassis einen Container aufnimmt und zum Hof zurückbringt, verlängerte sich zwischenzeitlich auf bis zu 17 Tage. Ein smarter, intermodaler Betrieb kann jedoch dazu beitragen, dass solche Prozesse selbst in einem derart krisenanfälligen Umfeld reibungslos ablaufen.

Es gibt viele Möglichkeiten, wie die Telematik die Anlagenauslastung verbessern kann. Die wohl wichtigste ist die Standortverfolgung. Die Kenntnis des Echtzeitstandorts von Lkw, Aufliegern und Fahrgestellen ist essenziell, um die Auslastung von Anlagen und der Flotte zu optimieren. Denn damit lässt sich sicherstellen, dass alle Beteiligten die effizientesten Routen mit den richtigen Transporteinheiten und Containern nehmen. Ebenso wichtig ist der Ladungsstatus der Transportgeräte. Dieser lässt sich für jeden Laderaum mithilfe von Sensoren in Echtzeit ermitteln. Zudem können Betriebe die Auslastung ihrer Fahrzeuge optimieren, indem sie die Ladung zwischen den einzelnen Standorten umverteilen. Dadurch lassen sich Kapazitätsprobleme vermeiden und die Hofkontrollen bei der Anlieferung automatisieren. Ein weiterer Vorteil besteht im Verfolgen und Überwachen der Fahrgestelle. Informationen, ob ein Kühlcontainer ein- oder ausgeschaltet beziehungsweise ein Laderaum beladen oder leer ist, helfen die Auslastung von Containern zu erhöhen und die Transitzeiten zu verkürzen. Logistik-Abteilungen können damit Kapazitätsengpässe ausgleichen und ihre Verweilzeiten verbessern.

Die Integration von Telematik kann Logistik-Abläufe folglich deutlich optimieren. Darüber hinaus kann sie dazu beitragen, Fehler bei der Zuweisung von Laderäumen zu vermeiden – einem wichtigen Anliegen speziell der Fahrer. Denn Unternehmen, die ihre Fahrer auf Routen schicken, die sich nicht abrechnen lassen, müssen häufig umdisponieren. Das führt bei den Fahrern zu Frustration und kann eine erhöhte Mitarbeiterfluktuation nach sich ziehen. Und das würde den bestehenden Mangel an Fahrern weiter verschärfen.

Insgesamt bieten IoT-Lösungen in der Logistik Echtzeittransparenz während des gesamten Transports sowie genaue Ankunfts- und Abfahrtsinformationen. Darüber hinaus liefern sie ein Höchstmaß an Transparenz hinsichtlich der Verfügbarkeit von Ladekapazitäten. Unternehmen können anhand von Sensoren erkennen, dass Fracht in Transporteinheit geladen wird. Solche Informationen sind entscheidend, um die Geschwindigkeit in der Lieferkette und die Auslastung der vorhandenen Flotte zu verbessern.

Transparenz von Drittanbietern

Heutzutage erwarten Kunden, dass Standort und Status ihrer Lieferungen vollständig transparent sind. Das Verfolgen der Ware auf Ladebrücken und in Containern ist jedoch schwierig, sobald sie die eigenen Flottenfahrzeuge verlassen haben. Der intermodale Transport hat angesichts des anhaltenden Fahrer- und Chassis-Mangels eine große Bedeutung für die Lieferkette, kann allerdings die Transparenz bei den Lieferprozessen schmälern. Internationale Spediteure können sich einen Wettbewerbsvorteil verschaffen, wenn sie cloudbasierte IoT- und Softwarelösungen einsetzen, die den Kunden genaue Ankunfts- und Abfahrtszeiten sowie den Frachtstatus mitteilen. Dies erhöht die Kundenzufriedenheit immens.

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