Für jede Anforderung die richtige Lösung

Im September erweitert Linde Material Handling das bestehende Routenzugprogramm um Anhängerrahmen für den Indoor- und Outdoorbereich. Zusammen mit Zugmaschinen sind sie für unterschiedliche Einsatzanforderungen im Innen- und Außenbereich konzipiert. Zahlreiche Funktionen tragen den Aspekten von Sicherheit und Ergonomie Rechnung und ermöglichen produktives Arbeiten. Für weitere Performance-Steigerungen sorgt das softwaregestüzte Routenzug-Leitsystem mit Schritt-für-Schritt-Anleitung für die Bediener.
Flexibler Logistikzug für Transporte zwischen Hallen mit Schlepper P80 und Modellen LT16-BM
Flexibler Logistikzug für Transporte zwischen Hallen mit Schlepper P80 und Modellen LT16-BMBild: Linde Material Handling GmbH

Horizontale Warentransporte mit Routenzügen haben sich vor allem dort etabliert, wo große Mengen an Material über längere Strecken transportiert und an verschiedenen Punkten bereitgestellt werden. Besonders häufig findet man die aus einem Schlepper und mehreren Anhängern bestehenden Routenzüge in Montagebetrieben von Automobilindustrie oder Maschinenbau. Aber auch in anderen Anwendungen haben sie ihren Platz: bei Müllentsorgung, Gepäcktransport oder Lebensmittelnachschub. Die Ladung befindet sich auf einem Trolley, der für einen schnellen Warentransport in den Rahmen geschoben und anschließend angehoben wird. Bereits ab einer Routenlänge von 160m können die gebündelten Transporte wirtschaftlich sein. Sie reduzieren das Verkehrsaufkommen im Betrieb, verringern Unfallgefahren und sorgen für planbare, zuverlässige Logistikprozesse.

Die Auswahl an Logistikzügen (Englisch: Logistic Trains – LT), wie Linde MH die Modellvarianten bezeichnet, wächst und umfasst demnächst Anhängermodule mit Tragfähigkeiten von 600 bis 2.000kg. Kombiniert mit entsprechenden Schleppern als Zugmaschine sind sie entweder für den vorwiegenden Indoor- oder Outdooreinsatz ausgelegt oder verbinden als „Allrounder“ beide Einsatzprofile.

Performance und Flexibilität für Indoor und Outdoor

Insbesondere für Warentransporte im Innenbereich sind die Logistikzug-Modelle Linde LT06-M, LT10-M und LT10-W entwickelt. Das kompakte Design der Rahmen trägt den oft begrenzten Platzverhältnissen von bestehenden Gebäuden und Produktionslayouts Rechnung: Dazu gehören mitunter schmale Fahrwege und enge Kurven, die der Routenzug beim Materialtransport zu bewältigen hat. Die mittig angeordnete Achse mit zwei Rädern verleiht dem Zug große Wendigkeit. Beispielsweise genügt dem Schlepper mit vier angehängten Rahmen für Euro-Paletten-Trolleys eine Fahrbahnbreite von 3,9m, um eine Kehrtwende (U-Turn) zu vollziehen. Hinzu kommt das geringe Eigengewicht der Anhänger, das in der einfachsten Variante lediglich 158kg beträgt. Das verschafft dem Routenzug höhere Fahrgeschwindigkeiten, die sich positiv auf die Umschlagleistung auswirken. Zwei verschiedene Laderahmen mit Tragfähigkeiten bis zu einer Tonne stehen für den Indoor-Routenzug zur Verfügung, der üblicherweise von einem Schlepper Linde P60C gezogen wird: Die M-Rahmen werden ebenerdig von einer Seite beladen und eignen sich somit für Transporte mit vorab definierten Start- und Endpunkten. Währenddessen können die W-Rahmen von beiden Seiten be- und entladen werden, was einen flexiblen Einsatz ermöglicht und den Kunden gestattet, Routen nachträglich zu ändern bzw. neue Haltepunkte aufzunehmen, ohne sich Gedanken darüber machen zu brauchen, auf welcher Seite sich diese Haltepunkte befinden.

Hingegen sind die üblicherweise vom Schlepper Linde P250 gezogenen Outdoor-Modelle LT16-Ch und LT16-BMh für den Warentransport größerer Lasten im Freien optimiert. Die robust konstruierten Rahmen verfügen über zwei Achsen und sind mit 368mm großen und 115mm breiten Super-Elastik-Reifen ausgestattet, die Erschütterungen und Vibrationen durch Bodenunebenheiten wie Schienen, Fugen oder Schlaglöcher abfedern. Zwei Rahmenvarianten mit hydraulischem Hubsystem stehen zur Verfügung: Ein C-Rahmen (Ch) und ein Bügelrahmen mit Mittelstegen (BMh). Beide haben eine Tragfähigkeit von 1.600kg und können dank der verstellbaren Mittelstege (LT16-BMh) bzw. Gabelzinken (LT16-Ch) unterschiedlich große Gebinde aufnehmen. Zahlreiche Ausstattungsoptionen machen den Routenzug noch robuster und sicherer für die Gegebenheiten des Außeneinsatzes: Dazu gehören ein Wetterschutz, Beleuchtungsoptionen für bessere Sichtbarkeit sowie Schmutzfänger für die Räder. Darüber hinaus ist für Rampenfahrten optional eine mechanische Auflaufbremse erhältlich, die bei höheren Traglasten für einen sicheren Betrieb und hohe Umschlagsleistungen sorgt.

Die dritte Modellreihe, LT10-C (C-Rahmen) bis LT16-BM (Bügelrahmen), wird üblicherweise mit dem Schlepper Linde P80 als Zugmaschine kombiniert. Diese Zugzusammenstellung liefert einen guten Kompromiss für höhere Lasten, die sowohl in als auch zwischen Werkshallen transportiert werden. Für die Allrounder-Lösung mit Zwei-Achs-Konstruktion sind insgesamt drei Rahmenversionen verfügbar: C-Rahmen (LT-C) sowie beidseitig be- und entladbare Bügelrahmen (LT-B) und Bügelrahmen mit integriertem Mittelsteg (LT-BM). Die Besonderheit dabei: Der Mittelsteg ist verschiebbar und ermöglicht den Transport von entweder zwei kleinen oder einem großen Trolley mit demselben Anhänger. Die Tragfähigkeit der Rahmen geht modellabhängig bis 2,0t. Für eine hohe Performance sorgen die Allrad-Lenkung der Anhänger, verschiedene Bereifungs- und Outdooroptionen sowie die elektrische Hubfunktion der Laderahmen. Über eine standardisierte Schnittstelle sind die Rahmen zudem für das Zusammenspiel mit einem automatisierten Schlepper umfassend vorbereitet.

Passend zu den Routenzügen gibt es im Linde-Programm zahlreiche Trolleys mit Traglasten von 1.000kg in unterschiedlicher Größe, Ausstattung und Bereifung. Sie eignen sich für den Transport von Paletten und Behältern und können mit modularen Regalaufbauten für Kleinladungsträger ausgestattet werden.

Sicher, ergonomisch, digital

Bei allen drei Linde-Routenzügen steht das sichere Handling im Fokus. Dafür sorgen zahlreiche Funktionen wie die automatische Anfahrsperre. Sie verhindert, dass sich der Zug mit abgesenkten Anhängern in Bewegung setzt. Während der Fahrt ist wiederum die Absenkvorrichtung deaktiviert. Jeder Laderahmen verfügt zudem über eine mechanische Lastverriegelung. Sie schließt automatisch, wenn der Bediener das Gebinde im Laderahmen platziert hat. Bei abgesenkter Last löst er die Verriegelung ganz einfach und ergonomisch mit dem Fuß.

Für weitere Unterstützung bei der Abwicklung von Transportaufträgen hat Linde MH das cloudbasierte Routenzug-Leitsystem „Linde Logistic Train Controller“ (LLTC) entwickelt. Die Software koordiniert und priorisiert die Fahraufträge und reagiert in Echtzeit auf Änderungen des Auftragssystems. Die betreffenden Informationen zu den Materialtransporten erhält das Routenzug-Leitsystem aus dem ERP bzw. WMS-System. Daraus generiert es die einzelnen Fahraufträge und zeigt sie über ein großes Display im Cockpit an. Die Fahrerinnen und Fahrer werden Auftrag für Auftrag auf dem berechneten, optimalen Weg zu den Montagestationen dirigiert. Über das Dashboard haben die Lagerverantwortlichen die gesamte Anwendung im Blick und können Kennzahlen und Berichte anstoßen, um den Einsatz weiter zu optimieren.

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