Testen macht den Unterschied

Gibt es weitere Punkte, mit denen sich das Test Camp Intralogistics von einer klassischen Messe unterscheidet?

Das Test Camp Intralogistics ist ein ganzheitliches Erlebnisformat, bei dem ausgewählte Innovationen auf investitionswillige Entscheider treffen. Um diesen Entscheidern den Besuch so effizient wie möglich zu gestalten, helfen wir nach. Bei einer Messe bekommt man ein Ausstellerverzeichnis in die Hand gedrückt und muss sich selbst seinen Tag planen. Bei uns ist das nicht nötig – denn wer möchte, kann sich die Neuheiten auf einen Blick im Rahmen von geführten, thematischen Highlight-Touren durch die Halle präsentieren lassen.

Darüber hinaus versuchen wir, unser Angebot so zu gestalten, dass der Besuch möglichst abwechslungsreich ist. Dem tragen wir unter anderem mit Sonderausstellungsbereichen Rechnung. Das AGV Mesh-Up des VDMA ist beispielsweise ein Live-Test der Kommunikationsschnittstelle VDA 5050, der dafür sorgen soll, dass automatisierte Transportroboter im Lager via Plug-and-Play-Technologie herstellerunabhängig miteinander kommunizieren können. Noch dazu haben wir ein attraktives Rahmen-Kongressprogramm mit einem halben Dutzend Podiumsdiskussionen im Angebot und das Get Together am ersten Abend, eine ideale Gelegenheit, um sein Netzwerk in der Community zu erweitern.

Auch die Ifoy Test Days sind Teil des Test Camp Intralogistics. Wie hängen denn Test Camp und Ifoy Award zusammen?

Der Ifoy Award und das Test Camp sind – salopp gesprochen – Geschwister im Geiste. So ist das Test Camp Intralogistics ursprünglich aus dem IFOY Award bzw. den zum Ifoy Award gehörenden Ifoy Test Days entstanden, heute aber eine eigenständige Veranstaltung. Im Rahmen der Ifoy Test Days müssen sich alle Unternehmen mit ihren Innovationen, die es ins Finale im Rennen um den Ifoy Award geschafft haben, einem dreistufigen Ifoy Audit unterziehen. Lange Zeit hatten dazu nur die Finalisten selbst, unsere internationalen Juroren, die Tester und die Ifoy Partner Zutritt. Während der Ifoy Test Days 2018 hatten dann einige Juroren – alle sind Chefredakteurinnen und Chefredakteure führender Logistikmedien weltweit – Kontakte aus ihrer Leserschaft eingeladen – ein paar Logistikdienstleister, Automobilzulieferer, Baumarktleiter. Und alle waren begeistert von der Möglichkeit, die Ifoy Finalisten selber zu testen. So wurde die Idee geboren, immer eine limitierte Zahl von B2B-Gästen zuzulassen – 2020 zunächst 50, 2021 einige mehr – und 2022 waren es schon fast 1000. Mittlerweile ist das Test Camp Intralogistics eine eigenständige Veranstaltung, aber bietet nach wie vor den passenden Rahmen für die Ifoy Test Days.

Eine weitere Besonderheit beim Test Camp Intralogistics ist das Thema Nachhaltigkeit. Wie kann ein Event dieser Größenordnung nachhaltig sein?

Nachhaltigkeit ist viel mehr als nur ein Modebegriff – und gerade, wenn man sich große Messen anschaut, ist es erschreckend, welche Mengen an Müll dort anfallen. Ebenfalls problematisch in puncto Nachhaltigkeit ist der individuelle Standbau – gemäß dem Motto ‘höher, größer, weiter‘ versuchen die Aussteller, sich gegenseitig zu übertrumpfen. Das belastet nicht nur die Firmenkassen, sondern auch die Umwelt.

Uns ist beim Test Camp wichtig, dass es nicht um Schönheit geht, sondern um Funktionalität. Aus diesem Grund haben wir uns dazu entschieden, keinen individuellen Standbau zuzulassen, sondern die Stände in der Form von Modulen aus Alu-Traversen zentral zu planen, auf- und wieder abzubauen. Auch das Branding ist standardisiert, zusätzliche Deko nicht nötig. ‚Innovation statt unnötiger Dekoration‘ lautet unser Motto. Darüber hinaus sind viele Materialien, die wir beim Aufbau verwenden, wiederverwendbar. Das gilt nicht nur für die Alu-Traversen, sondern auch für die Absperrgitter und die Mietmöbel von Dienstleistern aus der näheren Umgebung der Messe. Der von uns verwendete Teppich wird nach dem Camp geschreddert und zu einem neuen Teppich verarbeitet. Auch das zentrale Catering im Messerestaurant spart Wasser und Ressourcen. Darüber hinaus benutzen wir Ökostrom.

Wie funktioniert das Testen vor Ort?

Wie bereits erwähnt, führen wir die Besucher bei Highlight-Touren zu allen Ausstellern, um ihnen einen ersten Überblick zu verschaffen. Im Anschluss bietet jeder Hersteller individuelle Probefahrten oder Tests an und erklärt seine Innovationen ausführlich im Einzelgespräch. Alle Testflächen sind abgesperrt, Sicherheitsschuhe für alle Teilnehmenden Pflicht. Darüber hinaus geben wir an jeden, der die Halle betritt, Sicherheitswesten aus.

Wird es 2024 neue Highlights geben?

Einer der Schwerpunkte beim Test Camp Intralogistics 2024 wird der Themenbereich ‘Mobile Robotics‘ sein. Nachdem das Thema sowohl bei den 3PL als auch im Bereich der Kontraktlogistik massiv an Bedeutung gewinnt, tragen wir dem nicht nur mit einem rund 2.000 Quadratmeter großen Sondertestbereich Rechnung, sondern veranstalten darüber hinaus im Rahmen des Camps eine eigene Konferenz. Für den zweiten Veranstaltungstag ist die Main Stage ausschließlich für das Thema Mobile Robotics reserviert. Geplant sind neben einer Keynote, Panel Discussions und einer Talkrunde zur Kommunikationsschnittstelle VDA 5050 auch zahlreiche Fachvorträge von Wissenschaftlern, Herstellern und Anwendern. Man muss sich dazu deutlich vor Augen führen, dass die deutsche Robotik- und Automationsbranche für 2023 ein Wachstum von neun Prozent auf 15,7 Milliarden Euro Umsatz prognostiziert – und das trotz Inflation, Energiekrise und Krieg. Das verdeutlicht, welchen Stellenwert dieses Thema aktuell hat, obwohl die Transformation vieler Branchen gerade erst begonnen hat und innovative Automatisierungslösungen der Schlüssel für die Zukunft sind.

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