Logistik auf neuem Niveau

Für das Gesundheitsunternehmen Fresenius Kabi realisierte Kardex Mlog im Zuge der Erweiterung des deutschen Logistikzentrums eine neue Förderanlage über mehrere Etagen und Bereiche. Durch die Optimierung der Förderstrecken und eine stärkere Automatisierung der Materialflüsse konnte der Durchsatz deutlich erhöht werden.
 Im Erdgeschoss wurden Drehtische zur Anbindung der bestehenden Förderanlage an das Hochregallager integriert.
Im Erdgeschoss wurden Drehtische zur Anbindung der bestehenden Förderanlage an das Hochregallager integriert.Bild: Kardex Mlog

Die Pharmaindustrie stellt besonders hohe Anforderungen an die Intralogistik. Außer strengen Hygienebestimmungen, Industriestandards und Regelwerken wie GXP oder GAMP 5 sind hohe Ansprüche an die Anlagenverfügbarkeit und -leistung zu erfüllen. Dabei muss neben Sauberkeit, Sicherheit und einer zuverlässigen Chargenverfolgung auch die Lieferfähigkeit jederzeit uneingeschränkt gewährleistet sein. Grundlage dafür ist ein stringentes, durchgängiges Automatisierungskonzept von der Produktion über das Lager bis zur Kommissionierung, wie es durch Kardex Mlog bei der aktuellen Lagererweiterung von Fresenius Kabi am Standort Friedberg geplant und umgesetzt wurde.

Leistungsfähiges Drehkreuz für Medizinprodukte

In dem anspruchsvollen Umfeld der Pharmabranche gehört Kardex Mlog seit über 20 Jahren zu den profiliertesten Anbietern von Automationslösungen. Bis heute wurden weit über 30 Projekte für namhafte Pharmaunternehmen erfolgreich realisiert – von der Neuanlage bis zur Modernisierung. Aus der tiefen Branchenkenntnis resultieren intensive und langjährige Kundenbeziehungen wie zu dem weltweit tätigen Gesundheitskonzern Fresenius Kabi.

Für dessen Tochter Fresenius Kabi Deutschland, einem führenden Unternehmen in den Bereichen Ernährung, Infusionen, Arzneimittel und Medizinprodukte, hatte Kardex Mlog in Friedberg schon 1996 ein vollautomatisches Hochregallager errichtet. Seither wurde das Logistikzentrum in mehreren Schritten erweitert, modernisiert und so zum internationalen Drehkreuz ausgebaut. Auf einer Fläche von 16.500m² mit rund 75.000 Palettenstellplätzen wird über Friedberg jeden Monat eine Verteiltonnage von etwa 9.300t abgewickelt.

Erweiterte Fördertechnik verbindet drei Ebenen mit neuem Kommissionierbereich

Für den weiteren Ausbau seiner Logistikkapazität plante das Unternehmen, mehrere bestehende Hallenbereiche über einen neuen Kommissionierbereich und eine Gebäudeaufstockung miteinander zu verbinden und die Abläufe im Lager neu zu organisieren. Kardex Mlog erhielt dabei den Auftrag über die Erweiterung der Fördertechnik inklusive der Steuerung, der Anpassung des bestehenden Visualisierungssystems und der Ankopplung an die kundenseitige Lagerverwaltung und den Materialflussrechner. „Die Kombination aus Logistik-Knowhow und der genauen Kenntnis unseres Standorts und unseres Anforderungsprofils aus früheren Projekten waren wichtige Gründe, wieder auf den langjährigen Partner Kardex Mlog zu setzen“, so Hubl.

Nach der Aufstockung konnten die unterschiedlichen Hallenbereiche über alle Ebenen mit einem ebenfalls neuen, bauseitigen Kommissionierbereich verbunden werden. Dazu ergänzte Kardex Mlog die bestehende Anlage um neue Fördertechnik mit zwei Auf- und Abgabeplätzen, Stetigfördertechnik, einem Verteilerwagen und zwei Vertikalumsetzern.

Nahtlose Integration in den Bestand

Die über das Dach eingebrachten Vertikalumsetzer bedienen alle Stockwerke und können jeweils bei einer maximalen Hubgeschwindigkeit von 80m/min rund 110 Paletten pro Stunde vom Erdgeschoss in das zweite Obergeschoss transportieren. Der neu installierte Verteilerwagen erreicht bei 100m/min eine Leistung von 120Pal/h. Damit fügen sich die neuen Komponenten optimal in die Bestandsumgebung, deren Durchsatz nicht verändert wurde.

Die den Vertikalumsetzern nachfolgende Fördertechnik baute Kardex Mlog im 2.OG komplett neu auf. Im 1.OG wurde der bestehende Verteilerwagen durch die Verlängerung des Fahrwegs an beide Umsetzer angeschlossen. Zudem wurde ein neuer Abgabeplatz installiert. Im Erdgeschoss erfolgte die Anbindung an die bestehende Förderanlage zum Hochregallager durch die Integration von Drehtischen.

Höherer Automatisierungsgrad und optimierte Förderstrecken

Durch das neue Layout der Fördertechnik konnten die früher weitgehend manuell gestützten Materialflüsse stärker automatisiert und zwischen den Etagen verkürzt werden.

Das könnte Sie auch Interessieren

Bild: Ferag AG
Bild: Ferag AG
Unified-Control-System 
für das Lager der Zukunft

Unified-Control-System für das Lager der Zukunft

Lagerverwaltungssoftware revolutioniert die Art und Weise, wie Unternehmen ihre Lagerbestände organisieren, verfolgen und optimieren, indem sie effiziente Prozesse, Echtzeit-Daten und automatisierte Funktionen bereitstellt. Letztendlich ermöglicht eine effektive Lagerverwaltungssoftware Unternehmen, flexibler zu sein, sich schneller an sich ändernde Marktbedingungen anzupassen und somit rentabel und wettbewerbsfähig zu bleiben und nachhaltig zu wachsen. Trotz Vorteilen, die auf der Hand liegen, sind die mit der Implementierung verbundenen Kosten und Prozessumstellungen nicht selten eine Hemmschwelle, die Unternehmen überwinden müssen. Ferag.doWarehouse ist eine innovative Software, welche die Standards für die Lagerverwaltung neu definiert. Sie bietet eine ebenso unkomplizierte wie maßgeschneiderte Lösung für Unternehmen jeder Größe und Komplexität.

Bild: GIS AG
Bild: GIS AG
Rigging-System 
für Multifunktionsarena

Rigging-System für Multifunktionsarena

Im Oktober 2022 konnten die ZSC Lions ihr neues Heimstadion einweihen. Die Swiss Life Arena ist nicht nur eines der größten Eishockeystadien der Schweiz, sondern vor allem auch eine Multifunktionsarena mit modernster Infrastruktur für die unterschiedlichsten Events und Anlässe. Zur Ausstattung gehört ein Rigging-System an der Hallendecke, das in Zusammenarbeit mit den Firmen B+T Bild+Ton und GIS realisiert wurde. Es besteht aus sechs Traversen und insgesamt 30 Elektrokettenzügen, die bequem über einen Touch-Controller gesteuert werden können.

Bild: MHP Management- und IT-Beratung GmbH
Bild: MHP Management- und IT-Beratung GmbH
Sportwagenhersteller setzt 
auf zentrale Leitsteuerung

Sportwagenhersteller setzt auf zentrale Leitsteuerung

Porsche bindet in der Intralogistik Automated Guided Vehicles (AGVs) ein, die ab sofort über den MHP FleetExecuter gesteuert werden. Damit setzt der Autobauer erstmals in der Unternehmensgeschichte auf eine zentrale Flottenleitsteuerung. Die in die bestehende IT-Infrastruktur integrierte Cloud-Lösung ist in den Stammwerken in Zuffenhausen im Einsatz. Dort dient sie als funktionaler Core der Automatisierung des Logistikprozesses. In Kürze sollen weitere Roll-outs folgen, etwa beim Bau des Taycan. Geplant sind zahlreiche Projekte, bei denen insgesamt mehrere hundert Fahrzeuge in unterschiedlichen AGV-Flotten mit über 300 Funktionen im Einsatz sind. Die Tochtergesellschaft von Porsche ist dabei für Beratung, Implementierung, Produktentwicklung sowie Service und Support verantwortlich.

Bild: MiR Mobile Industrial Robots ApS
Bild: MiR Mobile Industrial Robots ApS
Kollaborative Sicherheit

Kollaborative Sicherheit

Die fortschreitende industrielle Automatisierung hat ein neues Stadium erreicht: Autonome mobile Roboter (AMR) sind mittlerweile aus Produktionshallen und Logistikzentren weltweit nicht mehr wegzudenken. Diese Technologie ermöglicht es Unternehmen, eine breite Palette von Aufgaben und Prozessen zu automatisieren, was zu einer signifikanten Steigerung der Produktivität und wirtschaftlichen Widerstandsfähigkeit führt. Doch gleichzeitig müssen wir uns den neuen Sicherheitsherausforderungen stellen, die mit der Integration dieser Systeme einhergehen. In diesem Zusammenhang stellt sich die zentrale Frage, wie AMR dazu beitragen können, die physischen Sicherheitsstandards in der Industrie zu erhöhen und gleichzeitig die Resilienz gegenüber Cyberangriffen zu stärken.