Volle Kraft voraus

Bild: Ematec AG

Dass der Spezialanbieter Ematec AG keinen Stillstand kennt, das ist hinlänglich bekannt. Das gilt auch für das Geschäftsjahr 2023. Hier hat der führende Anbieter von Hebezeugen für die Einzelblattmontage von Rotorblättern wieder nachgelegt. Auf der Husum Wind in Husum präsentiert Ematec dem Fachpublikum die neue Generation der RBC-D50.1.

„Toll, dass wir rechtzeitig zur Messe noch einmal nachlegen konnten und das Fachpublikum über die neue Generation informieren können. Schließlich ist die Husum Wind eine der wichtigsten Themenmessen schlechthin für den Bereich der Erneuerbaren Energien“, sagt Julian Eberhard, Konstruktionsleiter bei Ematec.

Bei der RBC-D50.1 haben Eberhard und sein Team noch einmal an der Konstruktion gefeilt und einige Veränderungen vorgenommen. „Dadurch haben wir es geschafft, dass die Traverse um ca. 700kg leichter wird. Damit können wir den technologischen Vorsprung noch ein Stück ausbauen“, so Eberhard. Außerdem hat Ematec die Servicefreundlichkeit der Traverse erhöht, da es nur noch einen einzigen zentralen Hydrauliktank für die Aggregate gibt. Auch die Funkfernsteuerung erhielt ein Upgrade: mit einem neuen, 5,5″ großen Farbdisplay.

Einzigartig in der Flexibilität

Wie die aktuelle Auftragslage zeigt, zählen die Rotorblatt-Traversen vom Typ RBC-D von Ematec aktuell zu den beliebtesten Traversen auf dem Markt überhaupt. Sie verfügen über ein besonderes Alleinstellungsmerkmal, denn die RBC-D ist nach wie vor die einzige Traverse, die für die Montage und Demontage von allen auf dem Markt befindlichen Rotorblättern geeignet ist. Entscheidend dafür ist die automatische Stabilisierung der kompletten Einheit bis zu einem Neigewinkel von ±30°.

Dadurch können die Rotorblätter stets sicher gehalten werden, auch wenn sie nicht zu 100% im Schwerpunkt angeschlagen sind. Bei anderen Traversen könnte es in so einem Fall zu unkontrollierten Bewegungen kommen. Weil die Double-Variante der RBC-D nicht nur unten, sondern auch oben mit adaptiven Greifern ausgestattet ist, werden die Rotorblätter auch bei Neigungen von bis ±30° fest im Klammergriff gehalten, so dass sie nicht rutschen können.

Hohe Nachfrage

„Das einfache Handling, die hohe Flexibilität und natürlich das hohe Maß an Sicherheit haben dafür gesorgt, dass eine ganze Reihe an Windkraftanlagenhersteller auf unsere innovative Technologie setzen wollen. Das freut uns natürlich sehr“, sagt Ematec-CEO Manfred Eberhard. Allein Enercon der größte deutsche Windkraftanlagenhersteller, hat bereits 24 RBC-D-Traversen in unterschiedlichen Größenordnungen beauftragt und einen großen Teil davon mittlerweile weltweit im Einsatz.

Hervorragende Manipulation

Großer Vorteil der Ematec-Traversen in der Praxis: Sie harmonisieren ganz hervorragend mit Manipulationssystemen wie beispielsweise dem APS von Seasight Solutions, einem multifunktionalen Werkzeug zur Positionierung und Kontrolle von Hebezeugen in der Luft. „Durch die ferngesteuerte Manipulation kann auf eine manuelle Tagline bei der Einzelblattmontage verzichtet werden, so dass die Installation viel flächensparender erfolgen kann. Es müssen am Boden keine Waldflächen geopfert werden. Das spart natürlich Zeit und Geld und schont außerdem die Umwelt“, erklärt Manfred Eberhard.

Immer im Schwerpunkt

Mit den RBC-D-Traversen von Ematec sind die Operateure bei der Installation immer auf der sicheren Seite, denn die RBC-D findet immer individuell den exakten Schwerpunkt. So funktioniert’s: Zwei Gegengewichte an den beiden Traversenflügeln passen sich automatisch dem Schwerpunkt an – mit und ohne Rotorblatt. So kommt es selbst beim Lösen des Blattes von der Nabe nicht zu unkontrollierten Bewegungen, die das Blatt beschädigen oder den Handling-Vorgang torpedieren könnten. Aufgrund des Rundbogens auf der Traverse bleibt die RBC-D auch beim Neigen bis ±30° immer perfekt im Schwerpunkt. Gleiches gilt beim Pitchen des Flügels bis maximal ±8°. Eine unkontrollierte Bewegung der Einheit beim Neigen oder Pitchen wird dadurch ausgeschlossen.

Die Allroundlösung für den Service

Nicht nur für die Neuinstallation von Windkraftanlagen ist die RBC-D-Linie von Ematec erste Wahl, sondern auch für die Wartung und Instandhaltung. „Egal, mit welchen Anlagen ein Windpark ausgestattet ist: Mit unserer RBC-D können sämtliche Anlagen demontiert und gewartet werden, völlig unabhängig vom Blatthersteller. Diese Flexibilität bietet kein anderer Traversenhersteller“, sagt Manfred Eberhard. Zur Erinnerung: Dank der adaptiven Blattaufnahme stellt sich die RBC-D automatisch individuell auf sämtliche Rotorblättern ein und kommt mit allen Blatttypen klar – bis zu einem Gewicht von 50t und einer Länge zwischen 45 und 110m.

Rüstzeiten fallen weg

Auf der Baustelle beeindrucken die RBC-Traversen mit einer unerreicht schnellen Einsatzbereitschaft. Die Innovationen von Ematec fahren automatisch in ihre Einsatzposition und das Anschlagen am Rotorblatt erfolgt ebenfalls in Rekordzeit. Nicht einmal 15min brauchen die RBC-Traversen für diese beiden Schritte. „Das ist wirklich Prozessoptimierung pur und beschleunigt die Abläufe ungemein“, sagt Julian Eberhard.

Längst sind nicht nur die Operateure auf der Baustelle überzeugt, sondern auch die Controller, welche die Lebenszykluskosten von Investitionen betrachten. „Bei unseren Traversen reden wir von einer Lebensdauer von 20 Jahren oder länger. Weil die RBC-D-Traversen nicht auf bestimmte Blatttypen limitiert sind, können jederzeit neue Generationen an Rotorblättern montiert werden. Ohne Umrüstung oder gar Austausch der Traverse. Diese Investitionssicherheit ist einzigartig“, erklärt Julian Eberhard.

Investition am Standort

Die hohe Nachfrage und gute Auslastung in der Fertigung am Produktionsstandort Memmingerberg in Süddeutschland hat Ematec zum Anlass genommen, die Fertigungskapazitäten auszuweiten. Das Unternehmen hat die Betriebsfläche bereits um weitere 1.700m2 ausgebaut und kann dort nicht nur weitere Produktionsanlagen nutzen, sondern auch ein zusätzliches Trockenlager.

Großes Interesse in Husum erwartet

„Wir rechnen mit einer ähnlich guten Resonanz auf der Husum Wind wie auf der Windenergy im vergangenen Jahr in Hamburg. Dort sind wir wirklich überrollt worden, weil sich jeder über unsere einzigartige Technologie informieren wollte. Wenn der Ansturm in Husum ähnlich groß ist, dann werden wir die neuen Kapazitäten in der Fertigung definitiv brauchen“, meint Manfred Eberhard. Umso mehr, da Ematec für seine hohe Fertigungstiefe bekannt ist und – soweit möglich – sämtliche Komponenten in Eigenregie herstellt. Dazu investiert Ematec laufend in neue Anlagen wie zum Beispiel ein Sechs-Achsen-Bearbeitungszentrum in der Zerspanung.

Aktuell ist Ematec so erfolgreich wie nie zuvor. Im Jubiläumsjahr 2022 feierte Ematec nicht nur das 25-jährige Bestehen, sondern auch das beste Geschäftsjahr seit der Firmengründung im Jahr 1997. „Umso mehr freut es mich, dass wir diesen Schwung auch ins neue Jahr 2023 mitnehmen konnten und von der Auftragslage her bereits bis ins Jahr 2025 ausgelastet sind. Das Vertrauen unserer internationalen Kunden macht mich sehr stolz. Da war es klar, dass wir in unsere Produktion investieren werden, damit wir auch in Zukunft den hohen Ansprüchen der führenden Windkraftanlagenhersteller gerecht werden können“, sagt Manfred Eberhard.

Über die RBC-D-Traversen von Ematec

Die Green-Line-Varianten der RBC-Traversen werden von Hochleistungs-Akkus angetrieben, die für eine Arbeitszeit von 16h bei einer Temperatur von bis zu -20°C ausgelegt sind. Der Akku-Betrieb ist doppelt redundant ausgeführt. Dank der Ematec-Green-Line-Technologie umgehen Windkraftanlagenhersteller die verschärften Abgasvorschriften nach Euro-5-Norm und USA EPA Tier 4 final, die seit 1. Januar 2019 für Verbrennungsmotoren gelten. Zudem hat Ematec den elektrischen Motor bewusst unter 48V gehalten, wodurch er auch in den USA problemlos einsetzbar ist und die Anforderungen der UL (Underwriters Laboratories) erfüllt.

Mit einer Hanghöhe von gerade einmal ca. 3,5m erleichtert die RBC-Baureihe das Kranmanagement erheblich. Gerade in Bezug auf die stetig steigenden Nabenhöhen der Windkraftanlagen ist das ein großer Vorteil in der Praxis, denn so können bei einigen Projekten Preissprünge für eine andere Kranklasse verhindert werden.

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