Performancesteigerung mit Pick-by-Vision

Leifheit verfolgt eine stringente Optimierungs und Wachstumsstrategie. Die Analyse und Verbesserung von Materialflüssen im Distributionszentrum Zuzenhausen gehören dazu. In diesem Zuge hat der Markenanbieter von Haushaltsprodukten die Pick-by-Vision-Lösung von Picavi eingeführt - mit beeindruckendem Erfolg.
Im Leifheit-Distributionszentrum Zuzenhausen wird mit der Pick-by-Vision-Lösung Picavi kommissioniert.
Im Leifheit-Distributionszentrum Zuzenhausen wird mit der Pick-by-Vision-Lösung Picavi kommissioniert.Bild: Picavi GmbH

„Wäschespinnen und Reinigungsgeräte sind zurzeit der Renner“, Daniel Rademacher, Versandleiter im LDZ – Leifheit Distributionszentrum Zuzenhausen – freut sich über die saisonal besonders hohe Nachfrage nach diesen zwei Artikelgruppen, die, so Rademacher weiter, „sobald die Sonne rauskommt und die Außentemperaturen steigen, besonders beliebt sind.“ Die Produkte sind nur ein kleiner Teil des insgesamt rund 1.500 Artikel um-fassenden Gesamtsortiments von Leifheit. Mit Hauptsitz im rheinland-pfälzischen Nassau hat der Leifheit-Konzern 2020 einen Umsatz von 271,6Mio. € erzielt, das sind 16 Prozent mehr als im Vorjahr. Die Produktpalette reicht, je nach Kategorie, vom Bodenwischsystem bis zum innovativen Akku-Saugwischer, vom Wäscheständer bis zum Bügelbrett oder auch vom Rollenhalter bis zur Isolierkanne.

Zeichen stehen auf Wachstum

Insgesamt ist Leifheit seit vielen Jahren in Bewegung und die Zeichen stehen auf kontinuierliches Wachstum. Gleichzeitig soll sich die Wirtschaftlichkeit im Unternehmen erhöhen. Dieses Konzept beeinflusst nahezu alle betrieblichen Bereiche, insbesondere auch die Logistik. „Wir verfolgen schon lange einen stringenten Optimierungskurs“, beschreibt Steffen Hinderer, Standort- und Logistikleiter bei Leifheit, die Entwicklung und verweist auf eine Zentralisierungs-, Expansions- und fortlaufende Modernisierungsstrategie. Zu den Meilensteinen der Veränderungen gehörte die 2008 erfolgte Inbetriebnahme des Leifheit Distributionszentrum Zuzenhausen (LDZ). „Wir wickeln einen Großteil unseres weltweiten Geschäfts von Zuzenhausen aus bereits sehr effizient ab“, sagt Logistikleiter Hinderer, „trotzdem versuchen wir, uns kontinuierlich weiter zu verbessern.“

Herausforderungen in der Kommissionierung

Dieses Ziel hatte Leifheit 2009 ganz speziell auch in der Kommissionierung, als das Unternehmen diese auf ein papierloses Pick-by-Voice-System umstellte. „Die Performance war anfänglich sehr gut, doch stellten wir über die Zeit fest, dass unsere Kommissionierung an Effizienz verlor und die Fehler bei der Bearbeitung zunahmen“, legt Logistikleiter Hinderer die Entwicklung dar und fügt hinzu: „Unsere Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter konnten mit der stetig steigenden Menge an Aufträgen und dem damit verbundenen Multi-Order-Picking nicht mehr so gekonnt umgehen wie zuvor.“ Bei der Untersuchung, warum dies so war, wurde schnell klar: Das Pick-by-Voice-System verwirrte und bremste die Mitarbeiter zusehends, statt sie – wie früher – bestmöglich bei der Kommissionierung zu unterstützen.

„Wir mussten einfach zu viel babbeln, dass uns der Mund ganz trocken wurde“, bringt es Vorarbeiterin Christine Palica anschaulich auf den Punkt. Immer hinhören und antworten, hinhören und antworten und das über Stunden forderte viel Konzentration und war für alle Kommissionierer anstrengend und ermüdend. Hinzu kam, dass pro Pick vier Arbeitsschritte notwendig waren: Lagerort bestätigen, Artikel verifizieren, Menge bestätigen, Bestätigung der Ziel-HU (Handling Unit). „Es war uns wichtig, für Entlastung unserer Mitarbeiter zu sorgen und dabei auch die Effektivität der Arbeitsreihenfolge bei der Kommissionierung auf den Prüfstand zu stellen“, sagt Hinderer. Um die Problematik zu lösen, begab sich der Logistikleiter auf die Suche nach neuen, innovativen Konzepten – und wurde beim Pick-by-Vision-Experten Picavi fündig.

Mehr als 10 Prozent bessere Performance

„Es ist ein Riesenunterschied zu Pick-by-Voice“, äußert sich Daniel Rademacher begeistert und nimmt vorweg: „Wir konnten unsere Performance in der Kommissionierung bis heute um mehr als zehn Prozent steigern.“ Der Versandleiter lobt die zügige Installation des Systems durch Picavi innerhalb von nur dreieinhalb Monaten. Nachdem die technischen Voraussetzungen geschaffen waren, folgten die Einarbeitung der Kommissionierer und die schrittweise Umstellung des kompletten Kleinteile-Kommissionierbereichs: Im April 2019 mit Pick-by-Vision langsam gestartet, schloss sich ein sechsmonatiger Parallelbetrieb mit Pick-by-Voice an, bis im Oktober 2019 alle 25 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter ausschließlich mit Pick-by-Vision arbeiteten. „Von da an ging die Leistung richtig nach oben“, freut sich Rademacher.

Seiten: 1 2 3Auf einer Seite lesen

Das könnte Sie auch Interessieren

Bild: Ferag AG
Bild: Ferag AG
Unified-Control-System 
für das Lager der Zukunft

Unified-Control-System für das Lager der Zukunft

Lagerverwaltungssoftware revolutioniert die Art und Weise, wie Unternehmen ihre Lagerbestände organisieren, verfolgen und optimieren, indem sie effiziente Prozesse, Echtzeit-Daten und automatisierte Funktionen bereitstellt. Letztendlich ermöglicht eine effektive Lagerverwaltungssoftware Unternehmen, flexibler zu sein, sich schneller an sich ändernde Marktbedingungen anzupassen und somit rentabel und wettbewerbsfähig zu bleiben und nachhaltig zu wachsen. Trotz Vorteilen, die auf der Hand liegen, sind die mit der Implementierung verbundenen Kosten und Prozessumstellungen nicht selten eine Hemmschwelle, die Unternehmen überwinden müssen. Ferag.doWarehouse ist eine innovative Software, welche die Standards für die Lagerverwaltung neu definiert. Sie bietet eine ebenso unkomplizierte wie maßgeschneiderte Lösung für Unternehmen jeder Größe und Komplexität.

Bild: GIS AG
Bild: GIS AG
Rigging-System 
für Multifunktionsarena

Rigging-System für Multifunktionsarena

Im Oktober 2022 konnten die ZSC Lions ihr neues Heimstadion einweihen. Die Swiss Life Arena ist nicht nur eines der größten Eishockeystadien der Schweiz, sondern vor allem auch eine Multifunktionsarena mit modernster Infrastruktur für die unterschiedlichsten Events und Anlässe. Zur Ausstattung gehört ein Rigging-System an der Hallendecke, das in Zusammenarbeit mit den Firmen B+T Bild+Ton und GIS realisiert wurde. Es besteht aus sechs Traversen und insgesamt 30 Elektrokettenzügen, die bequem über einen Touch-Controller gesteuert werden können.

Bild: MHP Management- und IT-Beratung GmbH
Bild: MHP Management- und IT-Beratung GmbH
Sportwagenhersteller setzt 
auf zentrale Leitsteuerung

Sportwagenhersteller setzt auf zentrale Leitsteuerung

Porsche bindet in der Intralogistik Automated Guided Vehicles (AGVs) ein, die ab sofort über den MHP FleetExecuter gesteuert werden. Damit setzt der Autobauer erstmals in der Unternehmensgeschichte auf eine zentrale Flottenleitsteuerung. Die in die bestehende IT-Infrastruktur integrierte Cloud-Lösung ist in den Stammwerken in Zuffenhausen im Einsatz. Dort dient sie als funktionaler Core der Automatisierung des Logistikprozesses. In Kürze sollen weitere Roll-outs folgen, etwa beim Bau des Taycan. Geplant sind zahlreiche Projekte, bei denen insgesamt mehrere hundert Fahrzeuge in unterschiedlichen AGV-Flotten mit über 300 Funktionen im Einsatz sind. Die Tochtergesellschaft von Porsche ist dabei für Beratung, Implementierung, Produktentwicklung sowie Service und Support verantwortlich.

Bild: MiR Mobile Industrial Robots ApS
Bild: MiR Mobile Industrial Robots ApS
Kollaborative Sicherheit

Kollaborative Sicherheit

Die fortschreitende industrielle Automatisierung hat ein neues Stadium erreicht: Autonome mobile Roboter (AMR) sind mittlerweile aus Produktionshallen und Logistikzentren weltweit nicht mehr wegzudenken. Diese Technologie ermöglicht es Unternehmen, eine breite Palette von Aufgaben und Prozessen zu automatisieren, was zu einer signifikanten Steigerung der Produktivität und wirtschaftlichen Widerstandsfähigkeit führt. Doch gleichzeitig müssen wir uns den neuen Sicherheitsherausforderungen stellen, die mit der Integration dieser Systeme einhergehen. In diesem Zusammenhang stellt sich die zentrale Frage, wie AMR dazu beitragen können, die physischen Sicherheitsstandards in der Industrie zu erhöhen und gleichzeitig die Resilienz gegenüber Cyberangriffen zu stärken.