Automatisierte Lagersysteme effizient steuern

Mit dem SAP EWM Materialflusssystem (MFS) lassen sich automatisierte Lager- und Fördertechniken direkt auf Ebene der Speicherprogrammierbaren Steuerungen (SPS) anbinden und steuern. Haupteinsatzbereich von SAP MFS ist die Materialflusssteuerung für automatisierte Lagersysteme wie automatische Kleinteillager (AKL) und Hochregallager (HRL) sowie die Anwendung in anspruchsvollen, hochautomatisierten Logistikzentren.

Entwickler-Test

Entwickler-Tests erfolgen auf dem Entwicklungssystem. Der Entwickler oder Berater testet nach der Fertigstellung des Customizings und der Entwicklungen, ob alle Funktionalitäten gemäß den Anforderungen implementiert und funktionsfähig sind, um gegebenenfalls noch Korrekturen vornehmen zu können.

Funktions-Test (FAT = Function Acceptance Test)

Funktions-Tests werden auf dem Test- bzw. Qualitätssicherungssystem durchgeführt. Nach den erfolgreichen Entwickler-Tests werden dem Kunden die Funktionalitäten übergeben. Der Kunde hat hierbei das Hauptaugenmerk auf den gesamten Prozess, welcher alle, zu diesem Zeitpunkt bekannten Szenarien, prüft.

Anlagen-Test (SAT = Site Acceptance Test)

Anlagen-Tests werden ebenfalls auf dem Test- bzw. Qualitätssicherungssystem gemacht. Hierbei geht es um ein erneutes Testen aller möglicher Szenarien auf der physischen Anlage mit Testdaten aus dem SAP-System. Die Anlagentests werden gemeinsam mit dem SPS-Lieferanten, sowie den Key-Usern durchgeführt.

Als Abschluss der Testphasen werden mit dem Kunden nach Möglichkeit ein oder mehrere Performancetests durchlaufen. Dies ist dafür gedacht, schon vor dem Go-Live-Betrieb mögliche Systemengpässe aufzuzeigen und dementsprechend zu handeln.

6. Go-Live

Sobald alle vorherigen Phasen abgeschlossen worden sind, steht dem Go-Live nichts mehr im Wege. Hierzu muss das Produktiv-System eingerichtet und mit der Anlage verbunden werden („Cut-Over“).

Um beim Start und während des Go-Lives den bestmöglichen Support zu leisten, sind entsprechend Kollegen des jeweiligen Gewerks vor Ort. Dies wird auch Hypercare-Phase genannt, welche sich meist über die ersten Wochen erstreckt.

Die individuellen Herausforderungen

Jedes Lager und jeder Kunde bringt individuelle Herausforderungen und Bedürfnisse mit. Diese sind in ihrer Komplexität sehr unterschiedlich. Daher startet Leogistics immer mit der Spezifikation der Anlagengegebenheiten und prüft die Machbarkeit der Systemkopplung. Die Schnittstellen zu Subsystemen bringen außerdem unterschiedlichste Voraussetzungen mit. Hier gilt es genau zu definieren, wie die Kommunikation zwischen SAP EWM MFS und der SPS aussieht, was in der Regel mit dem SPS-Lieferanten abgestimmt wird. Dazu zählt beispielsweise die Telegrammstruktur, Sequenzen, etc. Nicht zuletzt wird an den Zielvorgaben gemessen. Der Kunde bestellt in der Regel eine Anlage, die in der Stunde einen gewissen Durchsatz erreichen soll. Dies wird über sogenannte Leistungstests geprüft. Auf Basis der ermittelten KPI´s lässt sich die Leistung messen und auswerten. Durch die Überprüfung des Durchsatzes ergeben sich mitunter weitere Performanceoptimierungen, um die geforderten Kennzahlen entsprechend zu erreichen.

Nach dem Projekt ist vor dem Projekt – „lessons learned“

Eine sorgfältige Nachbereitung einer jeden MFS-Implementierung ist leogistics besonders wichtig. Alle Projektteilnehmer erhalten eine Zusammenfassung der „lessons learned“. So wird sichergestellt, dass alle Erkenntnisse nachhaltig protokolliert werden. Besonders häufig waren detaillierte technische Dokumentationen und Prozessabläufe nicht mehr aktuell. Es empfiehlt sich, Beides möglichst regelmäßig zu überprüfen und gegebenenfalls auf den neuesten Stand zu bringen. Dies erspart Zeit bei der MFS-Implementierung. Darüber hinaus ist es äußerst wichtig, einen engen Austausch mit Kunden und den entsprechenden SPS-Lieferanten zu pflegen. Durch gute Kommunikation können Prozesslücken und daraus resultierende Änderungen vermieden werden, was eine weitere Zeitersparnis bedeutet.

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