Einfache Implementierung von Automatisierungsprojekten

Bild: MiR Mobile Industrial Robots ApS

Der stetige, rasante Fortschritt in der Automatisierung und der Robotik bedeutet, dass zahlreiche Arbeitsschritte von Maschinen und Robotern übernommen und erledigt werden können – in der Produktion bis hin zum Materialtransport. Für Unternehmen ist sie oft dringend notwendig, um die Produktivität zu steigern und gleichzeitig dem Kostendruck entgegenzuwirken. Zugleich erhöht der globale Wettbewerb den Druck auf eine kontinuierliche Optimierung der innerbetrieblichen Prozesse. Die Mitarbeitenden sehen diese Form der Veränderung teilweise sehr kritisch. Es lässt sich keinesfalls abstreiten, dass der Begriff Automatisierung bei zahlreichen Menschen Bilder von Robotern hervorruft – solchen, die Menschen den Arbeitsplatz gefährden, wegnehmen oder sogar ersetzen. Diese Szenarien wecken Befürchtungen bei den Beschäftigten. Doch technische Erneuerung kann für Unternehmen ein großartiges Instrument sein, um die Mitarbeitenden von zeitaufwendigen und monotonen Aufgaben zu befreien und die Produktivität und auch die Kreativität des Teams zu fördern. Eine der zentralen Aufgaben für Unternehmen ist es also, ihrer Belegschaft die Vorteile des Einsatzes von Robotik zu vermitteln und ihnen Perspektiven zu bieten, wie sich die Zukunft ihrer Arbeit zum Positiven verändern kann. Um die Einführung neuer Technologien für Mitarbeitende positiv zu gestalten, gilt es ein paar Tipps und Ideen zu beachten.

1. Informationstransparenz ist entscheidend

Der erfolgreiche Einsatz von Robotik ist abhängig von der Akzeptanz der Einführung seitens der Mitarbeitenden. Schließlich ist es das Anwenderteam, das von einer neu implementierten Automatisierungslösung überzeugt sein muss. Deshalb ist es von enormer Bedeutung, die beteiligte Belegschaft proaktiv und frühzeitig über die geplanten Veränderungen in Kenntnis zu setzen. Erläuterungen, weswegen Automatisierung mittels Robotik wichtig für Mitarbeitende und für das Unternehmen ist, welche Prozesse und Schritte dafür notwendig sind und wie genau der Ablauf erfolgen wird, sind wichtige Kommunikationsbausteine. Ebenso ist es wichtig zu verdeutlichen, welche Vorteile und Nutzen sich daraus ergeben, sowie auch der Ausblick auf Zukunftsszenarien auf Basis einer erfolgreichen Umsetzung.

2. Die Belegschaft aktiv in den Prozess miteinbeziehen

Die frühzeitige Kommunikation der Pläne ist der erste wichtige Schritt. Doch danach darf keine Funkstille herrschen. Um die Akzeptanz des Automatisierungsprojektes zu erhöhen, sollten die Angestellten frühzeitig in den Implementierungsprozess aktiv miteinbezogen werden, damit sie sich auch für den Erfolg des Projekts verantwortlich fühlen. Dabei ist es wichtig, dass sie auch Bedenken und Vorbehalte gegenüber der neuen Technologie vorbringen dürfen – und diese auch entsprechend Gehör finden und ernst genommen werden. Dieser Dialog hilft dabei, Einwände anzusprechen und zu entkräften. Auch fehlende Kenntnisse zur eingesetzten Technologie sind Treiber für den restriktiven Umgang bei der Implementierung.

Ideen und Vorschläge der Beschäftigten sollten im gesamte Prozess Raum bekommen, denn sie sind es, die täglich mit der neuen Technologie arbeiten und somit am besten einschätzen können, welche Prozesse von zusätzlicher Hilfe und Entlastung durch Automatisierung profitieren. Die von den Mitarbeitenden gesammelten und gelieferten Informationen sind eine wertvolle Quelle für den optimalen Einsatz der Roboter.

3. Aktiv Ängste und Vorbehalte vor Automatisierung nehmen

Autonome Mobile Roboter (AMR) übernehmen interne Logistikprozesse und damit zeitaufwendige, monotone und oft körperlich schwere Tätigkeiten. Sie ermöglichen es den Arbeitnehmenden, sich auf anspruchsvollere und motivierende Aufgaben zu konzentrieren. Es ist die Aufgabe von Arbeitgebern und Projektverantwortlichen, den Mitarbeitenden zu zeigen, dass Roboter ein Werkzeug sind, mit dem sie ihre Arbeit effizienter erledigen können und gleichzeitig das Wohlbefinden am Arbeitsplatz steigern. Die Zukunft der Arbeit bedeutet für die Menschen also nicht, dass eine Maschine sie ersetzen wird, sondern, dass sie technische Unterstützung erhalten. Der Fokus liegt somit auf der Kollaboration. Der Einsatz innovativer Technik kann auch die Motivation der Mitarbeitenden steigern. So setzt der Automobilzulieferer Denso sechs MiR250 ein – mit Erfolg. Denn die allgemeine Arbeitsmoral der Mitarbeitenden habe sich verbessert, da Denso als innovatives Unternehmen wahrgenommen werde, berichtet Travis Olinger, Logistik- und Automatisierungsingenieur. Zu einer wichtigen Erkenntnis im Report „World Robotics 2022 – Service Robots“ von IFR (International Federation of Robotics) gehört auch die Tatsache, dass der Einsatz von Robotern zur Automatisierung von 4d-Aufgaben (dirty, dull, dangerous, delicate) ein entscheidender Faktor sein wird, um Arbeitskräfte aller Qualifikationsstufen zu gewinnen.

4. Ein breites Schulungsangebot machen

Entwicklungen, die der Mensch nicht einordnen kann, lehnt er tendenziell eher ab. Doch die Automatisierung kann nicht von allein passieren, sie braucht die Menschen. Ein gezieltes Schulungsangebot ist daher essenziell. Es hilft den Mitarbeitenden, die Roboter und die damit einhergehend neuen Prozesse besser zu verstehen. Darüber hinaus bieten sie den Angestellten neue und wertvolle Qualifikationen für ihren weiteren Karriereweg. Mobile Industrial Robots bietet als AMR-Hersteller beispielsweise eine kostenlose Online-Lernplattform, die MiR Academy, an. Dabei handelt es sich um die weltgrößte Online-Lernplattform für Autonome Mobile Roboter mit smarten Lerninhalten. Die Plattform erleichtert den neuen Nutzern den Einstieg in die Arbeit mit den Robotern und die damit verbundenen, neuen Arbeitsabläufe.

5. Vertrauen und Nähe schaffen

Es gibt verschiedene Möglichkeiten, damit die Arbeitnehmenden den Roboter als Teil des Teams und nicht als Bedrohung wahrnehmen. AMR sind kollaborativ und arbeiten mit Menschen zusammen. Ein Ansatz kann sein, sie zu „personalisieren“. Ein simples, wie effektives Beispiel ist es den Mitarbeitenden vorzuschlagen, dem Roboter einen Namen zu geben. Auch Veranstaltungen und Workshops rund um den „neuen Kollegen“ können ihnen helfen, sich als Teil des Wandels zu fühlen und der Automatisierung gegenüber offener zu sein. Solche Events machen nicht nur Spaß, sondern schaffen Verständnis und Vertrauen.

Um AMR und weitere Robotertechnologien nachhaltig erfolgreich zu implementieren, gibt es kein Standardrezept, das sich auf jedes Unternehmen anwenden lässt. Es ist jedoch immer wichtig, die Menschen mitzunehmen und ihnen die Möglichkeit zu geben, sich intensiv mit neuen Systemen und Lösungen auseinanderzusetzen und sie auszuprobieren. Dadurch werden sich den Unternehmen immer wieder neue Einsatzmöglichkeiten eröffnen. Der Siegeszug von Smartphones und Apps zeigt, wie rasant sich Technik durch Kreativität und Faszination für Technik weiterentwickeln kann.

MiR Mobile Industrial Robots ApS

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