KI für die Supply Chain

Bild: ©zf L/gettyimages.de

Es muss nicht immer ChatGPT sein – vier Arten von KI, die in der Supply Chain eingesetzt werden. KI wird in den kommenden Jahren eine entscheidende Rolle dabei spielen, welche Unternehmen sich am Markt behaupten können. Was aber oft vergessen wird: KI wird bereits seit Jahrzehnten in der Supply Chain eingesetzt und leistet in vielen Formen zuverlässige Unterstützung. Dabei ist nicht immer auf den ersten Blick ersichtlich, dass diese Anwendung auf künstlicher Intelligenz oder maschinellem Lernen basiert. Generell gibt es vier Arten von künstlicher Intelligenz, die Unternehmen dabei helfen, ihre Lieferkette zu optimieren, Lieferungen pünktlich abzuwickeln und Kosten zu sparen.

1. Supervised Learning

Eines der wichtigsten Instrumente der Lieferkette ist die Nachfrageprognose. Supervised Learning erkennt Muster, die besonders für Echtzeit-Nachfragenmodelle zum Einsatz kommen. Durch das Trainieren von Modellen mit historischen Daten und relevanten Variablen können Unternehmen genauere Vorhersagen über die künftige Nachfrage ihrer Produkte treffen. Dies wiederum trägt dazu bei, das Bestandsmanagement zu optimieren, Über- und Unterbestände zu reduzieren und die Effizienz der Lieferkette insgesamt zu verbessern. Supervised Learning nutzt historische Unternehmens-Daten, interpretiert sie und gibt Handlungsempfehlungen.

2. Unsupervised Learning

Unsupervised Learning nutzt Algorithmen des maschinellen Lernens, um nicht kategorisierte Daten zu analysieren und zu gruppieren. Dieses Verfahren entdeckt versteckte Muster oder Datengruppierungen und das ohne, dass ein Mensch dies extra veranlassen muss. Durch die Analyse großer Datensätze werden Anomalien erkannt und Zusammenhänge aufgedeckt, die Auskunft über Ineffizienzen geben, aber auch neue Potenziale zeigen können. Unsupervised Learning kann Datenfehler erkennen und korrigieren, Routenplanung sowie Nachfrageprognosen verbessern und vor möglichen Sicherheitsverletzungen warnen.

3. Analytik

Analytik umfasst sowohl deskriptive als auch diagnostische Analysen. Sie gibt Unternehmen einen Einblick in die vergangene Leistung der Lieferkette, kann aber auch die Ursachen für bestimmte Ineffizienzen in der Lieferkette aufzeigen. Deskriptive Analysen liefern Informationen über historische Daten wie Lagerumschlag, Produktionseffizienz und Transportzeiten. Diagnostische Analysen hingegen ermöglichen es Unternehmen, ihre Supply Chain zu analysieren und besser zu verstehen. Dadurch können die Ursachen von Problemen erkannt und behoben werden. Auf dieser Grundlage können Unternehmen fundierte Entscheidungen treffen, um Prozesse zu verbessern und Kosten zu senken.

4. Generative KI

Generative KI ist die jüngste Form der künstlichen Intelligenz und hat eine Welle der Euphorie ausgelöst. Generative KI verwendet große Sprachmodelle (Large Language Models, LLMs), umstrukturierte oder unstrukturierte Daten zu interpretieren und eine menschlichere Chat-Erfahrung zu schaffen. Generative KI ist sehr gut darin, Zusammenhänge zu erkennen und auf menschliche und intuitive Weise zu kommunizieren. Dies kann Unternehmen insbesondere bei der Interaktion mit ihren Kunden unterstützen und die gesamte Kundenerfahrung auf ein neues Niveau heben.

Wenn Supply-Chain-Manager KI und ihre Möglichkeiten nicht verstehen oder ihnen nicht vertrauen, setzen sie sie nicht ein. Dadurch bleiben Potenziale ungenutzt. Durch ein besseres Verständnis der verschiedenen Einsatzmöglichkeiten dieser Technologie und die Überwindung der KI-Flut können jedoch die richtigen Werkzeuge für jede Aufgabe ausgewählt werden. KI wird in den nächsten Jahren das Supply Chain Management weiter revolutionieren. Führungskräfte müssen nur wissen, wo und wie sie sie richtig einsetzen können.

Das könnte Sie auch Interessieren

Bild: Remira Group GmbH
Bild: Remira Group GmbH
Effizientes Bestandsmanagement mit KI

Effizientes Bestandsmanagement mit KI

Als renommierter Großhändler für Reifen, Räder, Felgen und Fahrzeugkomponenten verfügt Bohnenkamp über mehr als 20 Standorte in Mittel- und Osteuropa. Die Disposition der ca. 16.000 Stock Keeping Units (SKU) ist eine komplexe logistische Herausforderung. Vor drei Jahren hat das Unternehmen deshalb die Bestandsmanagementsoftware Logomate von Remira eingeführt. Die KI-basierte Anwendung erkennt Muster in den Warenbewegungen und macht auf deren Grundlage automatisch Bestellvorschläge.
Der Dispositionsaufwand hat sich durch die Einführung deutlich verringert. Gleichzeitig ist die Warenverfügbarkeit gestiegen.

Bild: Knapp/Niederwieser
Bild: Knapp/Niederwieser
Intelligente 
Roboter-Lösungen

Intelligente Roboter-Lösungen

Als langjähriger Partner haben Würth Industrie Service und Knapp bereits zahlreiche Projekte gemeinsam umgesetzt. Im Mittelpunkt stehen intelligente Automatisierungslösungen zur Steigerung der Qualität und Produktivität sowie eine Production Friendly Delivery. Mit dem Pick-it-Easy Robot setzt Würth auf eine intelligente, vollautomatische Kommissionierlösung von Knapp. Die KI-basierte Objekterkennung, das Covariant Brain, in Zusammenspiel mit einer Greifpunktbestimmung ermöglichen die zuverlässige Handhabung eines breiten Artikelspektrums.

Bild: Viastore Systems GmbH
Bild: Viastore Systems GmbH
Unendliche Möglichkeiten?

Unendliche Möglichkeiten?

Laut Definition ist künstliche Intelligenz (KI) eine Art von Intelligenz, die ausschließlich von Maschinen, Robotern oder cyber-physischen Systemen ausgeht. Ihr Ziel ist es, die menschliche Wahrnehmung und menschliches Handeln zu verstehen, nachzuahmen, zu automatisieren – und gegebenenfalls sogar zu verbessern. Die Intralogistik bietet für diese Technologie zahlreiche Einsatzmöglichkeiten.

Bild: PSI Logistics GmbH
Bild: PSI Logistics GmbH
KI-Plattform definiert die Zukunft

KI-Plattform definiert die Zukunft

Die fortschreitende Automatisierung von Lagern und Distributionszentren markiert einen wesentlichen Trend in der Logistikbranche. Angesichts des wachsenden E-Commerce-Volumens und den durch die jüngsten globalen Ereignisse verstärkten Anforderungen, steigt auch der Bedarf nach leistungsfähigeren Warehouse Management Systemen. Künstliche Intelligenz (KI) spielt dabei eine zentrale Rolle, indem sie nicht nur Produktivitäts- und Effizienzsteigerungen ermöglicht, sondern auch Betriebskosten reduziert und Lagerprozesse insgesamt verbessert.

Bild: ©Kamonchai Mattakulphon/ístockphoto.com
Bild: ©Kamonchai Mattakulphon/ístockphoto.com
Intelligente 
Slotting-Lösung

Intelligente Slotting-Lösung

Slotting ist eines der effektivsten Instrumente zur Optimierung von Lagerleistung und -kapazität. In nahezu jedem Lager offenbart sie Potenzial zur verbesserten Flächennutzung und Durchsatzsteigerung. Für Unternehmen handelt es sich um ein anspruchsvolles Feld, da sich die Verteilung einer wachsenden Zahl von Artikel auf eine begrenzte Zahl von Slots nur durch intelligente Berechnungsmethoden bewältigen lässt. Für den besonders anspruchsvollen Umgang mit heterogenen, schnelldrehenden Warenbeständen bietet Körber weiterentwickelte Entscheidungshilfen auf Basis von Advanced Analytics und Data Science.

Bild: ©Gerd Knehr/Dematic
Bild: ©Gerd Knehr/Dematic
Plattform für 
integrierte Gesamtlösungen

Plattform für integrierte Gesamtlösungen

In der Intralogistik halten immer mehr Automatisierungstechnologien Einzug. Verschiedenste Fördersysteme, Lager-, Transport- oder Pick-Roboter versprechen Effizienzsteigerungen, verbesserte Ergonomie und eine schnellere Auftragsabwicklung. Doch nur wenn alle Prozesse und Gewerke nahtlos integriert und aufeinander abgestimmt sind, ergibt sich ein reibungsloser Ablauf im Gesamtsystem.