Kampf gegen Produktpiraten

Origify von Bosch ermöglicht Echtheitskontrollen und transparente Lieferketten. Uhren, Schmuck, Handtaschen oder edle Accessoires: Weltweit sind viele Marken von Produktpiraterie betroffen. Organisierte Fälscherbanden bringen Fälschungen in Umlauf, fügen damit der Wirtschaft erheblichen Schaden zu, verletzen geistige Eigentumsrechte und gefährden potenziell die Gesundheit und Sicherheit von Verbraucherinnen und Verbrauchern. Seit Jahrzehnten arbeiten Markenhersteller an eigenen Lösungen wie Hologrammsiegeln oder NFC-Chips, um den wirtschaftlichen Schaden durch Plagiate einzudämmen. Ein wirklicher Durchbruch mit einem lückenlosen Produktschutz konnte bisher allerdings kaum erzielt werden.

Bild: Robert Bosch GmbH

Mit Origify bietet Bosch eine Lösung, die Luxusprodukte entlang des kompletten Product Lifecycle anhand eines produktspezifischen optischen Fingerabdrucks erfasst. Origify arbeitet in drei Schritten: Über eine Spezialkamera in einem eigenen Origify-Hardwaremodul wird jedes einzelne Produkt mit einer oder mehreren Aufnahmen erfasst und mit einem nicht verfälsch- oder veränderbaren Datensatz in einer dedizierten Cloud digital gespeichert. Später lässt sich über eine App und einem geeigneten Smartphone überprüfen, ob dieses Produkt vom originalen Hersteller erfasst wurde oder möglicherweise ge- oder verfälscht ist und weiter untersucht werden muss.

Origify erfasst kleinste Merkmale

„Jedes einzelne Produkt selbst einer industriell hergestellten Serie – bei einer Uhr das Zifferblatt oder das Uhrwerk, bei einer Handtasche oder Schuhen die Leder- und Oberflächenstruktur – hat auf seiner Oberfläche einzigartige, in der Serie sich nicht wiederholende Merkmale, die wir mit Origify erfassen können“, erklärt Oliver Steinbis, der das Projekt im Bosch-Konzern verantwortet.

Die Daten werden automatisch durch Origify fälschungs- und manipulationssicher verarbeitet und gespeichert. Die Ersterfassung erfolgt bei einem Hersteller direkt nach der Fertigung und lässt sich auch in eine automatisierte Produktion integrieren. Wenn ein Markenprodukt beim Hersteller nicht bereits direkt mit der Produktion erfasst wurde, lässt sich auch eine nachträgliche Erfassung in Servicezentren oder Reparaturwerkstätten umsetzen. Das gilt insbesondere für die in der Schmuck- und Uhrenindustrie von Herstellern, großen Juwelieren oder Online-Händlern betriebenen Geschäftsmodelle wie ‚Certified Pre-Owned‘ oder auch ‚Pre-Loved‘. Dabei werden Luxusprodukte aus Vorbesitz überarbeitet und zertifiziert – und können auch über Origify erfasst werden.

Nicht erfasste Produkte sind in Sekunden enttarnt

Bei der jederzeit möglichen Überprüfung steht in wenigen Sekunden fest, ob ein Produkt mit Origify bereits beim Hersteller, einem Service- oder Vertriebspartner erfasst wurde oder näher untersucht werden muss. Der digitale Fingerabdruck des Produktes ist über den gesamten Lebenszyklus des Produktes abrufbar und lässt eine zweifelsfreie Identifikation für die Markenhersteller zu, solange das Produkt in seiner Oberflächenstruktur unversehrt ist. Durch die Erfassung und später mögliche Identifikation eines Produktes wird den Herstellern von hochwertigen Produkten zudem mehr Nachverfolgbarkeit ermöglicht. So lassen sich Angebote im Graumarkt besser identifizieren und die Lieferkette ab der Herstellung bekommt mehr Transparenz. Hersteller können zudem die Kunden aktiv in die Lösung einbeziehen – die App-Funktionalitäten von Origify können in ausgewählten Ländern ebenso in Versionen für Endkunden bereitgestellt werden oder in Apps von Herstellern wie beispielsweise einer Online-Shopping-App integriert werden. „In umfangreichen Machbarkeitsstudien haben wir die Funktionalität bereits für eine Vielzahl von Luxusprodukten nachweisen können – Uhren, Schmuck, Brillen, Schuhe, Lederwaren und vieles mehr. Origify bietet eine verlässliche Lösung zur Erfassung, Speicherung und späteren Verifikation, die Markenherstellern schlüsselfertig zur Verfügung steht“, beschreibt Oliver Steinbis von Bosch.

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