Mit neuen Tools bessere Schlagzeilen schreiben

Lieferketten haben es mittlerweile in die Nachrichten geschafft, und zwar dauerhaft. Von brisanten Diskussionen über Lebensmittelknappheit und die begehrten Batterien für Elektrofahrzeuge, bis hin zu den Wegen, auf denen Rohstoffe und Komponenten für unsere Elektronik herangeschafft werden - nichts entgeht den Schlagzeilen. Sogar die postpandemische Erholung und die neuesten Trends in der Verlagerung von Produktion ins Inland oder in die Nähe des Heimatlandes sind Diskussionsstoff, ebenso wie die Transportkosten und Fragen zur Nachhaltigkeit. Über die Bedeutung von Lieferketten ist der Verbraucher heute besser informiert als je zuvor - glücklicherweise.
Bild: Zebra Technologies Europe Ltd.

Allerdings klafft nach wie vor eine Lücke zwischen den Abläufen in Lieferketten, ihren Herausforderungen und den verfügbaren Werkzeugen, mit denen ihnen begegnet werden kann. Jeder Lieferkettenmanager sollte heute wissen, wie lange eine Ware vom ersten bis zum letzten Kilometer – vom Acker bis auf den Teller – unterwegs ist. Es sollte jederzeit Klarheit darüber herrschen, wo sich die Ware eigentlich gerade befindet oder wie lange sie an einem bestimmten Ort zwischengelagert ist. Doch leider ist das noch nicht der Fall. In manchen Fällen mag schlechte Planung daran Schuld haben. Aber es liegt auch an mangelnder Kommunikation und fehlender Sichtbarkeit von Daten in allen Knotenpunkten der Lieferkette. Menschen und Systeme müssen in der Lage sein, sich zu verständigen und Echtzeit-Updates vertrauensvoll zu teilen. Es gibt heute Technologien, die uns genau sagen können, was passiert ist, wenn Sendungen „stecken bleiben.“ Sie finden die Gründe dafür und sagen uns, wie wir sie wieder in Bewegung bringen können. Warum nutzen wir sie also nicht? Auf diese Frage müssen globale Lieferkettenmanager Antworten liefern. Zu finden sind sie in den Bereichen Echtzeit-Sichtbarkeit, Automatisierung und Digitalisierung.

Bild: Zebra Technologies Europe Ltd.

Schlauer mit Technologie

Angesichts der auffälligen Auswirkungen jüngster Lieferkettenausfälle müssen Betreiber strategisch und zügig handeln. Schließlich wird der E-Commerce in Zukunft kaum langsamer werden und das nächste unvorhergesehene Großereignis liegt förmlich schon in der Luft. Nach der „Warehousing Vision Study“ von Zebra von 2022 stellt der zunehmende E-Commerce Entscheider vor allem vor diese drei Herausforderungen: schnellere Lieferung an Kunden, gestiegene Transportkosten und Bestandsgenauigkeit. 69 Prozent planen die Einführung von Echtzeit-Visualisierung in den nächsten fünf Jahren, da diese Lösung vielen ihrer Herausforderungen gerecht wird.

Allerdings lässt sich Echtzeit-Visualisierung nicht von heute auf morgen implementieren. Die meisten Unternehmen bauen die Fähigkeit schrittweise auf und orientieren sich dabei an einem Reifegrad-Modell:

  • Digitalisierung der Abläufe durch den Einsatz von Barcodes und Erfassung jeder Bestandsbewegung.
  • Nutzung automatischer Datenerfassung wie feste Scanner, Wearables oder passive RFID (RAIN RFID), um manuelle Scans zu reduzieren und das Handling von Aufgaben mit hohem Volumen zu erleichtern.
  • Automatische Erfassung von Standorten und Nachverfolgung von Beständen und Assets, um Daten-basierte Entscheidungen und Maßnahmen für Mitarbeiter an vorderster Front zu ermöglichen.
  • Nutzung aller gesammelten Daten aus dem Betrieb und der Lieferkette, um mit KI automatisierte Entscheidungen und proaktives Performance-Management voranzutreiben.

Viele Unternehmen forcieren derzeit den Umbau ihrer Lager. Ein Beispiel ist RAJA, ein führender europäischer Vertriebshändler für Verbrauchsmaterialien und Ausrüstung für Unternehmen. Das Unternehmen hat die Sichtbarkeit und Nachverfolgung des verwalteten Lagerbestands für Mitarbeiter an vorderster Front optimiert und vereinfacht, indem es die Empfangs-, Versand- und Beladevorgänge digitalisiert hat. Hierfür nutzt RAJA die benutzerfreundliche Warehouse Mobility-Lösung von Zebra für Android. Die Lösung basiert auf mobilen Handheld-Computern und fahrzeugmontierten Computern, ultrarobusten Handheld-Scannern mit erweiterter Reichweite und industriellem Barcode-Druck. Sie ist in ihr Lagerverwaltungssystem integriert und erhöht die Transparenz der Abwicklungsprozesse.

Die automatische Erfassung von Standorten und Nachverfolgung von Beständen und Assets, ermöglichen Daten-basierte Entscheidungen und Maßnahmen für Mitarbeiter an vorderster Front.
Die automatische Erfassung von Standorten und Nachverfolgung von Beständen und Assets, ermöglichen Daten-basierte Entscheidungen und Maßnahmen für Mitarbeiter an vorderster Front.Bild: Zebra Technologies

Es geht ums große Ganze: Track & Trace für Sicherheit und Einsparungen

Kunden und Partner werden künftig sehen wollen, was auf den Straßen, in der Luft, in Häfen und in Zwischenlagern mit den Waren passiert. Sie werden verstehen wollen, warum die Lieferungen hängen bleiben und was sie dagegen tun können. Und mit den richtigen Technologien wird dies auf sehr einfache Art und Weise möglich sein. Angenommen, es gibt einen Rückruf von Salat. Wenn ein Hersteller den Salat durch die gesamte Lebensmittelkette zurückverfolgen kann, ist er in der Lage, die betroffene Charge genau zu identifizieren. Er muss nur den Salat zurückrufen, der betroffen ist. Das sorgt für Sicherheit, ohne dass etwas verschwendet werden muss. Mit Etikettier-, Barcode- und RFID-Lösungen wird der Weg eines Produkts vom Wareneingang über die Produktion und Verpackung bis hin zum Versand über die gesamte Lieferkette hinweg verfolgt. Und mit Hilfe von Umgebungssensoren lässt sich kontinuierlich überwachen, ob die Produkte auf ihrem Weg durch die Lieferkette die vorgeschriebenen Umweltparameter eingehalten haben. Der niederländische Zwiebelproduzent Waterman Onions hat seine Logistikprozesse digitalisiert, um die schnelle weltweite Distribution von jährlich 150.000t Zwiebeln transparent darzustellen. Von manuellen und papierbasierten Prozessen wurde auf digitalisierte Workflows umgestellt. Zum Einsatz kommen robuste Barcode-Scanner, Handheld-Computer und Industriedrucker sowie die erforderliche Software, um die Prozesse zu aktualisieren und zu schützen.

Alles richtig machen: Effizienz, Genauigkeit und Nutzung

Wer diese Technologie einsetzt, wird sie wahrscheinlich auf andere Einsatzgebiete und Standorte ausdehnen. Es gibt Lager- und Vertriebsunternehmen, die bereits entsprechende Technologien an der Laderampe einsetzen. Diese zeigen ihnen genau an, wie sie die Auslastung von Anhängern und Containern verbessern können. Plattformen wie FourKites, die einen Überblick über die Bewegungen in der Lieferkette – ähnlich wie bei der Flugsicherung – bieten, werden so zu einem entscheidenden Faktor. Diese neuen Technologieplattformen sind bei der Einhaltung von Vertragsvereinbarungen und Lieferterminen inzwischen zum Standard geworden: Sie zeigen den genauen Standort jeder Sendung in Echtzeit an. Dies erleichtert es, Arbeitskräfte und Nachfrage aufeinander abzustimmen und Kunden im Voraus über bevorstehende Ankünfte zu informieren, damit sie sicherstellen können, dass Arbeitskräfte und Platz verfügbar sind. Die Lieferkette wird sich zukünftig dahingehend entwickeln, dass die Koordination von Lagerhaltung und Distribution sowie die Steuerung der Supply Chain einfacher, weniger komplex und automatisierbar werden – sofern die Betreiber die entsprechenden Investitionen tätigen.

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