Im Nord-Osten Frankreichs, in der Nähe von Straßburg, ist einer der führenden Hersteller von Landmaschinen beheimatet. Die Kuhn Unternehmensgruppe verspricht den Landwirten Innovationsstärke und Qualität zu marktgerechten Preisen. An diesem Versprechen arbeiten mittlerweile über 5.000 Mitarbeiter weltweit an zahlreichen Produktions- und Vertriebsstandorten.
Aus dem Elsass in die Welt
Begonnen hat das Unternehmen mit seinem Gründer und Namensgeber Joseph Kuhn im Jahr 1828 als Dorfschmiede. Die Schmiede spezialisierte sich bald darauf Waagen und Messinstrumente zu fertigen. Ein Umzug des Firmensitzes nach Saverne erfolgte im Jahr 1864 und damit die Spezialisierung auf den Bau landwirtschaftliche Geräte. Seither wird in der Region Saverne, und der dazugehörigen Gemeinde Monswiller, an der Weiterentwicklung von Mähwerken, Heuwendern, Schwadern, Häckslern sowie an Geräten zur Bodenbearbeitung und Sämaschinen gearbeitet.
Die Produktion im Hauptwerk in Saverne wurde in den vergangenen Jahrzehnten mehrfach erweitert und an die stetig steigende Nachfrage nach immer größer werdenden Landmaschinen angepasst. Die Flurbreiten von maximal 15m limitierten jedoch die Produktion, so dass vor einigen Jahren ein neues Montagewerk in der angrenzenden Gemeinde Monswiller errichtet wurde. Das Kürzel „MGM“ steht für „Montage Grande Machine“ und erklärt, dass Flurbreiten von bis zu 20m notwendig sind, um die Landmaschinen der neueren Generation zu montieren. Kuhn errichtete eine moderne Produktionshalle für die Fließfertigung von großen Landmaschinen.
Insgesamt wurde das Montagewerk um 20.461m² erweitert. Im Detail gliedert sich die Erweiterung auf in 11.065m² für eine neue Montagehalle, 5.437m² für eine Erweiterung der Logistikhalle sowie 3.017m² für eine Versandhalle. Zusätzliche Außenflächen und der Neubau einer Kantine komplettieren das Werksgelände.
Effizientes Fertigungslayout
Das Hauptwerk in Saverne produziert kleinere Landmaschinen und Komponenten für den MGM in Monswiller. Hier werden die größeren Maschinen montiert, die für die Heuernte, Bodenbearbeitung und zum Säen eingesetzt werden. Diese Komponenten werden ebenso wie die Zukaufteile im Wareneingang, dem „Magasin“, kommissioniert und den Montagelinien zugeführt. Jeden Monat kommissioniert der Bereich ca. 100t Material. Zukaufteile und andere Komponenten werden in der hauseigenen KTL-Lackiererei pulver- und lackbeschichtet. Innerhalb der Linien erfolgt die Montage: An den einzelnen Montageplätzen werden die Landmaschinen Schritt für Schritt aufgebaut und nach der Endmontage sowie einem Funktionstest für den Versand vorbereitet.
Seitlich der Montagelinie sind Anlieferbereiche für die Intralogistik. Die Mitarbeitenden benötigen eine flurfreie Lösung zum Transport der angelieferten Ware aus dem Magasin und der Lackiererei hin zur Montagestätte. Darüber hinaus ist das Materialhandling an den einzelnen Arbeitsplätzen von entscheidender Bedeutung, um die Bauteile präzise miteinander zu verknüpfen und den Mitarbeitern das Handling so leichtgängig wie möglich zu gestalten. Bei der Montage der Baugruppen an das Hauptgestell der Landmaschine sind Präzision des Hebezeugs bei der Positionierung und der Steuerung von immenser Bedeutung für das effiziente Arbeiten. Leichtkrane sind daher für jeden Arbeitsschritt essenziell.
Am Ende der Fertigungslinie unterstützen Universalkrane bei der Endmontage. Je nach Art und Größe der Landmaschinen werden sperrige und schwere Komponenten am Hauptgestell montiert und müssen daher ebenfalls aufgenommen und positioniert werden. Zuletzt erfolgt ein Funktionstest und die fertigen Landmaschinen werden in die neu errichtete Versandhalle transportiert. Dort angekommen übernehmen Krane die Beladung der Lkw.
Die Erweiterung der Fertigung geht einher mit der Ausweitung des Materialflusskonzepts bei Kuhn MGM: Neun Laufkrane vom Typ ZVKE mit V-Profil und einer jeweiligen Tragfähigkeit von 20t sowie 120 Kettenzüge vom Typ DC-Pro unterstützen entlang der neuen Montagelinien und im Versand. Mit einer Erweiterung um 3,2km KBK Profilen, werden auch die neuen Montagelinie vollends mit dem Leichtkransystem überspannt.
Kuhn MGM und Demag in Frankreich haben die Anlieferungen terminiert, so dass die neuen Krane abschnittsweise und termingenau montiert werden konnten. Die Montage der Leichtkransysteme erfolgte, nach eingehender Schulung, durch die Mitarbeiter der eigenen Instandhaltung.
Modular, sicher und effizient: Das Leichtkransystem KBK
Entlang der Montagelinien in Monswiller erstreckt sich ein dichtes Netz des Leichtkransystems KBK am Himmel der Produktionshalle. Die Mitarbeiter verfahren die einzelnen Komponenten der Landmaschinen mit KBK Ein- und Zweiträgerkrane flurfrei von der Logistiklinie zu den Montageplätzen der ca. 100m langen und 25m breiten Fertigungslinien. Bei der Werksplanung wurde darauf geachtet, dass KBK absolut flächendeckend verbaut und damit bei jedem Arbeitsschritt zur Unterstützung verfügbar ist.